In puncto Solar hat Lemgo Aufholbedarf

Lemgo . Lemgo soll verstärkt auf Photovoltaik (PV) setzen, um seine Klimaziele zu erreichen. Das wollen SPD und Grüne und stellten dafür entsprechende Anträge im Klima- und Umweltausschuss. Denn noch hat die alte Hansestadt im Bereich Solarenergie Aufholbedarf.

In ihrem Antrag verweist die SPD auf das Klimaschutzkonzept der Stadtwerke. Dort werde angeführt, dass die Stadt lediglich 5,5 Prozent ihres diesbezüglichen Potenzials nutze. Ziel sei es daher, den Anteil der Photovoltaik am Strombedarf von derzeit 6 auf 15 Prozent bis 2030 zu erhöhen. Bis 2040 sollten es 20 Prozent sein und 2050 dann 25 Prozent des Strombedarfs aus Photovoltaikanlagen gespeist werden.

Woran scheiterte die Umsetzung bisher? &bdquo;Um dieses Ziel zu erreichen, muss die Stadt Lemgo ein Vorreiter im Bereich Photovoltaik sein", forderte die SPD ein. Auch bislang als unwirtschaftlich eingestufte Flächen dürften dabei für die Nutzung nicht per se ausgeschlossen werden. Daher beantragten die Sozialdemokraten, zu prüfen, welche Flächen der Stadt sich für Photovoltaikanlagen eignen. Auch die Kosten seien zu ermitteln, ebenso wie die Frage zu klären, woran die Umsetzung bislang gescheitert sei. Weitere Informationen wünschten sie sich auch über die Auswirkungen der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).

Dem schlossen sich die Grünen im Wesentlichen an, hatten aber noch einen eigenen Fragenkatalog formuliert. Dabei ging es ihnen unter anderem um die Speichertechniken und darum, inwieweit in Bauleitplanungen Solar und auch Photovoltaik als Vorgaben eingeplant würden. Auch strategische Maßnahmen, um den Ausbau zu forcieren, wurden hinterfragt. Als Prüfauftrag einigten sich Politik und Verwaltung letztlich darauf, ein Potenzialgutachten für PV-Anlagen auf Flächen und an Fassaden zu erstellen. Eine Neuauflage sei sinnvoll, so auch Berit Weber von der Stadtplanung, da die jüngste Studie noch aus 2008 stammt. Auch soll geprüft werden, inwieweit eine verpflichtende Festlegung von Solarnutzung in der Bauleitplanung möglich ist. Für Freiflächen-Solarnutzung sollen dabei primär versiegelte Flächen in Betracht kommen. Über die Kosten für ein gegebenenfalls erforderliches Gutachten soll jetzt noch im Haupt- und Finanzausschuss beraten werden.

Ausschussvorsitzender Dr. Burkhard Pohl (Grüne) begrüßte den Entschluss: &bdquo;Für das Pariser Klimaziel brauchen wir den schnellen Ausbau der erneuerbaren Energien." Dem zolle auch das Lemgoer Klimaschutzkonzept Rechnung. &bdquo;Vor diesem Hintergrund ist es dringend nötig, dass wir jetzt weiterplanen", machte er deutlich.

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