Ein Plätzchen für Wohnmobile auf der Bleiche

Lemgo. Gerade in Zeiten von Corona boomt der Wohnmobil-Tourismus. Doch der Campingplatz bleibt in diesem Jahr dicht, wo also hin mit den rollenden Wohnzimmern? CDU/Aufbruch C nahm sich des Themas an. Ihr Vorschlag: ein temporärer Wohnmobilhafen im Innenstadtbereich.

Von Mai bis Oktober könnte ein Wohmobilhafen im Stadtbereich eingerichtet werden, so die Fraktion in ihrem Antrag (die LZ berichtete). Damit würde Lemgo dem Bedürfnis nach risikoarmen Reisen entgegenkommen und zudem die Innenstadt beleben und den Tourismus fördern.

Der SPD fehlen Informationen

Im Hauptausschuss stieß der Antrag allerdings auf ein geteiltes Echo. Deutlich mehr Informationen hätte sich Alexander Baer (SPD) gewünscht. Von einem Wohnmobilhafen würden sich die Besucher Strom- und Wasseranschluss erwarten, war er überzeugt. Die schlichte Erlaubnis, mit dem Gefährt zu parken, sei ja bereits auf Parkplätzen und am Straßenrand gegeben. &bdquo;Was also sollen wir jetzt konkret beschließen?", fragte er bei den Antragstellern an. Carsten Steinmeier (CDU) präzisierte daraufhin, dass es sich dabei lediglich um den Service von Stellplätzen handele.

Wolfgang Sieweke (BfL) warnte davor, bei den Wohnmobilisten falsche Hoffnungen zu wecken. Darunter könnte der gute Ruf Lemgos in der Caravan-Szene leiden, wie ihm Wohnmobil-Fahrer versichert hätten. Anders sah das hingegen Heinz-Rainer Krüger (CDU), selbst Wohnmobil-Urlauber: Es gelte jetzt, Lemgo als Adresse für die Caravan-Branche zu sichern, damit die alte Hansestadt dort nicht in Vergessenheit gerate. Und Barbara Schiek-Hübenthal (FDP) sprach von einem Einstieg in die weiteren Planungen.

Pläne für Campingplatz abwarten

Zusätzliche Informationen gab es dann von Bürgermeister Markus Baier. Er sprach grundsätzlich drei Plätze als Parkflächen für Caravane in der Innenstadt als geeignet an. Zum einen sei da der derzeit geschlossene Campingplatz. Sechs Stellplätze stünden dort zur Verfügung, soweit der Pächter die Erlaubnis gäbe. Aufgrund der Bauarbeiten in den Bega-Auen bleibt der Platz in dieser Saison geschlossen. Noch unklar ist, wie es im kommenden Jahr weitergeht. Dann könnten die Caravan-Pläne gegebenenfalls neu besprochen werden.

Auch auf dem Regenstorplatz seien im hinteren Bereich geeignete Flächen vorhanden, was zudem den Vorteil biete, dass es einen direkten Zugang zum Campingplatz gebe. Allerdings werde die Aufenthaltsqualität derzeit durch die Bauarbeiten in den Bega-Auen gestört. Letztlich bliebe noch der Parkplatz Bleiche. Dort könnte eine Doppelreihe für die Wohnmobile ausgeschildert werden. Dabei würde es sich dann in der Tat weniger um einen Wohnmobilhafen, denn um Stellplätze ohne Wasser- und Stromanschluss für ein oder zwei Tage handeln. Richtig sei zwar, dass die Gefährte im öffentlichen Straßenraum durchaus parken dürften, doch eine gesondert ausgeschilderte Fläche würde gegebenenfalls für ein größeres Sicherheitsgefühl bei den Touristen sorgen, so der Bürgermeister.

Um die Planungen zu präzisieren, wurde die Abstimmung auf Wunsch der SPD letztlich in die Ratssitzung am 17. Mai verschoben. Bis dahin sei aufgrund der Corona-Notbremse nicht mit großem Reise-Tourismus zu rechnen, so dass eine entsprechende Ausschilderung passend für die Reisesaison noch umgesetzt werden könne.

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