Wenn die Campusallee zur Sackgasse wird, nehmen Verkehr und Lärm etwas zu

Lemgo. Der Innovation Campus Lemgo soll attraktiv für Studenten, Mitarbeiter und Bürger sein. Viele Grünflächen und damit Erholungs- und Verweilräume werden dazu auf dem Areal geschaffen. Da stören Autos nur. Wie berichtet, ist daher geplant, aus der Campusallee eine Sackgasse zu machen.

Die Abbindung erfolgt im Bereich des kommenden Campus-Boulevards vor dem Hochschulgebäude, so dass Autofahrer nicht mehr von der Liebigstraße aus bis zur Bunsenstraße durchfahren können. Welche Auswirkungen diese Maßnahme auf den Verkehr und den daraus resultierenden Lärm haben wird, hat Roland Weinert von der Ingenieurgesellschaft für Verkehrswesen Brilon Bondzio Weiser, nun im Stadtentwicklungsausschuss vorgestellt.

Verkehr nimmt zu

Als Grundlage diente ihm eine Verkehrsuntersuchung von 2019. &bdquo;Pandemiebedingt haben wir momentan nämlich ein unnormales Verkehrsaufkommen“, begründete Weinert die älteren Zahlen. Durch die Abbindung der Campusallee werde vor allem der Verkehr auf der Liebigstraße im Bereich südlich und westlich des Campus zunehmen, von 4700 Fahrzeugen pro Tag in beide Richtungen auf 5900. Das hat mit dem neuen Parkplatz der Hochschule zu tun, der nur über die Liebigstraße und weiter über die Campusallee erreicht werden kann. Auch auf letzterer werde daher der Verkehr von 3100 Fahrzeugen pro Tag auf 3900 ansteigen. Derzeit ist das Verkehrsaufkommen aus beiden Richtungen allerdings höher und liegt bei 5500 Fahrzeugen pro Tag.

Auch der Verkehr auf dem Braker Weg zwischen Kreisel und Langenbrücker Tor (von 12.100 auf 14.000), auf der Lemgoer Straße zwischen Wasserfurche und Lüttfeld-Kreuzung (von 12.900 auf 14.100), auf der Wasserfurche selbst (von 4600 auf 5000), auf dem Hornschen Weg (von 600 auf 800) und auf der Bunsenstraße (im nördlichen Teil von 5700 auf 8000 wegen des Parkhauses und vor der Phoenix-Contact-Arena von 3400 auf 4600) werde zunehmen.

Es wird etwas lauter

Was das für den Geräuschpegel heißt? &bdquo;Ich sehe beim besten Willen kein Problem“, sagte Weinert. In den allermeisten Fällen betrage die Veränderung weniger als 0,5 Dezibel. &bdquo;Veränderungen bis zu 3 Dezibel nimmt das menschliche Gehör gar nicht wahr“, so Weinert. Die größte Lärmsteigerung soll es laut den Berechnungen mit 1,9 Dezibel am Hornschen Weg geben, der Schallpegel liegt aber unter der Grenze von 70 Dezibel tagsüber und 60 Dezibel nachts. Die nächtliche Grenze wird aber im westlichen Teil des Braker Wegs und an der Ecke Lemgoer Straße/ Schloßstraße leicht überschritten (62 Dezibel). Die Veränderung zur aktuellen Geräuschkulisse beurteilt der Experte wiederum als &bdquo;nicht wahrnehmbar“. Fertig ist das Gutachten jedoch noch nicht, es fehlt unter anderem noch die Einarbeitung der Anlagengeräusche.

Der Ausschuss beschloss die Abbindung der Campusallee einstimmig. Im Herbst soll dann die öffentliche Beteiligung für die Baumaßnahme Innovation Campus leicht verspätet starten.

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