Wegen Fällarbeiten sind einige Wege im Stadtwald Lemgo dicht

Lemgo. Mehr als 1000 Hektar fasst der Lemgoer Stadtwald. 35 davon werden nach den Forstarbeiten kaum wiederzuerkennen sein. Mehrere tausend Bäume fällen Förster Alexander von Leffern und sein Team dieser Tage. Bäume, die wegen der Dürre trocken gefallen, durch Sturm beschädigt oder vom Borkenkäfer befallen sind. Wanderer müssen deshalb Umwege in Kauf nehmen – einige Wege sind gesperrt.

16 Hektar sind in dem Bereich um den Windelstein schon geschafft, etwa 19 folgen in den nächsten Wochen. Dann geht es weiter in Richtung Spiegelberg und Maiboltetal. &bdquo;Spätestens in sechs Wochen wollen wir mit den Fällarbeiten durch sein", sagt Förster Alexander von Leffern. Je nach Witterung eben früher oder später. Bis das Holz abgefahren ist, wird es aber noch etwa drei Monate dauern. Bewegung wird bis zum Frühjahr also noch im Stadtwald sein.

Dieser ist zu einem Drittel mit Fichten und zu zwei Dritteln mit Laubmischwäldern bestückt, wie von Leffern erklärt. Im Januar 2018 zog das Orkantief &bdquo;Friederike" über Europa hinweg. Auch im Lemgoer Stadtwald wurden viele Fichten entwurzelt – hinzu kommt der Befall des Borkenkäfers und die Dürre. &bdquo;Aufgrund dieser Ereignisse, hervorgerufen durch den menschlich gemachten Klimawandel, muss der Wald entsprechend den standörtlichen Gegebenheiten zukünftig aufgebaut werden", erklärt der Förster. Dazu gibt es einen Fahrplan. In einer sogenannten Waldentwicklungskarte werden die langfristigen Waldbauziele klar definiert und die verschiedenen Methoden zur Erreichung dieser Ziele aufgezeigt.

Wanderer haben das Nachsehen Naturverjüngung und Nachpflanzungen sind hier die Stichwörter. Gesetzt werden in ausgewählten Bereichen nach den Fällungen klimastabile Baumarten wie Eichen, Buchen, Roteichen, Esskastanien und Lärchen. Diese Forstarbeiten und die im vergangenen Winter sind auch für den Förster und sein Team ungewohnt. &bdquo;Aufgrund der Klimaschäden ist das eine größere Maßnahme", sagt er. Eine größere und eine notwendige, stellt der Förster fest. Denn nur so könne der Wald in Zukunft erhalten werden. Viele Spaziergänger sprechen ihn und sein Team an, wenn sie sehen, wie kahl es oben am Windelstein schon geworden ist. &bdquo;Eine Erklärung geben wir gerne."

Spaziergänger und Wanderer haben während der Fällarbeiten ohnehin das Nachsehen. So sind einige Wege, besonders betroffen derzeit die Wanderwege A2 und A3, gesperrt. Alexander von Leffern appelliert an die Bürger, dieses Betretungsverbot dringend ernst zu nehmen. &bdquo;Es besteht Lebensgefahr", macht er deutlich.

Wissenswertes über Tiere, Ökosystem & Co. per Smartphone-Scan

Seit Anfang Dezember ist der Stadtwald in Lemgo mit QR-Codes gespickt. Wie berichtet, können an zehn Stationen per Scan mit dem Smartphone interessante Informationen zu verschiedenen Themen abgerufen werden. So erwarten den Spaziergänger am Wildschwein-Gehege sämtliche Infos zu den Tieren und anderen Waldbewohnern. Aber auch Infos rund um die Streuobstwiese, die Försterteiche sowie das Ökosystem Wald als solches sind an den einzelnen Stationen unter anderem zu entdecken. Gemeinsam mit Förster Alexander von Leffern hat das Modellprojekt &bdquo;Smart City" diese entwickelt. &bdquo;Die QR-Codes werden häufig gescannt und es gab bisher viel positives Feedback", heißt es aus dem Projektbüro. Die genauen Zahlen werden im Umweltausschuss am kommenden Dienstag vorgestellt.

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