Realschul-Anbau: Dreigeschossiges Gebäude samt Holzfassade macht das Rennen

Lemgo . Die Architekten Ulrike Hautau und Frank Winterhalter von &bdquo;hautau.winterhalter:architekten" aus Freiburg im Breisgau zusammen mit Jochen Dittus und Andreas Böhringer von der AG Freiraum haben das Rennen gemacht: Sie setzten sich unter den Bewerbern für den Neubau an der Lemgoer Realschule durch und erhalten damit ein Preisgeld in Höhe von 27.000 Euro.

Die Stadt Lemgo hatte für die notwendige Erweiterung der Bildungseinrichtung einen europaweiten Architekturwettbewerb durchgeführt. Am Dienstag wurden die Preisträger bekannt gegeben.

Zwischen sechs und acht Millionen Euro

Stadtplanerin Maria Chudzian vom Planungsbüro Drees & Huesmann in Bielefeld blickte noch einmal auf das Verfahren zurück: Ende Juli startete die einmonatige Bewerbungsphase, in der 219 Bewerbungen eingingen. Im September durften dann Schüler die 15 Teilnehmer auslosen, acht davon kommen aus dem Ausland, wie sich später herausstellte. Denn die Architekten reichten ihre Unterlagen anonym ein. Bis Anfang Dezember mussten diese vorliegen und die dazugehörigen Modelle bis Mitte Januar. Zu sehen waren diese auch bei der Bekanntgabe der Gewinner in der Mehrzweckhalle in Voßheide.

Ende Februar kam dann die Jury, bestehend aus Bürgermeister Markus Baier, Karl Patrick Wessel (Leiter der Abteilung Planung und Bauen), Berit Weber (Abteilungsleiterin Stadtplanung), Schulbauberaterin Kirstin Bartels aus Hamburg, Architekt Frank Lohse aus Dortmund, Landschaftsarchitekt Professor Gerd Aufmkolk aus Nürnberg unter dem Vorsitz des Münsteraner Architekten Christian Kuckert, zusammen. &bdquo;Wir haben intensiv diskutiert", sagte Baier. Denn alle Arbeiten seien &bdquo;sehr gut". Nach den ersten Kostenschätzungen hätten alle Angebote zwischen sechs und acht Millionen Euro gelegen. Dabei hatten die Teilnehmer &bdquo;einen ganzen Katalog voller Anforderungen" zu erfüllen, die aber &bdquo;super in Form gegossen" wurden, so der Bürgermeister.

"Wir platzen aus allen Nähten"

Schulleiterin Dorit Meier und ihrem Kollegium ist es wichtig, dass es genügend Lern- und Differenzierungsfläche gibt. Diese würden derzeit fehlen. &bdquo;Aber auch die Aufenthaltsqualität muss stimmen, denn wir sind eine Ganztagsschule", sagte sie. Außerdem brauche es Raum für Aktivitäten außerhalb des Unterrichts und Schullebens. Mit dem Gewinnerentwurf, der von der Bausumme im mittleren Bereich liegt, sieht die Realschulleiterin ihre Vorstellungen gut umgesetzt. &bdquo;Wir freuen uns darauf und brauchen die neuen Räume dringend, denn wir platzen jetzt schon aus allen Nähten", sagte sie.

Frank Winterhalter stellte die Ideen hinter dem Siegerentwurf vor: &bdquo;Wir haben uns zwei Fragen gestellt: Wie gehen wir mit dem Denkmal um und wie schaffen wir es, die pädagogischen Ansätze umzusetzen?" Denn das Haupthaus und Toiletten-Gebäude müssen, wie berichtet, als Baudenkmal erhalten bleiben. Ersteres wird im Zuge der Bauarbeiten außerdem saniert. Entschieden haben sich die Architekten aus dem Breisgau für einen kompakten, dreigeschossigen Bau im Süden des Schulzentrums Heldmanskamp. Es ersetzt den Fahrradunterstand an der Kleiststraße.

Ganztagsbereich im Erdgeschoss Im Erdgeschoss soll der Ganztagsbereich entstehen, hinzu kommen Lehrküche, Lehrerzimmer, Bücherei und ein Ruheraum. Im ersten Geschoss finden die fünften Klassen Platz, im zweiten die Sechsten. An jeden Klassenraum ist ein Differenzierungsraum angegliedert und ein Zugang zu einem Freibereich (Loggia). Aufgehellt wird das Innere durch ein Oberlicht. Bei der Fassade setzen die Architekten auf Holz. Das Dach erhält eine Begrünung.

Außerdem soll es einen Zugang von der Buswendeschleife zum Schulhof geben. Das sogenannte MINT-Labor für die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik soll im hinteren Teil der WC-Anlage angekoppelt werden.

So geht's weiter

Und wie geht es nun weiter? Die Planung soll im Betriebsausschuss vorgestellt werden. Dabei kann diese noch optimiert werden. Auch nach Fördermöglichkeiten werde Ausschau gehalten.

&bdquo;Dann geht es in die Genehmigung und wir können die Arbeiten ausschreiben", schildert Baier. Die Verwaltung strebt ein zügiges Verfahren an, weil die Schüler während der Bautätigkeit in Container umziehen müssen. &bdquo;Baubeginn 2023 ist das Ziel", sagte Architektin Regine Schmelzer von der Stadt.

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