Dr. Burkhard Pohl will grünen Wind nach Düsseldorf bringen

Lemgo. Sich engagieren, für die Gemeinschaft etwas einbringen – für Dr. Burkhard Pohl ist das selbstverständlich. So hat er es in der Familie vorgelebt bekommen, so will er sein Leben gestalten. Als Fraktionsvorsitzender der Grünen in Lemgo, als Lehrer am Gymnasium in Rinteln, als Vorsitzender des TBV Lemgo und bald vielleicht als Landtagsabgeordneter für Bündnis 90/Die Grünen in Düsseldorf.

Auf 16 Jahre Kommunalpolitik kann der 54-Jährige mittlerweile zurückblicken, der seit 2009 den Fraktionsvorsitz in Lemgo inne hat. 1994 bereits kam er zu Bündnis 90/Die Grünen, kehrte 2006 von Göttingen, wo er in Romanistik promovierte und an der Uni lehrte, in seine Heimatstadt zurück, um direkt in die Kommunalpolitik einzusteigen.

Als Lehrer für Spanisch und Latein weiß er, wo es in der Bildungspolitik hakt und fühlt sich als Vorsitzender des Klima- und Umweltausschusses auch den Themen der Umweltpolitik besonders verbunden. Viele Weichen aber, sagt der Lemgoer, werden auf Landesebene gestellt, umso wichtiger sei es ihm daher, hier die weitere Entwicklung von Düsseldorf aus mitzuprägen.

16 Jahre Kommunalpolitik

Klimawandel, Pandemie, Ukraine-Krieg – die Themen der Grünen sind aktueller denn je und das bekommt Burkhard Pohl tagtäglich auch in seinem Wahlkreis Lippe II/Herford III zu spüren. Der Kontakt zu den Menschen ist ihm wichtig, gerne ist er dafür auch von Tür zu Tür unterwegs. Oft gehe es dabei um regenerative Energien, &bdquo;wie kann ich erneuerbare Energien umsetzen, welche Fördermittel gibt es, wie bekomme ich es finanziert", nennt er Fragen, mit denen sich Bürger immer wieder an ihn wenden.

Auf viel Interesse und Sympathie sei er gestoßen und das mache ihm Hoffnung, wenn nicht über das Direktmandat, so doch über Listenplatz 44 in den Landtag zu ziehen. Dann will er sich für konsequente Klima- und Umweltpolitik einsetzen, die Blockaden lösen, mit denen Wind- und Solarenergie derzeit noch ausgebremst würden. Denn obgleich auch andere Parteien das Thema &bdquo;Klima" für sich entdeckt haben, so mache doch die Qualität den Unterschied aus: &bdquo;Umweltpolitik muss ernsthaft umgesetzt werden, ohne weiter auf Kohle, Öl oder Atomstrom zu setzen." Auch eine Verkehrswende sei nötig mit Busanbindungen im ländlichen Raum und sicheren Radwegenetzen für die wachsende Zahl der E-Biker.

Als Lehrer kennt er das Bildungssystem, weiß nur zu gut, wo es hakt. Gerechte Bildung für alle und Wertschätzung für Erzieher, Lehrer, Schüler und auch Eltern sei gefordert. Digitale Lernmittel, wie etwa Tablets, müssten kostenfrei gestellt werden und wenn die Berufe für Lehrer und Erzieher attraktiver gestaltet werden, würde auch die akute Personalnot behoben. &bdquo;Schulen müssen mehr Freiheit bekommen, eigene Wege zu gehen. Keine Zwangsautonomie – aber viele haben Ideen, die sie derzeit nicht umsetzen dürfen."

Auch faire und regionale Vermarktung liegt Burkhard Pohl am Herzen, bewusst hat er sich daher für das Gespräch die kleine Kaffeerösterei Tombouctou an der Papenstraße ausgesucht, denn fairer Handel sei überall Thema. &bdquo;Dabei geht es nicht primär um Bio oder Konventionell. Es geht um Klein oder Groß, darum, dass wir uns auch dezentral versorgen, statt nur die großen Anbieter zu unterstützen".

Sozialer Zusammenhalt

Wichtig ist Burkhard Pohl auch der soziale Zusammenhalt. &bdquo;Die Gemeinschaft lebt davon, dass sich Menschen einbringen" und natürlich müsse man die, die sich engagieren auch bestmöglich fördern. Miteinander leben, auch mit denen, die neu zu uns kommen und seinen Worten längst Taten folgen lassen: 2016 hat das Ehepaar einen Jugendlichen aus Afghanistan aufgenommen und aus dem Pflegekind ist mittlerweile der Adoptivsohn geworden.

Entspannung findet der Lemgoer beim Wandern oder beim Standardtanzkurs im TBV. Gerne reist er auch nach Spanien oder Frankreich – und die pure Erholung, die hat er in Skandinavien gefunden: &bdquo;Zu zweit mitten auf einem See in Schweden paddeln."

Burkhard Pohl ist Lemgoer, 54 Jahre alt, verheiratet und hat einen Adoptivsohn. Nach dem Abitur absolvierte er eine Banklehre, ging dann zum Studium der Romanistik nach Göttingen. Er promovierte und blieb als Dozent an der Uni, bis er 2006 nach Lemgo zurückkehrte, als Lehrer für Spanisch und Latein an einem Rintelner Gymnasium anfing und mittlerweile auch als Fachleiter für die Lehrerausbildung zuständig ist. In Lemgo wurde er 2006 Sprecher des Ortsverbandes der Grünen und übernahm 2009 den Fraktionsvorsitz. Auch im Kreistag und im Regionalrat ist Burkhard Pohl vertreten.

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