Lemgo. Wenige Tage vor der Landtagswahl am Sonntag kommt eine verkehrspolitische Attacke der CDU: Die Lemgoer Landtagskandidatin Christiane Thiel warnt davor, dass eine rot-grüne Koalition in Düsseldorf die Lemgoer „Nordumgehung" torpedieren könnte. Zur Erinnerung: Unter dem Kabinett von SPD-Frau Hannelore Kraft rangierte der Ausbau von der Westalm (McDonalds) durchs Ilsetal bis zur B 238 (Neu Eben-Ezer) schon mal auf dem Abstellgleis. Als Armin Laschet (CDU) Kraft ablöste, war eine der ersten Amtshandlungen von Verkehrsminister Hendrik Wüst, jetzt CDU-Spitzenkandidat, die Pläne für die „Nordumgehung" wieder aufzunehmen.Die Lemgoer CDU verweist nun auf Aussagen der Landesvorsitzenden der Grünen, Mona Neubaur. Diese habe im Wahlkampf angekündigt, die Verkehrsprojekte des Landes im Falle eines Wahlsieges neu „priorisieren" zu wollen. "Rotstift der Grünen" „Geplante und notwendige Umgehungsstraßen – wie bei uns in Lemgo – drohen dem Rotstift der Grünen zum Opfer zu fallen", interpretiert die Lemgoer CDU-Chefin Christiane Thiel. Noch dazu sei seitens der SPD als möglichem Koalitionspartner der Grünen kein Widerspruch zu hören. Für Christiane Thiel muss es um die Verlagerung insbesondere des Schwerlastverkehrs gehen – „aus den Städten, weg von Schulen und Wohnsiedlungen". Der Verkehr müsse um Lemgo herum fließen, um weniger Staus und Gefahren für andere Verkehrsteilnehmer zu produzieren. Bei der „Nordumgehung" gingen bürgerfreundliche Politik sowie Klima- und Umweltschutz daher Hand in Hand. Diesen Weg wolle Hendrik Wüst weiter beschreiten, stellt denn auch der Fraktionschef Carsten Steinmeier fest. Grüne sehen keine Entlastung Bei den Gegnern der „Nordumgehung" klingt das anders. Während für die Bürgerinitiative „Pro Ilsetal" vor allem die Wohnqualität der direkt betroffenen Haushalte und der Naturschutz der Aue zählen, argumentieren die Lemgoer Grünen auch mit der Verkehrsprognose: So werde die „Nordumgehung" keineswegs die erhoffte Entlastung der Innenstadt leisten. Diese liege bei Autos und Lkw bei unter 30 Produzent im Bereich von Gosebrede & Co., andere Abschnitte würden gar nicht entlastet oder sogar mehr belastet wie die Herforder Straße ortsauswärts. Für die Grünen wäre die B 238n durchs Ilsetal keine Entlastung, sondern ein A2-Zubringer nach Rinteln.