Gelände der Realschule in Lemgo wird über Jahre zur Baustelle

Lemgo. An der Realschule ist es zu eng geworden. So eng, dass fünf Klassen in Container ausweiche n müssen. Ein Neubau soll Abhilfe schaffen. Doch bevor die Bauarbeiten im kommenden Jahr starten, musste erst einmal der Rotstift ran.

Ein kompaktes Gebäude in Holzoptik wird auf dem Schulgelände entstehen, dort wo sich bislang Fahrradständer samt pilzförmiger Überdachung befinden. Eine zweigeschossige Holzrahmenkonstruktion mit vorgewitterter Holzverschalung soll es werden, die sich im Inneren hell und offen präsentiert. Die fünften und sechsten Jahrgänge werden dort einziehen, jeweils fünf Klassen plus Differenzierungsräume sind im ersten und zweiten Obergeschoss geplant. Hinzu kommen noch geräumige Loggien, die den Aufenhalt im Freien erlauben. Im Erdgeschoss wird es flexibel zu gestaltende Räume, ein weites Atrium mit Treppen zum Sitzen und ein Selbstlernzentrum geben.

Über 19 Millionen Euro für Neubauten und Schulhof Auch der Schulhof wird überplant, soll mit deutlich mehr Grün, Spielangeboten und Rückzugsmöglichkeiten an Aufenthaltsqualität gewinnen. Mit seinen Plänen hat sich damit im internationalen Wettbewerb das Freiburger Architekturbüro Hatau und Winterhalter durchgesetzt . 19,4 Millionen Euro sind für Neubau und Schulhofgestaltung angesetzt und um die Kosten einzuhalten, wurden vorab im Schulausschuss bereits drei Maßnahmen gestrichen. Einsparpotenzial sieht die Verwaltung bei der Calisthenics-Anlage, die für 130.000 Euro eingeplant war. Im Bereich der Hauptschule könnte bei den Wegen weniger ausgegeben werden (160.000 Euro) und letztlich seien noch die Intarsienbänder, ursprünglich als eine Art Wegweiser vorgesehen, entbehrlich (120.000 Euro).

Als weitere finanzielle Enlastung könnten 290.000 Euro an Fördermitteln hinzukommen, die die Verwaltung als Zuschuss für &bdquo;Klimafreundliches Bauen“ bei der KFW beantragen will. Soweit, so gut - doch auf die Calisthenics-Anlage wollten die Politiker dann doch nicht verzichten. Im Schulausschuss ließen sie sich auf Nachfrage von Oliver Drexhage (Grüne) zusichern, dass die Stadt die Maßnahme zu einem späteren Zeitpunkt in Eigenregie nachholen werde. Letztlich, so erklärte Bernd Meier, Abteilungsleiter Gebäudewirtschaft, ginge es dabei auch darum, zusätzliche Lagerfläche zu schaffen. Denn mit dem Neubau ist es an der Realschule noch längst nicht getan, stehen im Anschluss doch noch das Hauptgebäude und das neue MINT-Labor an.

Labor kommt erst ganz am Schluss Starten werden die Bauarbeiten voraussichtlich im ersten Quartal 2024 mit der Fahrradabstellanlage, die auf Höhe der Busschleife umgesetzt wird. Es folgen Tiefbauarbeiten, bis schließlich im dritten Quartal die Bauarbeiten für das neue Gebäude beginnen können. Die Verwaltung rechnet derzeit mit einer Bauzeit von etwa 20 Monaten, so dass der Neubau frühestens nach den Sommerferien 2026 bezogen werden könnte.

Erst im Anschluss an den Neubau geht die Stadt den Klassen- und Eingangsbereich der 1967 erbauten Realschule an. Dafür muss das Haupthaus voraussichtlich komplett freigezogen werden. Den Umbau in dem unter Denkmalschutz stehenden Gebäude will die Stadt mit eigenen Architekten umsetzen. 2027/28 könnten die Arbeiten abgeschlossen sein. Doch danach geht es noch immer weiter. Der Pavillon (links neben dem Verwaltungstrakt), in dem derzeit drei Klassenräume untergebracht sind, soll abgerissen und durch ein MINT-Labor ersetzt werden - das aber aus Kapazitätsgründen erst nach der Sanierung des Hauptgebäudes.

Bauarbeiten werden an der Realschule die kommenden Jahre also zum Alltag gehören. Immerhin - die Kosten für das MINT-Labor sind laut Verwaltung in den gut 19 Millionen Euro für Neubau und Schulhofgestaltung bereits enthalten. Offen ist hingegen noch, wie teuer die Sanierung des Haupthauses wird.

Gelände der Realschule in Lemgo wird über Jahre zur Baustelle

Richtfest: Die eigentliche Herausforderung steht an der Lemgoer Realschule noch bevor

So steht es um das größte städtische Bauprojekt in Lemgo

Was in den Ferien an den Detmolder Schulen alles gemacht wird

Wohin mit den Schülern? Ein Anbau in Lemgo kommt deutlich zu spät

TH plant „Wissenschafts-Cube“ als neue Mitte auf dem Lemgoer Campus

Schulgebäude: Für Oerlinghausen wird es richtig teuer

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €