Wie diese Lemgoerin per Zufall den Weg zu ihrem Ehrenamt fand

Lemgo. &bdquo;Es ist einfach so passiert“, sagt Heike Koß und blickt sich zufrieden um. Im Café im Awo-Kastanienhaus am Wall genießt sie ihren Tee. Hier fühlt sie sich wohl und hier bringt sie sich ein. &bdquo;Für mich ein toller Weg, mich ehrenamtlich zu engagieren“, ist die 68-Jährige überzeugt und diesen Weg hat sie vor über zehn Jahren eher zufällig gefunden.

Damals hatte sie gerade eine Reha hinter sich. Rheuma und andere Autoimmunkrankheiten machten ihr zu schaffen, wieder Zuhause suchte sie nach Wegen, sich weiter Gutes zu tun und stieß auf einen Qi Gong-Kursus im Kastanienhaus am Wall. Sie schnappte sich ihre Freundin und ging einfach vorbei, kurz darauf machten auch ihre Männer mit. Und über Qi Gong, dieser bewussten Bewegungsabfolge für Geist und Körper, kam sie auch im Awo-Kastanienhaus an.

Frühstück für 100 Personen &bdquo;Ich habe mich hier gleich wohl gefühlt“, erzählt die Lemgoerin . Das Team, die Leute, der nette Umgang miteinander, jeder werde herzlich aufgenommen. &bdquo;Wer offen auf andere zugeht, bleibt hier bestimmt nicht allein.“ Wenig später wurde auch Hausleiterin Petra Junghans auf Heike Koß aufmerksam und sprach sie auf das Fair Trade-Frühstück an. Gemeinsam mit anderen Ehrenamtlern und Mitarbeitern des Hauses organisierte Heike Koß den Treff, zu dem über 100 Teilnehmer kamen.

Lebensmittel, bewusste Ernährung - mit diesen Themen hatte sich die gelernte Bauzeichnerin nicht zuletzt aufgrund ihrer Autoimmunkrankheit schon lange beschäftigt und &bdquo;als sogenanntes Schlüsselkind stand ich auch schon früh in der Küche“. Nach beruflichen Veränderungen hatte sie zwischenzeitlich auch Kochkurse an Schulen und sozialen Einrichtungen gegeben und so sagte sie nur zu gerne zu, als im Kastanienhaus am Wall ein Ehrenamtler zum Kochen mit Jugendlichen, Kindern oder auch Senioren gesucht wurde.

Im Angebot &bdquo;Kochen mit Alt und Jung“ stand sie mit Senioren und Schülern des Marianne-Weber-Gymnasiums am Herd, brachte in anderen Kursen Zehnjährigen erste Schritte beim Kochen bei und setzten sich auch mit den Essgewohnheiten von Jugendlichen auseinander. &bdquo;Da waren 14-Jährige, die konnten noch nicht einmal eine Kartoffel schälen“, erzählt die Mutter von zwei erwachsenen Töchtern erstaunt und freut sich, zumindest einigen Geschmack auf leckere und gesunde Kost gemacht zu haben. &bdquo;Die vegetarischen Linsenburger, die kamen bei einem Mädchen so gut an, dass sie sie zu ihrem Geburtstag machen wollte.“

Den Qi Gong-Kursus übernommen Auch bei der Versorgung der Ferienspiel-Kinder war Heike Koß dabei und brachte zu den Pausen leckere Snacks auf den Tisch. Ernährungs- und Kochkurse, so ihre Erfahrung, &bdquo;die müsste es wieder viel stärker an den Schulen geben“.

Gerne würde sie die Kochkurse wieder aufgreifen und ist bis dahin mit Herz und Seele bei dem Qi Gong-Kurs dabei. Den hat die Rentnerin vor vier Jahren übernommen. Rund zwölf Teilnehmer sind in der Gruppe, um gemeinsam Kraft und Energie zu tanken. Danach ist dann &bdquo;Pub-Time angesagt“, lacht die 68–Jährige, &bdquo;dann gehen wir im Café noch einen Tee oder Kaffee trinken“. Und da genau ist sie jetzt auch und schaut sich zufrieden um. &bdquo;Ich fühle mich hier richtig wohl.“

Ihr Ehrenamt, das bereichert das Leben der Lemgoerin, hält sie fit und aktiv und auch ihr Ehemann bringt sich regelmäßig ein. Noch heute ist Elke Koß dankbar, dass sie der Zufall damals ins Kastanienhaus am Wall führte. &bdquo;Ich war dabei, habe ausprobiert und wusste dann, dass es passt. Ansonsten wäre es vielleicht eher ein Krampf geworden.“

Kennen auch Sie jemanden, der sich in der Serie &bdquo;Mit Herz für Lemgo“ wiederfinden sollte? Dann melden Sie sich doch gerne bei uns. Weitere Artikel aus der Serie finden Sie auf https://www.lz.de/herzfuerlemgo

Wie diese Lemgoerin per Zufall den Weg zu ihrem Ehrenamt fand

„Essen ist fertig!“: Wie im Lemgoer Kastanienhaus Leib und Seele zusammen gehalten werden

Warum das Kastanienhaus die Taschengeldbörse in Lemgo übernommen hat

So wird 2025: Jugendzentrum in Lemgo stellt sich neu auf

„Felgenkiller“ vor Kastanienhaus: Stadt Lemgo und AWO schieben Verantwortung hin und her

„Omas gegen Rechts“: Elisabeth Schulze will Lemgoer Gruppe gründen

Zehn Jahre Repair-Café Lemgo: Wo kaputte Geräte ein zweites Leben bekommen

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €