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Diskussionsrunde in Lemgo: Wirtschaftsexperten äußern sich zum Fachkräftemangel

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Kamen zur Diskussionsrunde in der „SmartFactoryOWL“ zusammen: Wolfgang Marquardt (Fachbereichsleiter Innovation in der Ostwestfalen-Lippe GmbH), Lars Bohlmann (Leiter Human Ressources bei Hettich), Marike Tabor (Initiative für Beschäftigung OWL), Annette Stratmann (Arbeitgeberverband OWL), Nissrin Perez (Innovation Manager Fraunhofer-Institut Lemgo), Prof. Dr. Jürgen Jasperneite (Leiter Fraunhofer-Institut Lemgo) und Rainer Radler ( Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Detmold). - © Frauenhofer Institut
Kamen zur Diskussionsrunde in der „SmartFactoryOWL“ zusammen: Wolfgang Marquardt (Fachbereichsleiter Innovation in der Ostwestfalen-Lippe GmbH), Lars Bohlmann (Leiter Human Ressources bei Hettich), Marike Tabor (Initiative für Beschäftigung OWL), Annette Stratmann (Arbeitgeberverband OWL), Nissrin Perez (Innovation Manager Fraunhofer-Institut Lemgo), Prof. Dr. Jürgen Jasperneite (Leiter Fraunhofer-Institut Lemgo) und Rainer Radler ( Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Detmold). (© Frauenhofer Institut)

Lemgo. Für viele Betriebe ist die Suche nach Fachkräften schon heute eine existenzielle Frage, vor allem in den Bereichen Bau, Erziehung, Gesundheit, Hotellerie, Metallbau und Elektrotechnik. So dauere es aktuell zirka 191 Tage, um eine Stelle im Fertigungsbereich wieder neu zu besetzen, schreibt das Fraunhofer-Institut in einer Pressemitteilung. Laut Digitalisierungsindex verliere Deutschland seinen Anschluss in der digitalen Wettbewerbsfähigkeit aufgrund eines Mangels an Fachkräften im Bereich IT. „Daneben werden die aktuellen Gesetze und Regularien als Show Stopper für eine schnelle Integration von internationalen Fachkräften genannt“, heißt es weiter,

Um diese Herausforderungen bei genauem Lichte zu betrachten, hatten der Verein Initiative für Beschäftigung OWL und das Fraunhofer-Institut in Lemgo zu einer Diskussionsrunde in die „SmartFactoryOWL“ in Lemgo eingeladen. Diskutiert wurde die Frage „Wie kann man das Fachkräftepotenzial heben – durch technologische, soziale, wirtschaftliche Innovation?“ Eine Expertenrunde sei hierzu zusammen gekommen, bestehend aus fünf Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung.

Die Experten

Nach Dr. Jürgen Jasperneite, Professor für Elektrotechnik und Informatik an der Technischen Hochschule OWL und zugleich Leiter des Fraunhofer-Instituts am Innovation Campus Lemgo, kann „Internationalisierung“ ein Schlüssel gegen den Fachkräftemangel sein.

Rainer Radler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Detmold mit den zugehörigen Geschäftsstellen in Bad Salzuflen, Lemgo und Blomberg, vertrat die Meinung: „Pluspunkte der Region Lippe für den Arbeitsmarkt sind drei große Player, aber auch der breit aufgestellte Mittelstand mit seinen zahlreichen kleinen und mittleren Unternehmen. Auf dieser breiten Basis muss und wird es gelingen, auch in Zukunft Wohlstand und Wachstum für diese schöne Region zu erhalten.“

Rechtsanwältin Annette Stratmann arbeitet beim Arbeitgeberverband für die Gebiete Paderborn, Büren, Warburg und Höxter und ist spezialisiert auf Arbeitsrecht. Sie berät Unternehmen aus der Region OWL. Sie wird mit den Worten zitiert: „Die Unternehmen dürfen im ,War of Talents’ nicht den Blick fürs Ganze verlieren.“

Auch Wolfgang Marquardt sei Teil des Panels gewesen. Der Prokurist und Fachbereichsleiter Innovation in der Ostwestfalen-Lippe GmbH beschäftigt sich in Projekten wie „Arbeitswelt Plus“ mit neuen Technologien, um berufliche Bildung zu erschließen. Lars Bohlmann, Geschäftsführer bei Hettich, bei zwei Service-Gesellschaften auch für den Bereich Human Ressources verantwortlich, habe herausgestellt: „Für mich persönlich ist Weiterentwicklung das neue Recruiting.“

Das Ergebnis

Die Experten waren zu ihren Meinungen zu Themen wie Digitalisierung der Arbeit, internationale Fachkräfte und den Ergebnissen der PISA-Studie befragt worden. „Mehr als 40 Teilnehmer schalteten sich virtuell zu der hybriden Veranstaltung dazu und stellten den Experten eigene Fragen“, schreibt das Institut. Die Ergebnisse der Diskussion zeigten, dass das Thema insgesamt eine große Herausforderung darstelle und diese nur gemeinsam aus den Netzwerken heraus interdisziplinär gelöst werden könne.

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