So nutzen andere Schulen in Lemgo Tablets im Unterricht

Lemgo. Die Gesamtschule in Lemgo will ab kommendem Schuljahr von Eltern angeschaffte iPads im Unterricht nutzen. Doch wie handhaben das eigentlich die anderen weiterführenden Schulen? Eine LZ-Nachfrage zeigt: unterschiedlich.

Heinrich-Drake-Schule Derzeit stehen den Schülern der Hauptschule 116 Tablets für den Einsatz im Unterricht zur Verfügung. Die Geräte seien von der Firma Apple und überwiegend durch den Digitalpakt finanziert worden. 16 Tablets hat die Schule über die Stadt Lemgo erhalten. &bdquo;Derzeit verlangen wir aber nicht, dass Eltern Tablets für ihre Kinder kaufen“, teilt Petra Geis von der Heinrich-Drake-Schule mit.

Realschule Lemgo Die Schule möchte die Jahrgänge 8 bis 10 flächendeckend mit Leihgeräten ausstatten. Doch die Anzahl der aus dem Digitalpakt finanzierten Tablets sei dafür nicht ausreichend. &bdquo;Wir setzen diese vor allem punktuell in den Jahrgängen Fünf bis Sieben über die iPad-Koffer im Unterricht ein“, teilt Schulleiterin Dorit Meier mit.

Darum habe man sich konzeptionell darauf verständigt, ab Klasse 8 Schüler-iPads im Unterricht einzuführen - aber nur, wenn die Eltern einer Klasse einverstanden sind. Familien im Leistungsbezug werde ein schuleigenes Leihgerät zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus unterstütze der Förderverein Eltern, die finanziell nicht so gut aufgestellt sind, durch Zuschüsse. Eltern können die Geräte privat kaufen oder über einen externen Dienstleister zentral bestellen. Vor der Einführung in Jahrgang 8 finde ein Elterninformationsabend in Klasse 7 statt.

Erstmals eingesetzt worden seien die iPads im Schuljahr 2021/22 im Rahmen einer Testphase, der ein langer Planungsprozess vorausgegangen sei. Dorit Meier betont: &bdquo;Das heißt aber keinesfalls, dass Schüler und Schülerinnen nur noch am Gerät arbeiten.“ Es ergänze den Unterricht lediglich.

Engelbert-Kaempfer-Gymnasium Am EKG können Schüler ab Jahrgang 9 private Tablets im Unterricht einsetzen. Die Eltern würden durch Infoveranstaltungen und einem Elternworkshop, bei denen sie in die Rolle der Schüler schlüpften, Einblick in den Einsatz der Tablets im Unterricht erhalten und dann entscheiden, ob sie ein Gerät anschaffen oder nicht. Der Hersteller müsse Apple sein. Schüler, die kein eigenes Gerät haben, bekommen dieses für die entsprechenden Unterrichtsstunden vom Lehrer ausgehändigt. Die Geräte seien während Corona angeschafft worden. Bestellt wird privat oder über die Gesellschaft für digitale Bildung.

Bereits drei Jahrgänge (9, 10 und Q1) nutzen private iPads. Die Geräte müssen von der Stadt ins schulinterne Verwaltungsnetz integriert werden, um Zugang zum Schul-WLan zu erhalten. Ab Klasse Fünf würden die Schüler bereits mit schuleigenen Geräten, die von den Lehrern ausgeliehen werden, an den Umgang mit digitalen Inhalten und Lernmethoden herangeführt, teilt Medienbeauftragter Frank Diefenbach mit.

Marianne-Weber-Gymnasium Seit vier Jahren nutzen Schüler am MWG private iPads im Unterricht - und zwar ab Jahrgangsstufe 8, wie Schulleiter Markus Herrmuth sagt. &bdquo;Wir wollten es nicht zu spät machen, weil sich die Anschaffung dann vielleicht nicht mehr lohnt, aber auch nicht zu früh.“ Auch an dieser Schule sei der Wunsch danach - wie an der Gesamtschule - von den Eltern gekommen. Trotzdem habe es auch kritische Stimmen gegeben, die sich vor allem an der jetzt schon hohen Bildschirmzeit ihrer Sprösslinge gestört hätten.

Mittlerweile stünde schon bei den Anmeldeunterlagen für die fünfte Klasse dabei, dass die Anschaffung von Tablets für Klasse 8 empfohlen werde. Wegen der sechs Jahre langen Garantie für Updateshabe sich die Schule für Geräte von Apple entschieden. Eltern würden die iPads privat kaufen. Es habe sich gezeigt, dass kaum einer die Möglichkeit einer Sammelbestellung genutzt habe, sagt Herrmuth . Mehr als 60 Prozent der Familien hätten ohnehin bereits ein iPad gehabt, dass die Schüler für den Unterricht nutzen können.

Mittlerweile würden fast 380 Schüler in vier Jahrgängen Tablets nutzen, davon hätten nur drei Kinder ein Leihgerät, weil sich ihre Eltern ein iPad nicht leisten konnten. Die Geräte würden aus dem Digitalpakt stammen. Herrmuth schätzt die Kosten eines iPads derzeit auf um die 500 Euro. &bdquo;Die Schule bemüht sich aber, anderweitig Kosten zu sparen. Wir haben zum Beispiel die Taschenrechner abgeschafft, stattdessen gibt es eine App fürs iPad.“ Für die Schule sei der Verwaltungsaufwand mit den unterschiedlichen Lizenzen für die digitalen Bücher und Anwendungen aber nicht zu unterschätzen.

So nutzen andere Schulen in Lemgo Tablets im Unterricht

Diana Ammer rügt Tablet-Beschluss des Horn-Bad Meinberger Schulausschusses

Tablets im Unterricht: Diskussion über ungenutzte Leihgeräte an Sekundarschule Horn

Horn-Bad Meinberg verlangt für Leih-iPads keinen Nachweis der Bedürftigkeit mehr

„Wir sind voll“: Bielefelder Gesamtschule wehrt sich gegen zusätzliche Klassen

Vom Ingenieur zum Schulleiter in Leopoldshöhe

Schulleitung in Lemgo schlägt Alarm

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €