Firmen sind pleite: Stadt Lemgo muss beim Gymnasium-Ausbau nachrüsten

Lemgo. Es läuft nicht ganz rund am Marianne-Weber-Gymnasium - zumindest was den Umbau betrifft. Das Unternehmen, das die Arbeiten für den Ausbau ursprünglich übernehmen sollte, hat Insolvenz angemeldet. Zuvor war das schon bei der Firma, die die Fassade sanierte, der Fall.

Bereits vor zehn Jahren war die Fassade an der Richard-Wagner-Straße energetisch verkleidet worden - leider nicht korrekt. Jetzt muss die komplette Verkleidung in dem Bereich noch einmal herunter. Sowohl Unterkonstruktion als auch Befestigung hatten sich als fehlerhaft erwiesen. Das Problem: Das ausführende Unternehmen gibt es nach Aussagen des Beigeordneten Frank Limpke nicht mehr, somit bleibt die Stadt auf den Kosten sitzen.

Stadt muss 490.000 Euro zahlen Auch die derzeit für die Fassade verwendeten Platten sind so nicht mehr auf dem Markt vorhanden. Die Stadt muss daher alles komplett neu verkleiden. 490.000 Euro seien für die Sanierung angesetzt, die Arbeiten laufen und sollen noch vor den Sommerferien abgeschlossen werden.

Am Anfang stehen hingegen noch die Arbeiten für den geplanten Ausbau im Trakt A. Dort sollen wie berichtet die zu kleinen Räume vergrößert und damit auf angemessene Klassengröße gebracht werden. Doch auch hier läuft nicht alles wie geplant. Das beauftragte Unternehmen hat Insolvenz angemeldet, so Frank Limpke, jetzt soll der Auftrag an den zweitplatzierten Bewerber vergeben werden. Die Verwaltung rechnet derzeit mit einer Verzögerung von etwa sechs Wochen. Insgesamt sind zwölf Monate für den Ausbau angesetzt, so dass die neuen Klassen spätestens zum Schuljahr 2025/26 bezogen werden könnten.

Wie berichtet soll der Anbau die größte Raummisere im Marianne-Weber-Gymnasium lindern. Ursprünglich war geplant, die zu kleinen Räume im Trakt A per Modulbauweise auf 72 bis 75 Quadratmeter zu vergrößern. Der Vorteil: Der Anbau hätte sich innerhalb wenige Monate realisieren lassen . Doch bei der Ausschreibung ließ sich kein Unternehmen für das Projekt gewinnen, so dass die Stadt umplanen musste und jetzt auf konventionelle Bauweise setzt.

Ausbau wird nicht reichen Mit Stein und Stahlbeton sollen dafür die knapp 50 Quadratmeter großen Räume auf drei Ebenen erweitert werden, so dass letztlich neun ansprechende Klassenzimmer entstehen . Das Fassadenbild wird dabei im Wesentlichen erhalten. Gut eine Millionen Euro sind für die Maßnahme eingepreist.

Doch allein mit dem Ausbau ist es am MWG nicht getan. So wird das Marianne-Weber-Gymnasium weiter auf Ausweichquartiere angewiesen sein. Zehntklässler und Oberstufler werden derzeit noch in der Wallschule unterrichtet. Während die zehnten Klassen nach dem Ausbau wieder ins Haupthaus zurückkehren sollen, fehlt für die Oberstufe dort weiterhin der Platz. Kooperationen mit dem Engelbert-Kaempfer-Gymnasium und der Wallschule werden also notwendig bleiben.

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