Nach tödlichem Unfall in Lemgo: Wie gefährlich ist die B66 für Radfahrer?

Lemgo. Der schwere Unfall auf der Hamelner Straße (B66) am Gründonnerstag, bei dem ein 62-jähriger Radfahrer ums Leben kam , hat auch die Leserinnen und Leser der Lippischen Landes-Zeitung bewegt. Einer von ihnen wendet sich nicht nur an die Redaktion, um sein Mitgefühl auszusprechen, sondern auch mit dem Hinweis, der betreffende Bereich an der Kluskampstraße sei generell für Radfahrerinnen und Radfahrer nicht sicher genug. Polizei und Straßen.NRW als zuständiger Baulastträger nehmen dazu Stellung.

Er befahre mit seinem E-Bike oft die Kluskampstraße in Richtung B66, um von dort aus nach Barntrup zu gelangen, schreibt der Leser über den anonymen Briefkasten der LZ . Es existiere dort kein &bdquo;sicherer Übergang zum Fahrradweg an der B66“. In Richtung Barntrup versperre außerdem ein großer Baum die Sicht. Meist verhielten sich die Autofahrerinnen und Autofahrer rücksichtsvoll, aber um den Verkehr einsehen zu können, müsse man auf die Straße treten. &bdquo;Die Einmündung der Kluskampstraße auf die B66 beinhaltet ein großes Risiko“, findet der Leser.

Die Polizei hat inzwischen zwar einen 33-jährigen Tatverdächtigen festnehmen können , die Ursache für den verheerenden Unfall vor gut zwei Wochen steht unterdessen aber noch nicht offiziell fest. Ebenso bleibt vorerst die Frage offen, ob der 62-Jährige sein Rad geschoben hat oder zum Zeitpunkt des Unfalls beispielsweise die Straße überqueren wollte. Dass es sich bei dem Bereich an der Hamelner Straße um einen Unfallschwerpunkt, insbesondere für Radfahrerinnen und Radfahrer, handelt, könne die Polizei unterdessen nicht feststellen, sagt Pressesprecherin Dr. Laura Merks auf Nachfrage.

In den vergangenen Jahren habe es &bdquo;lediglich“ zwei Unfälle mit Beteiligung von Radfahrern in Höhe des Weißen Wegs und &bdquo;Hopfenfohr“ gegeben. In beiden Fällen seien die Radfahrer auf der B66 von einem Autofahrer übersehen worden, der in die Straße einbiegen wollte und leicht verletzt worden.

Gerade Unfälle beim Einbiegen seien gefährlich für Radfahrerinnen und Radfahrer, weil sie leicht übersehen würden, erklärt Merks weiter. Autofahrerinnen und Autofahrer müssten hier besonders vorsichtig sein.

&bdquo;50 Meter weiter befindet sich eine Mittelinsel“ Auch Straßen.NRW ist der Bereich bisher nicht als Unfallschwerpunkt bekannt, erklärt Pressesprecher Florian Wild auf LZ-Anfrage. Insofern gehe man nicht davon aus, dass dieser in der Unfallkommission, deren Vorsitz der Kreis Lippe hat, bearbeitet werde, zumal der genaue Unfallhergang vom Gründonnerstag bisher noch weitgehend ungeklärt sei. Auch Beschwerden, die die Sichteinschränkungen an der Kluskampstraße aufgrund von Bäumen betreffen, lägen dem Landesbetrieb bisher nicht vor. Allerdings habe es in der Vergangenheit immer mal wieder Meldungen gegeben, dass das Linksabbiegen auf die B66 aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens schwierig sei, erklärt Wild weiter.

Bezüglich einer Querungshilfe erläutert der Pressesprecher: &bdquo;Etwa 50 Meter westlich der Einmündung Kluskampstraße ist bereits eine Mittelinsel vorhanden. Die kann natürlich auch von Radfahrern, die aus der Kluskampstraße kommen, genutzt werden.“ Dafür sei zwar ein geringfügiger Umweg in Kauf zu nehmen, dafür werde durch die Mittelinsel die Querung der B66 aber deutlich erleichtert, weil nur jeweils eine Fahrtrichtung im Blick behalten werden müsse.

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