Fachmarktzentrum in Horn: Anwohner finden: „So kann es nicht weitergehen“

Horn-Bad Meinberg. Wild parkende Autos, dichter Lieferverkehr, ignorierte Vorfahrtsregeln: Die Verkehrssituation beim Fachmarktzentrum in der Kampstraße sorgt bei vielen Anwohnern für wachsenden Ärger, so auch bei Francesca Wilk. Die Hornerin beobachtet mit zunehmender Sorge, wie ihre Wohnstraße immer unübersichtlicher und gefährlicher wird. Besonders die steigende Zahl an durchfahrenden Lastwagen, die eigentlich den Kreisverkehr nutzen sollten, aber stattdessen die Wohnstraße durchqueren.

&bdquo;Früher haben hier regelmäßig Kinder gespielt. Das ist heute nicht mehr vorstellbar“, berichtet sie. Mittlerweile sei es kaum noch möglich, die Straße gefahrlos zu überqueren. Besonders problematisch sei das Parkverhalten in unübersichtlichen Bereichen, etwa im Weidenweg oder an der Ecke Wiesenstraße.

&bdquo;Wenn jemand aus der Einfahrt kommt und Gegenverkehr herrscht, geht fast gar nichts mehr“, sagt Francesca Wilk. Verschärft werde die Lage durch schwere Lkws, die statt über den Kreisverkehr an der Mittelstraße durch die Kampstraße fahren, darunter Lieferverkehr für Discounter, Baustellenfahrzeuge oder Laster der ansässigen Autofirma. &bdquo;Diese fahren teilweise mit Anhängern durch die ganze Straße oder parken direkt vor der Combi-Einfahrt, das ist ein Unfallschwerpunkt, da kurz danach die Ausfahrt vom Weidenweg ist “, erzählt Francesca Wilk und findet: &bdquo;So kann es nicht weitergehen“.

Auch der Kreisverkehr selbst stelle ein Sicherheitsrisiko dar: &bdquo;Er ist so ungünstig gebaut, dass man von der Kampstraße kommend fast nichts sieht und oft im Stand losfahren muss.“ Besonders Kinder hätten es schwer, die Straße in diesem Bereich sicher zu überqueren. Francesca Wilk verweist auf die Mittelinsel, die für Schulkinder eine Herausforderung darstelle, weil viele Autofahrer den Kreisverkehr mit hohem Tempo ansteuerten.

Nachbarschaft ist sich einig Nachbarin Derya Gökay, die seit mehreren Jahren in der Kampstraße lebt, bestätigt die Beobachtungen. &bdquo;Es wird ständig gehupt und Kinder können hier einfach nicht mehr alleine spielen. Das wäre viel zu gefährlich“, sagt die Mutter von zwei Kindern.

Am vergangenen Mittwoch trafen sich die Anwohner der Kampstraße mit Lokalpolitikern von SPD, CDU und Grünen und teilten ihre Bedenken mit. Die seien jedoch unsicher wegen der Zuständigkeit und dem Umgang damit gewesen, erklärt Francesca Wilk. Angesichts der Entwicklungen wandte sie sich mit einer Mail an die Stadt, erhielt jedoch keine Antwort.

Auf LZ-Anfrage betont Pressesprecher Sebastian Vogt von der Stadt, dass &bdquo;der ruhende Verkehr regelmäßig kontrolliert“ werde und sich keine signifikanten Zunahmen an dokumentierten Verstößen ergeben hätten. Er gibt zu bedenken, dass das Fachmarktzentrum noch nicht vollständig fertiggestellt sei und aktuell Einschränkungen im Verkehrsfluss bestünden. Auch das erhöhte Verkehrsaufkommen sei in Planungen und Gutachten berücksichtigt worden.

Mit Blick auf den Kreisverkehr erklärt die Stadt: &bdquo;Ein Unfallschwerpunkt ist an diesem jedoch weder in der Stadtverwaltung noch bei der Kreispolizeibehörde bekannt. In den letzten zwei Jahren wurden dort drei Unfälle (zweimal Blechschaden, einmal Personenschaden) dokumentiert.“ Zudem seien die Möglichkeiten straßenverkehrsrechtlich eingeschränkt, was die Ausgestaltung des Kreisverkehrs betreffe.

Kreis ist zuständig Die Stadt verweist außerdem auf die Zuständigkeit der Kreispolizeibehörde bei Verstößen im fließenden Verkehr, wie etwa dem Ignorieren der Vorfahrtsregel &bdquo;Rechts vor Links“. Die Einrichtung von Einbahnstraßen oder einer Sackgasse bedürfe verkehrsrechtlicher Anordnungen durch die Straßenverkehrsbehörde beim Kreis Lippe. Für die Verwaltung sei jedoch klar: Weitere Einbahnregelungen würden den Verkehrsfluss im Innenstadtbereich zusätzlich erschweren. Erfreulich für Francesca Wilk: Die zur Verkehrsberuhigung aufgestellten Blumenkübel sollen bleiben, wie die Stadt mitteilt.

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