Lemgo-Brake. Denkentwürfe, Bildideen und Bildkonzepte aus Malerei und Fotografie sind in der Ausstellung „Kein Hexenwerk - aus den Ateliers der Künstlerinnen der Gedok“ zu sehen, die im Schloss Brake von Jörg Düning-Gast, Vorsteher des Landesverbands Lippe, eröffnet worden ist. Bis zum 28. Juni sind im ersten Stock des Schlosses etwa 40 Bilder von 12 Künstlerinnen zu sehen, die der „Gemeinschaft deutscher und österreichischer Künstlerinnenvereine aller Kunstgattungen“ (Gedok) angehören.
Die Ausstellungsvorbereitungen wurden von der Kulturagentur des Landesverbands mit Vera Scheef als Kunsthistorikerin und Christian Wendtland als Ausstellungstechniker begleitet. Scheef gab bei der Eröffnung eine Einführung in das Ausstellungsthema. Helga Kambartel als Mentorin der Gedok OWL befragte die Künstlerinnen, die zum Ausstellungsthema sehr differenzierte Positionen in der künstlerischen Bearbeitung und Umsetzung des Themas einnehmen, wie es in einer Pressemitteilung des Landesverbands heißt.
In der Ausstellung mit zeitgenössischen Ausdrucksmöglichkeiten zur Kunst spielen auch Fotografien eine Rolle, nämlich im Kunstprojekt der Gastkünstlerin Erika Ehlerding aus Hannover. Sie hat „Künstlerinnen über 60“ in ihren Werkstätten und Ateliers bei der Arbeit fotografiert.
Vitalität, Energie und Originalität
Ehlerding zeigt sich beeindruckt von der Vitalität, Energie und Originalität sowie von der Einzigartigkeit der Künstlerinnen. Ihren Lebenswegen und ihrer Kunst müsse die ganze Aufmerksamkeit gelten, seien doch viele durch Familie und Beruf Jahre, gar Jahrzehnte nicht in der Lage gewesen, ihren künstlerischen Ambitionen nachzugehen, heißt es in der Pressemitteilung.
Kunst von Frauen habe Potenzial, sei kein Hexenwerk und weise eine hohe Professionalität auf. Vera Scheef stellt in der Pressemitteilung weiter fest: „Allzu lange standen künstlerisch tätige Ehefrauen im Schatten ihrer Männer. Denken wir nur an das Beispiel der Frauen im Leben von Picasso, die ihre Kunst aufgeben mussten. Er ertrug keine ,Konkurrenz’.“
Zu sehen sind im Schloss Brake Werke der Gedok-Künstlerinnen Christel Aytekin und Conny Hupe-Hausmann aus Lemgo, Marion Basse aus Bad Salzuflen, Barbara David und Irmela Osthus aus Gütersloh, Heide Haike und Inga Rutzen aus Detmold, Hanne Horn aus Düsseldorf, Rosemarie Sprute aus Oerlinghausen und Dagmar Wieling aus Bielefeld.
Die Schau ist montags bis donnerstags von 10 bis 16 Uhr und freitags von 10 bis 13 Uhr zugänglich.