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Was ein Lemgoer Forscher mit dem Naturschutz in Japan zu tun hat

Nadine Uphoff

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Freuen sich über das Symposium: (von links) Dr. Andreas Kuebart, Chris Brünger, Ishihara Mitsikawa, Prof. Dr. Peter A. Schmidt, Hajime Chokki, Teruo Katsuyama, Kiyokazu Kumai, Tetsu Kido, Gunnar Kieß und Dr. Gerhard Kuebart. - © Nadine Uphoff
Freuen sich über das Symposium: (von links) Dr. Andreas Kuebart, Chris Brünger, Ishihara Mitsikawa, Prof. Dr. Peter A. Schmidt, Hajime Chokki, Teruo Katsuyama, Kiyokazu Kumai, Tetsu Kido, Gunnar Kieß und Dr. Gerhard Kuebart. (© Nadine Uphoff)

Lemgo. Nach einigen Jahren coronabedingter Pause hat wieder ein internationaler Austausch der Engelbert-Kaempfer-Gesellschaft Lemgo mit der Kaempfer-Birnie-Gesellschaft Hakone in Japan stattgefunden. Gäste aus Asien waren in der alten Hansestadt zu Gast. Höhepunkt war eine wissenschaftliche Tagung zum Thema „Engelbert Kaempfers Wirkung auf die Naturgeschichte und den Naturschutz in Japan und Deutschland“ im Gemeindehaus St. Nicolai.

Das Symposium mit Vorträgen und Diskussionen gab einen Einblick in die Bedeutung des Lemgoer Arztes und Forschungsreisenden Engelbert Kaempfer für Naturwissenschaften und Naturschutz. Die Veranstaltung begann mit einem Vortrag des Naturschutzexperten Prof. Dr. Peter A. Schmidt, der über den Naturschutz in Deutschland seit 1850 referierte. Anschließend beleuchtete Teruo Katsuyama Kaempfers Einfluss auf die japanische botanische Forschung. Hajime Chokki sprach später über die Bedeutung Kaempfers für den Naturschutz in Japan.

Kaempfer wirkt nach

Die Teilnehmer des Symposiums in Lemgo lauschen dem Vortrag von Dr. Andreas Kuebart. - © Nadine Uphoff
Die Teilnehmer des Symposiums in Lemgo lauschen dem Vortrag von Dr. Andreas Kuebart. (© Nadine Uphoff)

Nach einer Pause führte Dr. Andreas Kuebart in die Bedeutung Engelbert Kaempfers für die Entwicklung der akademischen Geografie ein. Der Geograf stellte unter anderem Bezüge zu Immanuel Kant, Alexander von Humboldt und Carl Ritter her. Chris Brünger beschloss die Vortragsreihe mit einer Präsentation über Kaempfers Einfluss auf die japanische Medizin. Die Vorträge wurden laut Mitteilung mit dem Publikum angeregt diskutiert. Dabei hätten die Teilnehmer vielfältige Aspekte des Naturschutzes in beiden Ländern erörtert.

Immer wieder wurde die Rolle des Lemgoer Naturforschers Engelbert Kaempfer (1651-1716) betont, der auch dreihundert Jahre nach seinem Tod in beiden Ländern noch nachwirkt. Alle Vorträge wurden simultan ins Japanische beziehungsweise Deutsche übersetzt, um den internationalen Austausch zu fördern.

Besichtigungen in Lippe

Der Besuch startete mit einem Abendessen am Lemgoer Marktplatz. Tags drauf ging es weiter mit einem Stadtrundgang auf den Spuren von Engelbert Kaempfer, bevor die Delegation von Bürgermeister Markus Baier empfangen wurde. Am Nachmittag schauten sich die Teilnehmer die Streuobstwiesen des BUND Lemgo an. Auch fanden weitere Besichtigungen statt, es ging in den Staff-Landschaftspark, in den Waldkindergarten nach Lüerdissen und zur Heerser Mühle nach Bad Salzuflen. Zuletzt fuhr die Delegation zum Freilichtmuseum nach Detmold.

Die „Engelbert Kaempfer Gesellschaft Lemgo eV. Deutsch Japanischer Freundeskreis“ ist ein Verein zur Fortsetzung der Forschung zum Werk Engelbert Kaempfers im Sinne der Völkerverständigung. Vorsitzender ist Dr. Gerhard Kuebart. Ähnliche Ziele verbindet sie mit der Kaempfer-Birnie-Gesellschaft in Hakone, die ihrerseits den Naturschutz im Sinne Engelbert Kaempfers fördert. Cyril Montague Birnie (1868-1958) habe Kaempfer verehrt und sich für die Bewahrung der Naturschönheiten rund um Hakone eingesetzt, heißt es. Beide Gesellschaften stünden im wissenschaftlichen und kulturellen Austausch, der bereits seit mehrals vierzig Jahren gelebt werde. Jeweils rund 50 Mitglieder gehören den Gesellschaften an.

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