Lemgoer Kinderarzt macht bis Ende 2026 weiter

Lemgo. Kinderarzt Dr. Günter Menge macht weiter. Mindestens noch bis Ende 2026. So lange will er seine Praxis in der Mittelstraße weiterführen. Wie berichtet, wollte der 67-Jährige den Staffelstab ursprünglich schon Ende 2025 an einen Nachfolger übergeben und in Ruhestand gehen. Doch das klappt nicht – mangels Nachfolger.

Denn: Einen Nachfolger zu finden, ist gar nicht so einfach. &bdquo;Deshalb werde ich weiter selbst arbeiten“, betont er im LZ-Gespräch. Die Praxis schließe nicht, nehme im Gegenteil sogar neue Patienten auf, die keinen Kinderarzt haben.

Was für Lemgo angesichts von nur noch zwei weiteren Kinderärzten eine gute Nachricht ist, erweist sich für Menge als schwierige Situation. &bdquo;Ich warte auf jemanden, der ins Gesamtkonzept passt“, sagt er. Leider sei erst kürzlich ein Interessent abgesprungen, der Menges Nachfolger werden wollte. Weil Kinderarzt Dietrich Kuhlmann am Hornschen Weg inzwischen aber keine Kassenpatienten annimmt, droht in Lemgo eine Zuspitzung der Lage. Allerdings nimmt am Medizinischen Versorgungszentrum Kalletal zum Jahreswechsel eine Kinderärztin mit halber Stelle die Arbeit auf.

Kein Datum für den Ruhestand Doch: Menge hat sich noch kein Datum gesetzt, an dem er in den Ruhestand gehen will. Nach der Verlängerung für 2026 könnte eventuell eine zweite Verlängerung bis Ende 2027 kommen. Es sei denn, seine vielfältigen Bemühungen, einen Nachfolger zu finden, sind vorher erfolgreich. So nimmt er an einer &bdquo;Praxisbörse“ der Kassenärztlichen Vereinigung in Detmold teil, bei der Ärzte und Nachfolger zueinanderfinden sollen.

Menge ist seit Anfang des Jahres auf der Suche. &bdquo;Ich habe alle Kinderkliniken in der Umgebung abtelefoniert: Hameln, Detmold, Paderborn, Höxter“, sagt der Mediziner. Denn von einer solchen Klinik müsste der Nachfolger kommen: Ein Arzt, der den Klinikalltag gegen das Leben als niedergelassener Mediziner tauschen möchte. Für die Übernahme der Praxis gibt es nach Menges Worten auch Zuschüsse der Kassenärztlichen Vereinigung. Deshalb hält er es auch für denkbar, dass zwei Kinderärztinnen mit jeweils einer halben Stelle die Praxis übernehmen.

Menge hat seine Praxis seit mehr als 30 Jahren, führte sie lange Zeit zusammen mit einem Kollegen. Das habe Vorteile gehabt, sagt er: &bdquo;Man kann sich gegenseitig in der Praxis vertreten.“ Als der Kollege in den Ruhestand ging, fand er allerdings keinen Nachfolger. Menge hofft, dass es bei ihm anders sein wird.

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