Dieter Podewils hört auf: Das Ende für den Club 55 in Lemgo

Lemgo. Er hat sie weit hinausgeführt: nach Polen, ins ehemalige Ostpreußen, nach Andalusien oder Griechenland. Mit dem Club 55 hat Dieter Podewils älteren, noch fitten Menschen, viele Möglichkeiten der Freizeitgestaltung geboten. Und das fast 28 Jahre lang. Jetzt beendet er sein Engagement und damit ist auch das Ende vom Club 55 gekommen.

Was im November 1996 im Kastanienhaus in Lemgo seinen Anfang nahm, ist über die Jahre zu einer festen Größe in Lemgo geworden. Der Club 55, der von der Stätte der Begegnung (Vlotho) und Dieter Podewils vor 28 Jahren im Kastanienhaus gegründet wurde. Das Besondere dabei: Es gab weder Vorstandshierarchien, noch war eine feste Mitgliedschaft nötig.

2005 übernahm Dieter Podewils alleine die Organisation und hat in den knapp zwei Jahrzehnten einiges umgesetzt - ein ehrenamtlicher Einsatz, der für den ehemaligen Kriminalbeamten, der sich über zehn Jahre auch als Senioren- und Behindertenbeauftragter für den Kreis engagierte und für die CDU im Kreistag saß, fast selbstverständlich ist. Kommunikation und Austausch sollten im Club 55 im Mittelpunkt stehen. So reichten die Angebote von Vorträgen und Diskussionen über Kulturveranstaltungen und Besichtigungen bis zu gemeinsamen Wanderungen, Fahrradtouren oder Reisen.Dabei wurden die Unkosten für die &bdquo;junge gebliebenen Älteren“ auf alle Teilnehmer umgelegt und ein Raum im Kastanienhaus am Wall jeden dritten Mittwoch im Monat für den Club 55 reserviert.

Prominente Referenten bei den Vorträgen Doch die ehemals 320 Freunde des Clubs 55 sind älter geworden, Veranstaltungen im Kastanienhaus finden schon seit einigen Jahren nicht mehr statt. &bdquo;Auch, weil mir langsam die Ideen ausgingen“, sagt der heute 88-Jährige, der sich nur zu gerne an die mehr als 70 Veranstaltungen im Kastanienhaus erinnert: der Bürgermeister sei dabei gewesen, Ärzte, Standesbeamte, Richter - sie alle hätten aus ihrem Alltag berichtet und viele interessante Anekdote preisgegeben.

Neben den monatlichen Aktivitäten stand jedes Jahr auch eine große Reise an: Studienfahrten nach Pommern, nach Andalusien oder Madeira, es ging nach Portugal, Italien, Zypern oder ins Baltikum. Und im Dezember gab es weitere Höhepunkte mit Fahrten zu den großen Weihnachtsmärkten, nach Dresden, Fulda, Lübeck oder Aachen.

Pandemie hinterlässt Spuren Die letzte große Fahrt hat der ehemalige Kriminalbeamte, der von 1992 bis 1996 in Berlin Stasi-Verbrechen aufarbeitete, vor drei Jahren organisiert. Im September 2021 reiste er mit dem Club 55 auf den Peleponnes, mit 25 Frauen und fünf Männern aus Lemgo und Umgebung. Eine Herausforderung in Corona-Zeiten, die sie gut meisterten, &bdquo;doch seitdem habe ich mich wegen dieser Pandemie, die offenbar noch immer nicht ausgestanden ist, nicht mehr getraut, weitere Studienreisen oder Unternehmungen anzubieten“.

Viele der ehemals 320 Freunde hätten den Club 55 mittlerweile aus Altersgründen verlassen. Es sei wohl an der Zeit, selbst das Engagement zu beenden, erzählt Dieter Podewils, der aus gesundheitlichen und privaten Gründen kürzertreten will. Die vielen Stunden aber, die er für die Vorbereitungen investierte, die will er auch im Nachhinein nicht missen. &bdquo;Das habe ich ja auch für mich getan“, sagt er lachend, &bdquo;das hat mich jung gehalten“.

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