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Hexenverfolgung in Lemgo: Neue Einblicke in historische Abgründe

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Der "Stein des Anstoßes" steht seit 30 Jahren zwischen Rathaus und Nicolaikirche. - © Stadt Lemgo
Der "Stein des Anstoßes" steht seit 30 Jahren zwischen Rathaus und Nicolaikirche. (© Stadt Lemgo)

Lemgo. 30 Jahre sind vergangen, seit der „Stein des Anstoßes“ seinen festen Platz zwischen dem Rathaus und der Nicolaikirche in Lemgo gefunden hat – ein Mahnmal für die Opfer der Hexenverfolgung.

In diesem Jahr nimmt das Stadtarchiv Lemgo laut eigener Pressemitteilung das Jubiläum zum Anlass, in Kooperation mit der VHS Detmold-Lemgo eine Vortragsreihe zu präsentieren, die sich tiefgründig mit dem Thema des Hexen- und Teufelsglaubens in der Vormoderne auseinandersetzt.

Angst vor dem Bösen

Die Reihe mit dem Titel „Angst vor dem Bösen – Teufels- und Hexenglaube in der Vormoderne“ startet am Freitag, den 6. September, um 19 Uhr im Stadtarchiv Lemgo, Rampendal 20a. Den Auftakt macht Marcel Oeben aus Lemgo mit seinem Vortrag „Zwischen Aberglaube und Teufelsbündnis – Protestantische Geistliche und die Hexenprozesse“, wobei er einen besonderen Blick auf den Lemgoer Pfarrer Jodokus Hocker wirft. Oeben wird laut Einladung beleuchten, welche Rolle die Geistlichen in der Zeit der Hexenprozesse einnahmen und wie sie sich zwischen den Fronten von Verfolgern und Opfern positionierten – „eine Thematik, die gerade in Lemgo, zwischen weltlicher und geistlicher Macht, von besonderer Relevanz ist“, schreiben die Veranstalter.

Am darauffolgenden Freitag, 13. September, ebenfalls um 19 Uhr, widmet sich Dr. Sarah Masiak aus Detmold der Geschichte der „Teufelskinder“ im Hochstift Paderborn. Ihr Vortrag „Teufelskinder - Hexenverfolgung und gesellschaftliche Stigmatisierung im Hochstift Paderborn (1601-1703)“ geht den Schicksalen von Familien nach, die über Generationen hinweg als Nachfahren von Hexen stigmatisiert und vor Gericht gestellt wurden.

Kommunikation mit Teufeln

Den Abschluss der Reihe bildet am Freitag, 20. September, Dr. Julia Gold aus Bielefeld mit dem Vortrag „Hexen-Angst - Kommunikation mit Teufeln und Dämonen in frühneuzeitlichen Hexereitraktaten“. Anhand historischer Texte wie dem „Hexenhammer“ führt sie aus, wie die Angst vor Hexen geschürt und gleichzeitig versucht wurde, mit ihr umzugehen.

Die Teilnahme an den Vorträgen ist kostenlos, und obwohl Anmeldungen über die VHS Detmold-Lemgo erwünscht sind, ist eine Anmeldung nicht zwingend erforderlich.

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