Stadtwerke Lemgo: Rekordinvestitionen und höhere Preise für die Kunden

Lemgo. Die Stadtwerke Lemgo planen Rekordinvestitionen: Nach 18 Millionen Euro in diesem Jahr, sollen es 2025 über 34 Millionen werden. Geld, das primär in die Instandhaltung der Netze und den Ausbau der Erneuerbaren Energien fließt, auch um auf dem Energiemarkt autarker zu agieren. Unabhängig davon aber wird es für die Kunden vorerst teurer: Strom- und Gaspreise ziehen im kommenden Jahr an.

Die Energiepreise Die Preise für Strom und Gas steigen zum Februar 2025, wenn auch moderat, wie Stadtwerke-Chef Matthias Sasse und Bürgermeister Markus Baier betonen. Die Erhöhung führen sie auf gesetzliche Umlagen zurück, die der heimische Energieversorger nicht beeinflussen könne. Bei Haushalten mit einem durchschnittlichen Strom-Jahresverbrauch von 3000 Kilowattstunden (kWh) würden Mehrkosten von knapp drei Euro pro Monat anfallen. Zusätzlich kämen beim Gaspreis für einen Haushalt mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 20.000 kWh etwa 13,50 Euro pro Monat hinzu.

Die Fernwärme Die Nachfrage nach Fernwärme sei weiterhin groß. 2150 Haushalte seien derzeit in Lemgo angeschlossen, 100 bis 110 kämen pro Jahr hinzu. Nach der Preiserhöhung im Januar geht Sasse von keiner weiteren Erhöhung in diesem Segment für 2025 aus . Auf dem Fernewärmeausbauportal auf der Homepage der Stadtwerke können Bürger nachverfolgen, wie der Ausbau voranschreitet, wann ihre Straße gegebenenfalls zum Zuge käme und Interesse bekunden. Denn auf Dauer ist Sasse überzeugt, gehe an der Fernwärme in Lemgo kaum ein Weg vorbei. Ab 2045 würden die Stadtwerke laut Vorgaben kein Gasnetz mehr in Lemgo betreiben und bis dahin würde sich der Gas-Preis auch aufgrund der Netzentgelte und CO2-Umlagen deutlich verteuern.

Investitionen 34,4 Millionen Euro wollen die Stadtwerke 2025 investieren - möglich macht das unter anderem ein 20 Millionen-Zuschuss, den die Stadt der Tochter gewährt. Das Gros der Summe fließt in Ausbau und Erneuerung der Strom-, Trinkwasser- und Fernwärmenetze. So werden unter anderem nach und nach die zehn Trinkwasser-Hochbehälter saniert. 2025 ist der Speicher Stumpenturm in Lüerdissen dran.

Weitere gut neun Millionen Euro sind für den Bau eines Großwärmespeichers am Isringhauser-Ring/Liemer Weg, für die Modernisierung von zwei Blockheizkraftwerken und ein neues Holzheizwerk geplant. Wie berichtet wird der Großwärmespeicher mit etwa 50 Metern Höhe an die Maße der Türme von St. Nicolai heranreichen. Erneuerbar erzeugte Wärme soll dort in Form von heißem Wasser gespeichert werden. Mit dem Bau wird 2025 begonnen.

Das moderne Holzheizwerk wiederum soll Grünschnitt und Pflegehölzer in Energie verwandeln. Gebaut wird es am Liemer Gewerbegebiet und soll damit die nachhaltige Fernwärme-Versorgung für das Gewerbegebiet sichern. Weitere Gelder werden unter anderem in Windenergie fließen. Auf Barntruper Gebiet wollen die Stadtwerke mit anderen Kommunen und dem Landesverban d sechs Windräder bauen. Für drei Anlagen liegt bereits die Genehmigung vor.

Stadtbusse 14 elektrische Stadtbusse sind in Auftrag gegeben . Voraussichtlich ab Dezember 2025 sollen die eCitaro durch Lemgo fahren. Gut fünf Millionen Euro kosten die Busse, von denen über vier Millionen über Fördergelder finanziert werden sollen.

Parkhäuser Die Parkpalette Bruchweg ist marode, der obere Bereich seit rund einem Jahr gesperrt . Die Stadtwerke wollen die Anlage jetzt grundlegend sanieren. Dafür nehmen sie 2,2 Millionen Euro in die Hand. Geplant ist, den hinteren Bereich abzureißen und Zweidrittel der Palette zu modernisieren. Voraussichtlich im Sommer beginnen die Arbeiten. Dann wird das Parkhaus voraussichtlich für ein Jahr gesperrt bleiben. Nach der Sanierung werden von den ursprünglich 330 Plätzen am Bruchweg noch 180 übrig sein, die aber dafür deutlich breiter und komfortabler. Zusammen mit dem Parkhaus Wüste gehen Stadtwerke und Stadt davon aus, damit dem Parkaufkommen in der Innenstadt zu genügen.

Die Kunden Die Lemgoer bleiben den Stadtwerken nach Aussage von Matthias Sasse gewogen. Etwa 80 Prozent der Haushalte sind Kunden bei dem heimischen Energieversorger. Ähnlich sehe es bei den Gewerbe- und Industriekunden aus. Zudem werde in diesem Bereich auch über das Stadtgebiet hinaus Energie geliefert, unter anderem über den Stadtwerkeverbund &bdquo;Jürgen“.

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