Lemgoer können zu Kläschen mit vier neuen E-Bussen fahren

Lemgo. Für die Elektro-Busse geht es gleich in die Vollen: Der erste Einsatztag ist der Kläschen-Freitag, 5. Dezember – sozusagen ein Stresstest für die neue Technik. Vier neue E-Busse werden dann im Stadtbusverkehr unterwegs sein und Fahrzeuge der Dieselflotte ersetzen. Einer wurde schon einige Zeit getestet, drei sind erstmals dabei. Die Beteiligten rechnen nicht mit nennenswerten Problemen.

Damit geht der Plan zumindest zum Teil auf, zu Kläschen elektrisch unterwegs zu sein. Stadtwerke Lemgo und Verkehrsbetriebe Extertal hatten sich im September zuversichtlich gezeigt, dieses Ziel zu erreichen und den Stadtbusverkehr früher als geplant auf E-Betrieb umzusteigen. Kleinere Verzögerungen bei der Lieferung habe es gegeben, sagt Jürgen Kleß, ÖPNV-Leiter der Stadtwerke. Alles weiter kein Problem: In der ersten Januar-Woche soll die gesamte Flotte umgestellt sein. 14 himmelblaue Diesel-Stadtbusse sollen dann durch gleichfarbige E-Fahrzeuge von Mercedes ersetzt sein.

Fahrkartenautomaten funktionieren mit EC-Karte Acht E-Busse sind aktuell eingetroffen, sagte Sven Oehlmann. Der Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe Extertal (VBE), die die Stadtbusse mit ihren Tochterfirmen Linke und Köhne fahren lassen, läutete am Donnerstag auf dem Betriebshof am Liemer Weg offiziell den &bdquo;Beginn des E-Bus-Zeitalters in Lemgo“ ein. Vier der Busse müssen noch für den Einsatz im Linienverkehr vorbereitet werden. So müssen zum Beispiel noch die neuen Fahrkartenautomaten installiert werden, die erst vor wenigen Tagen eingetroffen sind.

An den Geräten kann – im Gegensatz zu den bisherigen Automaten an Bord – mit EC-Karte bezahlt werden. Bargeld nehmen die Geräte nicht mehr. Um das digitale Bezahlsystem hat sich die Sparkasse Lemgo gekümmert. Fahrgäste müssen allerdings vielleicht erst mal genauer hinsehen, bis sie die Fahrkartenautomaten entdecken, so klein sind die neuen Geräte.

Sechs weitere Busse sollen bis Januar geliefert werden. Dass die Fahrzeuge die in Lemgo geforderten Reichweiten schaffen, habe schon bei einer Probefahrt im März 2025 &bdquo;wunderbar geklappt“, freute sich Robert Wilhelm vom Hersteller Daimler Buses und hob den hohen Fahrkomfort hervor: Die Fahrzeuge seien nicht nur abgasfrei, sondern auch deutlich leiser unterwegs.

Größte Ladeinfrastruktur in Lippe Geladen werden die Busse mit Stadtwerke-Strom am Betriebshof im Liemer Weg: Dort gibt es fünf Doppel-Ladesäulen auf dem Hof und weitere sechs in der Halle. &bdquo;Wir können bis zu 16 Fahrzeuge gleichzeitig mit Strom versorgen. Das ist die größte Ladeinfrastruktur in Lippe“, sagte Oehlmann. Die Ladetechnik sei auf bis zu 30 Fahrzeuge erweiterbar, sofern weitere Busse in der Region künftig elektrisch fahren sollen.

Dafür wurde auf dem Betriebshof eigens ein Trafo aufgestellt, Leitungen wurden verlegt, wie Stadtwerke-Geschäftsführer Matthias Sasse erläuterte. Fahrzeuge und Ladesäulen kosteten nach Oehlmanns Worten neuneinhalb Millionen Euro, davon kamen viereinhalb Millionen als Zuschüsse von Bund und Land. Landrat Meinolf Haase lobte die Zusammenarbeit zwischen Stadtwerken und VBE, und Bürgermeister Markus Baier hob die Zukunftsfähigkeit der Investition hervor.

Die Busse werden über Nacht geladen. Übrigens werden sie morgens noch an der Ladesäule vor dem Einsatz eine Stunde lang aufgewärmt – das entlastet die Batterie im Winter zusätzlich.

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