Lemgo/Kalletal/Bamberg. Baum, Künstliche Intelligenz, Mensch oder kurz: BaKIM. Was sperrig klingt, soll eine intelligente Lösung zur Erfassung des Lemgoer Stadtwaldes sein. Das Zusammenspiel von Drohnenbildern, KI und menschlicher Fachkenntnis soll helfem, den Zustand des Waldes im Blick zu behalten. Für diese schlaue Lösung ist das Smart-City-Projekt „digital.interkommunal“ der Stadt Lemgo und der Gemeinde Kalletal nun ausgezeichnet worden. Das teilt die Stadt Lemgo mit.
Die Freude bei Projektleiterin Nicole Baeumer und ihren Kollegen sei groß: In Berlin gab es für das Vorhaben den ersten Platz beim Ko-Pionier-Preis. Mit dem Preis wird die gute Übertragung existierender Lösungen auf andere Städte gewürdigt. Die Lösung in diesem Fall stammte ursprünglich von der Stadt Bamberg und so wurde das Smart-City-Team Bamberg und der Lehrstuhl für Kognitive Systeme der Universität Bamberg gleichermaßen ausgezeichnet.
Städte tauschen sich aus
Mit BaKIM haben sich die Smart Cities Lemgo und Bamberg dabei in der Kategorie „Digitalisierung der Verwaltung“ gegen andere Ideen durchgesetzt. Die Jury wählte die Kooperation aus über 40 Einreichungen aus. „Unser großer Dank geht natürlich nach Bamberg. Ohne die Kolleginnen und Kollegen aus Universität und Smart-City-Team hätten wir weder solch ein tolles Projekt für unseren Stadtwald starten können, noch diesen Preis bekommen können“, so Nicole Baeumer.
Deutschlandweit tauschen sich die Smart Cities regelmäßig aus. „Wenn man effizient sein möchte, sollte man nicht immer versuchen, das Rad neu zu erfinden. Viele Probleme von Kommunen sind gar nicht so einzigartig, wie man fürchtet. Deswegen kann eine Lösung, die an einer Stelle entwickelt wurde, das gleiche Problem auch an anderer Stelle lösen. Mit BaKIM haben wir das nun geschafft und die Bamberger Lösung mit Hilfe des dortigen Teams nach Lemgo übertragen. Das ist natürlich viel schneller, effizienter und kostengünstiger, als dass jeder eine neue Antwort auf dieselbe Frage sucht“, sagt sie.
Erleichterung bei Mammutaufgabe
Bei BaKIM fliegt zunächst eine Drohne über den zu erfassenden Wald. Dabei sammelt die Drohne georeferenzierte Bilder. „Mit diesen Informationen kann anschließend mittels Künstlicher Intelligenz identifiziert werden, wo welche Bäume stehen, wie groß diese sind und sogar, ob sie einen gesunden Eindruck machen“, schreibt die Stadt. Diese Informationen bedeuteten eine Arbeitserleichterung für die Lemgoer Forstspezialisten. „Denn die Erfassung der rund 1100 Hektar Stadtwaldfläche und ihre Aktualisierung ist eine Mammutaufgabe.“
Spannend für beide Smart-City-Teams sei es, herauszufinden, an welchen Stellen gegebenenfalls doch Unterschiede auftauchen und wie BaKIM weiterentwickelt werden könne, um das Projekt noch besser für weitere Kommunen nutzbar zu machen. „Denn auch das ist eine Säule des Smart-City-Gedankens: Transparenz, Nachhaltigkeit und Zukunftsorientierung stehen im Vordergrund, damit eine Lösung viele Probleme lösen kann“, heißt es abschließend.