Radler und Autofahrer machen Lemgoer Friedhof unsicher

Lemgo. Ein Gang über den Friedhof Rintelner Straße kann durchaus gefährlich werden. Radler und auch Autofahrer machen den Besuchern der Anlage mitunter das Leben schwer.

Werner Wahlers, ehrenamtlicher Beauftragter für Senioren und Menschen mit Beeinträchtigungen, hat damit eigene Erfahrungen gemacht. Denn die tägliche Hundestrecke führt ihn über die weitläufige Friedhofsanlage - wohlgemerkt immer mit den passenden Tüten in der Tasche, um etwaige Hinterlassenschaften der kleinen Juno aufzusammeln, wie Wahler betont. Wiederholt sei er bei seinen Gängen von anderen Friedhofsbesuchern angesprochen worden, die sich über die Radler beschwerten.

Nahe Parkplätze für Gehbehinderte &bdquo;Da kommt es durchaus immer wieder zu gefährlichen Situationen“, ärgert sich Wahlers über das rücksichtslose Verhalten. Doch damit nicht genug bliebe es mitunter nicht bei den Zweirädern, auch Autos verirrten sich immer wieder auf die weitläufige Anlage. Autofahrer würden über den offenen Hauptzugang von der Rintelner Straße aus bis zur Kapelle oder auch zu den Gräbern vorfahren. Ein Unding, wie Wahlers findet, schließlich gebe es an der Straße &bdquo;Hinter den Friedhöfen“ auf der hinteren Seite der Kapelle durchaus Parkplätze und der Weg sei somit auch für gehbehinderte Besucher durchaus zu bewältigen.

Der rege Verkehr auf dem Friedhof trieb Werner Wahlers soweit um, dass er letztlich im Gemeinsamen Betriebsausschuss von dem Problem berichtete. Vorab hatte er sich über Friedhöfe in anderen Kommunen informiert und war bei der Stadt Achim im Kreis Verden auf ein interessantes Vorgehen gestoßen. Auch dort sei die Friedhofsordnung nicht beachtet worden und die Stadt habe letztlich reagiert, indem sie die Nebeneingänge zu dem Friedhof sperrte.

Darüber hinaus seien Verbotsschilder aufgestellt worden, die darauf hinwiesen, dass die Mitnahme von Rädern, E-Scootern und auch Hunden auf dem Gelände verboten sei. Soweit mochte Wahlers nicht gehen, vermisste aber auf dem Friedhof Rintelnter Straße entsprechende Schilder, um die Menschen zu sensibilisieren.

Radfahren ist auf einem Weg erlaubt Im Gemeinsamen Betriebsausschuss stieß sein Anliegen auf offene Ohren. Vielen Politikern schien die Problematik durchaus bekannt. Auch die Mitarbeiter des Bauhofes bestätigten, dass es immer wieder Beschwerden gebe. Dabei ginge es vor allem um Verunreinigungen durch Hunde und um Besucher, die ohne Erlaubnis mit dem Auto auf den Friedhof fahren. Dabei handele es sich um Personen, die Gräber besuchen und pflegen und dafür mit dem Auto teilweise bis zur Grabstelle vorfahren.

Über Radfahrer hingeben gebe es weniger Beschwerden, so der städtische Mitarbeiter auf Nachfrage. Mitarbeiter würden die Personen immer wieder ansprechen, doch das allein reicht offensichtlich nicht aus. Jetzt will die Stadt mit Schildern reagieren, die mit Piktogrammen die Friedhofsordnung vor Augen führen.

Allerdings verweist die Stadt auch auf eine Besonderheit der Anlage: So sei das Radfahren auf einem Weg durchaus erlaubt. Das hängt mit der langen Geschichte des Friedhofes zusammen, auf dem Erdbestattungen seit Jahrzehnten nicht mehr möglich sind. So wird der südliche Teil nicht mehr als Friedhof, sondern als Park eingestuft und eben über diesen Bereich läuft eine Fahrradverbindung, die direkt von der Rintelner Straße bis zur Straße &bdquo;Hinter den Friedhöfen“ führt. Diese Verbindung soll auch erhalten bleiben. Im nördlichen Teil aber, etwa ab den Kolumbarien, gilt die Friedhofssatzung, die Fahrzeuge aller Art verbietet, sofern keine Sondergenehmigung vorliegt. Die neuen Schilder sollen jetzt entsprechen aufgestellt werden, so die Verwaltung.

Mit diesem Vorgehen ist auch der Seniorenbeauftragte Werner Wahlers einverstanden, der keine Probleme mit der Fahrradstrecke von der Rintelner Straße bis zur Straße &bdquo;Hinter den Friedhöfen“ hat. Vielmehr seien es die Radler, die den Friedhof parallel zur Rintelner Straße befahren, die für Probleme sorgen würden. &bdquo;Dabei gibt es auf der Rintelner Straße einen Radweg und auch die Straße ’Hinter den Friedhöfen’ ist gut zu befahren“, so der Seniorenbeauftragte, der jetzt hofft, dass die neuen Schilder Radler und Autofahrer wieder auf den &bdquo;rechten Weg“ bringen.

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