Nach Problemen: Lemgoer Parkautomaten sollen kundenfreundlicher werden

Lemgo. Sie können weit mehr als ihre Vorgänger. Zahlen ist per Karte, App oder auch mit Bargeld möglich. Wer mag, kann auf das gedruckte Parkticket verzichten, überdies sprechen die neuen digitalen Parkautomaten auch noch mehrere Sprachen. Und doch hat es in der Kommunikation zwischen Kunden und Gerät in der Vergangenheit immer wieder gehapert.

Im November hat die Stadt 22 neue Automaten aufgestellt, die die knapp 30 Jahre alten Vorgänger ersetzten. Die ließen sich nur mit Bargeld füttern und entsprachen längst nicht mehr den modernen Anforderungen. Die Stadt besserte nach und installierte für rund 155.000 Euro die modernen Touchscreen-Varianten .

Vorab gab es ein Modell im Treffpunkt zum Ausprobieren, doch das reichte offenbar nicht: Etliche Kunden fremdelten mit den neuen Automaten. Sie bemängelten, dass die Automaten immer wieder defekt seien, kein Bargeld annehmen oder auch das Papierticket nicht ausdrucken würden. Auch die Piktogramme zum Veranschaulichen hielten einige Nutzer für wenig zielführend.

Die Stadtwerke reagierten auf die Kritik und rüsteten nach . Seit wenigen Tagen sind die Displays neu gestaltet und auch die Brötchentaste ist endlich wieder zu finden. Das Display ist jetzt auf die Lemgoer Bedürfnisse zugeschnitten und Jürgen Kleß, bei den Stadtwerken zuständig für ÖPNV und Parken, mit der Umstellung sehr zufrieden.

Akkus bereiteten Probleme Zusammen mit dem Software-Update sind auch die Akkus der Automaten aufgerüstet worden. Die Geräte speisen sich rein über Solarpaneele und Akkus. Einige von denen hätten aber Probleme gehabt, sodass es in der Vergangenheit manchmal zu Ausfällen gekommen sei. Doch das sei jetzt behoben.

Wichtig ist es Stadtwerken und Stadt auch, das Display benutzerfreundlicher gestaltet zu haben. Jürgen Kleß führt die neue Handhabung vor.

Zunächst empfängt den Nutzer ein schwarzes Display, das mit dem Drücken des gelben Startbuttons zu Leben erwacht. Erst danach ist es möglich, Münzen in den Schlitz zu werfen. Vorab bleibt der Zugang versperrt. Leuchtet das Display auf, so begrüßt der Automat den Nutzer in Lemgo und fordert ihn auf, die Ticketart zu wählen. Möglich ist das Digitale Ticket per SMS oder Mail (links) oder auch das herkömmliche Papierticket (rechts). Die Handhabung ist jetzt auf den Piktogrammen deutlich besser nachzuvollziehen als vorab mit einer durchgestrichenen Variante, die eher für Verwirrung gesorgt hatte.

Brötchentaste ist wieder da Auch das Brötchenticket für 15 Minuten freies Parken kann direkt ausgewählt werden. In diesem Fall druckt das Gerät immer ein Ticket aus.

Wer länger bleiben möchte, muss sich zwischen Digitalem und Papierticket entscheiden. Drückt der Nutzer auf das Papierticket, fordert das Gerät die nächste Entscheidung: &bdquo;Wie möchten Sie zahlen?“. Der Kunde kann zwischen Karte und Münzzahlung wählen. Im Anschluss fordert der Automat auf, den Euro-Betrag und damit die Parkzeit einzugeben. Im Anschluss kann der Münzbetrag eingeworfen werden. Bei der Kartenzahlung ist die Karte vorzuhalten. Es folgt der Papierausdruck.

Anders bei der Digitalen Variante. Dort ist ebenfalls die Parkzeit per Euro-Betrag anzugeben, es folgt die Eingabe des Kennzeichens. Das ist nur ohne Bindestrich und Leerzeichen möglich. Zahlen ist, wie zuvor angegeben, dann per Münze oder Karte möglich. Der Nutzer erhält eine Bestätigung per Mail oder SMS. Das Kennzeichen wird dann an den Ordnungsdienst übermittelt, der das Nummernschild mit dem geparkten Auto abgleichen kann. Für den Nutzer hat das unter anderem den Vorteil, dass er nicht zwischen Auto und Parkuhr pendeln muss, um das Parkticket hinter der Frontscheibe zu platzieren.

Eine weitere Variante ist Zahlen per App. Seitlich an den Automaten sind die sechs Partner von Stadt und Stadtwerken angeführt (bis auf den Automaten am Langenbrücker Tor). Wer sich eine App herunterlädt, kann den betreffenden Standort anwählen und die Parkzeit starten. Gezahlt wird dann erst, wenn der Autofahrer wieder abfährt. Damit hat der Nutzer den Vorteil, sich vorab nicht auf die Parkzeit festlegen zu müssen.

Immer mehr Kartenzahlungen Mit ein wenig Anlaufschwierigkeiten haben sich die Lemgoer offensichtlich an die neuen Automaten gewöhnt, so der Eindruck von Jürgen Kleß, die neuen Piktogramme sollen jetzt einen weiteren Beitrag dazu leisten. Bei einer Stichprobe im Dezember hätte sich gezeigt, dass 20 bis 30 Prozent der Nutzer die Kartenzahlung wählten. Mit wachsender Tendenz und das kommt auch Stadt und Stadtwerken zugute. Denn das Entleeren der Parkautomaten bindet Arbeitszeit und Personal. Je nach Nutzung werden die Automaten unterschiedlich oft geleert, und Jürgen Kleß stellt klar: &bdquo;Für einen Dieb bleibt da nicht viel zu holen.“

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