Elterntaxis sorgen an Augustdorfer Schulen für unübersichtliche Verkehrssituationen

Augustdorf. Vor der ersten Stunde morgens und zur Abholzeit mittags knubbelt es sich vor den Augustdorfer Schulen. Viele Fahrzeuge von Eltern, die ihre Kinder bis vor die Schule bringen, sorgen für unübersichtliche Verkehrssituationen. Wie viele Autos es tatsächlich sind - dazu liegen nun Zahlen vor. Außerdem hat das Bauamt in Kooperation mit dem Kreis Lippe und der Polizei Lösungsvorschläge erarbeitet.

Fachbereichsleiter Norbert Wehmeier stellte im Ausschuss für Bau, Planung und Umwelt die beobachteten Situationen vor Ort und die Ergebnisse von Verkehrszählungen vor, die es im September an mehreren Tagen an den Grundschulen sowie der Realschule gegeben hatte. Hintergrund ist ein Antrag der SPD-Fraktion, um Schulwege sicherer zu gestalten. Der Gemeinderat hatte in seiner jüngsten Sitzung die Verwaltung beauftragt, die Verkehrssituation überprüfen zu lassen. Teils waren Kreismitarbeiter sogar inkognito vor Ort.

Realschule: Obwohl die Realschule zu Fuß und mit dem Rad aus allen Richtungen gut erreichbar ist, gibt es im Bereich des Haupteingangs Probleme. &bdquo;Den Verkehrsfluss stören die Elterntaxis, die ihre Kinder direkt an den Zugangsbereich der Realschule bringen“, heißt es in der Präsentation. &bdquo;Dadurch entstehen gefährliche Situationen, die mit den übrigen Schulströmen kollidieren.“ Erschwerend kommt hinzu, dass weitere Eltern dort ihr Kind zu einer Tagesmutter bringen.

Vorschläge Aus Sicht des Kreises besteht allerdings kein Handlungsbedarf. Die Eltern sollen auf die Hol- und Bringzone am Rewe-Markt hingewiesen werden, die nur 200 Meter entfernt ist. Die Altersstruktur der Schülerschaft entspanne die Situation der Elterntaxis, heißt es. Wenn etwas geändert werden sollte, könnte die Zufahrt auf Anlieger beschränkt werden, was kontrolliert werden müsste. Eine elektrische Polleranlage für Lehrer und Anlieger wäre mit unverhältnismäßig hohen Kosten und hohem technischen Aufwand auch in der Unterhaltung verbunden.

Grundschule Auf der Insel: Laut Verkehrszählung gab es an einem Tag 1292 Fahrzeugbewegungen - der Höchstwert. &bdquo;Bemerkenswert intensiv ist das Verkehrsaufkommen vor der ersten Schulstunde mit 84 Pkw-Bewegungen zwischen 7 bis 8 Uhr, die nach Beobachtungen vor Ort in 20 bis 30 Minuten ablaufen“, heißt es in der Analyse. Auch hier verursachen Eltern, die ihre Kinder vor der Grundschule absetzen, unübersichtliche Situationen.

Wendevorgänge im Kreuzungsbereich Stadionstraße und Ringerweg verschärfen die Situation. Erschwerend kommt hinzu, dass im Bereich der Grundschule der Fußgängerweg sehr schmal ist. Haltende Fahrzeuge begrenzten beim Öffnen der Türen die Gehwegbreite auf nahezu null. In der Stadionstraße befinden sich zudem Senkrecht- und Längsparkplätze, die von Besuchern des Heidesportplatzes und Anliegern genutzt werden.

Eltern gehen mit Eine Lösung wäre für die dunkle Jahreszeit, dass Eltern vom Rewe-Parkplatz einen sogenannten Walking-Bus organisieren und Kindergruppen begleiten. Die Längsparkplätze könnten gesperrt werden, verbunden mit einem absoluten Halteverbot auf den Straßen im Umfeld. Das könnte von Polizei und Kommunalem Ordnungsdienst kontrolliert werden. Die Einrichtung einer Schulstraße sei nicht empfehlenswert. Viele Anlieger mit Sonderrechten auszustatten, sei nur sehr aufwendig kontrollierbar.

Grundschule In der Senne: Laut Verkehrszählung betrug das Tagesmaximum 943 Fahrzeugbewegungen. Obwohl es an der Pivitsheider Straße eine Hol- und Bringzone gibt, fahren Elterntaxis in den Schlingweg hinein, wo sich außerdem zwei Kitas befinden. Deshalb ist das Verkehrsaufkommen vor der ersten Schulstunde mit 70 Autobewegungen hoch, so die Analyse der Verwaltung.

An den Kitas erzeugen gegenüberliegende Parkflächen sehr unübersichtliche Ein- und Ausparkvorgänge mit Folgen für den weiteren Verkehr, und zwar täglich. &bdquo;Das Problem wird von uns so wahrgenommen, dass es die Kindertagesstätten mehr betrifft“, sagt Norbert Wehmeier.

Lösungsansätze Das Tor im Bereich der Skater-Anlage könnte geöffnet und ein Zugang zu Schule über die Kita Arche geschaffen werden - so eine Idee. Die Einbahnstraße könnte gedreht und in Fahrtrichtung Pivitsheider Straße geändert werden. Und zwar beginnend ab dem ersten Kita-Grundstück, auch für die Busse. Die Bus-Kinder könnten so zum Gehweg aussteigen, die Anlieger aber in den Schlingweg über die Lopshorner Straße weiterhin rein- und rausfahren.

Eine andere Idee: Die jetzige Einbahnstraßenregelung kappen und die Einfahrt in den Schlingweg nur für Busse (und einen Anlieger) bis zur Bushaltebucht freigeben. Die Hoffnung ist dabei, dass Eltern dann mehr die Hol- und Bringzone nutzen. Aus Richtung Lopshorner Weg könnte die Situation für Fußgänger durch eine Verlegung des Gehweges abseits der Straße verbessert werden. Das wäre allerdings mit höheren Kosten verbunden.

&bdquo;Ziel ist, den Verkehrsfluss an den Schulen und Kitas gering zu halten“, erklärt Wehmeier. Da der Sachverhalt an jedem Schulstandort differenziert zu betrachten ist und Lösungsansätze nicht zu vereinheitlichen sind, wurde in der Sitzung zunächst die Präsentation als Diskussionsgrundlage vorgestellt. Die Politiker beraten nun intern darüber. Das Thema wird dann zur Beschlussfassung erneut auf die Tagesordnung gesetzt.

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