Hundewiese: BUND kritisiert Auswahl in Lemgo

Lemgo. Die Stadt prüft, wo eine Hundewiese in Lemgo entstehen könnte. Priorisiert wird eine Fläche an der Straße Alter Fluss. Die CDU hingegen spricht sich für eine Alternative in den Schäferwiesen aus. Das wiederum bringt den Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) auf den Plan, der diesen Standort für gänzlich ungeeignet hält.

Im Stadtentwicklungsausschuss hatten die Fraktionen jüngst über das Thema Hundewiese beraten und drei Optionen der Verwaltung diskutiert: die Fläche am Alten Fluss, eine an der Maxwell-Straße und die Schäferwiese als dritte Option. Letztlich stimmten die Politiker mehrheitlich für die Fläche am Alten Fluss, sollte die bei der näheren Prüfung durchfallen, käme dann auf CDU-Antrag die Schäferwiese als Freilauffläche ins Spie l. Daran aber gibt es jetzt deutliche Kritik vom BUND Lemgo. Dabei verweist die Ortsgruppe darauf, dass sie durchaus Verständnis für den Wunsch der Hundehalter nach einer Auslauffläche habe, die Schäferwiese zwischen dem Schwimmbad Eau-Le und der Pagenhelle aber aus Natur- und Artenschutzgründen nicht geeignet sei.

Naturschutz ist gesetzlich vorgegeben So sei die Schäferwiese als Landschaftsschutzgebiet festgeschrieben, um das dort vorhandene Biotop zu schützen und die Fläche als wichtigen Rückzugsraum für bedrohte Tier- und Pflanzenarten zu erhalten. An diesen Rahmenbedingungen müsse sich die Entwicklung der Schäferwiese orientieren, so der BUND. &bdquo;Neben vielen Vogelarten - insbesondere Eisvögel und Graureiher nutzen zurzeit die Wasserflächen immer wieder zur Nahrungsaufnahme - kommt dem Amphibienschutz in diesem Bereich eine besondere Bedeutung zu.“

Die Teichfläche sei zudem als potenzieller Lebensraum des Kammmolches einzustufen. Diese Art genieße einen besonderen Schutz in Nordrhein-Westfalen. Eine Hundewiese sei mit diesem Rückzugsort nicht zu vereinbaren, andernfalls müsste eine artenschutzrechtliche Prüfung erfolgen.

Biologische Vielfalt gefährdet Außerdem weist der BUND Lemgo darauf hin, dass sich auf der Wiesenfläche ein etwa 200 Quadratmeter großer Bestand an Sauergräsern befindet. Auch diese Teilfläche genieße als Nasswiese besonderen gesetzlichen Schutz und dürfe nicht zerstört werden.

Eine Hundewiese auf der Schäferwiese würde damit auch den Zielen des kommunalen Bündnisses &bdquo;Biologische Vielfalt“ widersprechen, dem Lemgo 2021 beigetreten ist. &bdquo;Der BUND bittet die Stadt Lemgo aus diesen Gründen ausdrücklich, von diesem Standort Abstand zu nehmen.“

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