Horn-Bad Meinberger Wald ist Hotspot der biologischen Vielfalt

Horn-Bad Meinberg. Welchen Wert hat der Horn-Bad Meinberger Stadtwald? Das soll nun gutachterlich geklärt werden. Der Grund ist: Die Stadt möchte ins Förderprogramm &bdquo;KlimaWildnis“ aufgenommen werden. Die Entscheidung darüber fiel im Umweltausschuss jedoch denkbar knapp aus: bei sieben Ja- und sechs Nein-Stimmen sowie drei Enthaltungen.

Hintergrund ist, dass die ökonomisch und auch ökologisch sinnvolle Betreuung der Stadtwaldflächen die Stadt seit Längerem vor große Herausforderungen stellt. &bdquo;In den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, dass die Beförsterung durch Dienstleister immer wieder zu Unstimmigkeiten und inhaltlichen Verwerfungen geführt hat“, heißt es in einer Ausschussvorlage.

Schäden durch Hitze und Käfer Hinzu komme, dass durch Hitzesommer und Borkenkäfer entstandene Schäden dazu geführt hätten, dass ein ökonomischer Nutzen in der jüngeren Vergangenheit ausgeblieben sei. Gewinne könnten selbst durch kostenintensive Aufforstungs- und Pflegemaßnahmen in den kommenden Jahren nicht erreicht werden. Ein Defizit sei zu erwarten.

Da die Bundesregierung beschlossen hat, auf zwei Prozent der Landesfläche Wildnis zu schaffen, gibt es für die Umsetzung dieses Zieles Geld. Es ermöglicht, aus der herkömmlichen Bewirtschaftung, also dem Verkauf von Holz, auszusteigen und dennoch einen wirtschaftlichen Ausgleich zu bekommen. Verschiedene Flächen könnten so stillgelegt werden, was laut Verwaltung finanziell durchaus attraktiv sei.

Dauerhaft aus der Nutzung genommene Flächen, insbesondere Wälder, können mittel- und langfristig als effektive Kohlenstoffspeicher und -senker dienen. Sowohl große Wildnisgebiete als auch kleinere Flächen mit eigendynamischer Entwicklung können zum natürlichen Klimaschutz und zur Klimaanpassung beitragen.

Hotspot der Biologischen Vielfalt Ausschussvorsitzende Dr. Stella Junger-Schwenner hatte das Gutachten angeregt, um damit Aussicht auf eine finanzielle Unterstützung durch das Förderprogramm der Bundesregierung zu erhalten. Weil die Waldflächen im Stadtgebiet laut Bundesamt für Naturschutz (BfN) zu den 30 in Deutschland festgestellten Hotspots der biologischen Vielfalt gehören, scheint dies gute Aussicht auf Erfolg zu haben.

Ein Großteil des städtischen Waldes liegt in Bereichen zum Schutz der Natur (BSN) sowie in Wasserschutzgebieten. Relevante Flächen sollen dauerhaft gesichert werden, um natürliche Lebensräume auch für künftige Generationen zu schützen. Sie sollen auch im Sinne der EU-Biodiversitätsstrategie sowie der nationalen Biodiversitätsstrategie erhalten und als Biotopverbund miteinander vernetzt werden. Die Stadt versteht sich mit ihren zwei Kurorten zudem als NRW-Gesundheitshotspot und als Zentrum für den Naturtourismus. Ihr ist nach eigenen Angaben sehr daran gelegen, ihren naturnahen Wandertourismus mehr und mehr auszubauen.

Stiftung übernimmt Kosten Die sämtlichen Kosten für das Gutachten übernimmt die &bdquo;Stiftung für die Natur Ravensberg“. Liegt es dann vor, sollen drei Varianten erarbeitet und deren jeweilige Konsequenzen aufgezeigt werden. Anschließend will der Umweltausschuss darüber entscheiden, ob und welche Bereiche des Stadtforstes in eine Förderkulisse übergeben werden.

Horn-Bad Meinberger Wald ist Hotspot der biologischen Vielfalt

Horn-Bad Meinberg prüft Klimawildnis im Stadtwald

Nach Bürgerprotesten: So stimmt die Politik zu 11 neuen Windrädern in Horn-Bad Meinberg ab

Dürre Fichten müssen im Horn-Bad Meinberger Stadtwald weichen

Streitgespräch zu Windrädern im Wald: Erfolgsprojekt oder zerstörter Lebensraum?

Kritik an Westfalenwind-Aussagen

Windkraft auf den Hängen des Teuto: Warum Horn-Bad Meinberg auf die Barrikaden geht

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus!

0,99 Euro im ersten Monat

Weiterlesen mit LZplus