Mehrere Fahrzeuge und ein Kran: Was machen die Arbeiter auf den Braker Wiesen in Lemgo?

Lemgo. Ein Kran, mehrere Fahrzeuge und Arbeiter sind in den vergangenen Tagen auf den Braker Wiesen zwischen Pagenhelle und Braker Weg zugange. Doch was geht da vor sich? Die Stadtwerke Lemgo führen Wartungsarbeiten an ihren Brunnen durch, heißt es aus der Pressestelle. Alle zehn Jahre sei das notwendig.

Und es sind auch nicht ersten Wartungen in diesem Intervall, weiß Wassermeister Björn Hagemann von den Stadtwerken: &bdquo;Es gab auch schon 2023 und 2024 Brunnenregenerationen.“ Regeneration nennt sich der Prozess des Überprüfens und Reinigens der Anlagen.

Drei-Meter-Schritte Dabei werde die Steigleitung herausgezogen und eine 360-Grad-Kamera in das Saugrohr der Trinkwasseranlage eingeführt, um den Brunnen auf Verunreinigungen zu prüfen. &bdquo;Man muss sich vorstellen, dass das Rohr ganz viele Schlitze an der Seite hat, die sich zusetzen können“, erklärt Hagemann. Auch Beschädigungen würden so auffallen. &bdquo;Bislang haben wir aber nur die üblichen Ablagerungen entdeckt“, sagt Hagemann.

Das Rohr wird dann gereinigt. &bdquo;Das kann man sich vorstellen wie mit einer Flaschenbürste, die in das Saugrohr geführt wird“, verdeutlicht der Wassermeister. Anschließend werde gespült und abgesaugt - und zwar immer etappenweise in Drei-Meter-Schritten.

16 Meter Tiefe

Die neun Brunnen auf den Bega-Wiesen seien nur 16 Meter tief. So brauche die Fachfirma Eugen Engert aus Minden nur zwei Wochen für die Arbeiten. Vergangene Woche seien die Spezialisten angefangen, am Freitag sollen die Arbeiten auf diesem Areal beendet werden. Ab nächster Woche soll es dann am Brunnen &bdquo;Unter den Eichen“ weitergehen. Dieser befinde sich zwischen Rintelner Straße und Staff-Park im Stadtwald. Der tiefste Brunnen in Lemgo ist übrigens der am Rehberg, in der Nähe des Waldfriedhofs Lüningheide, mit 170 Metern. Eine ganz andere Dimension als bei der sogenannten Brunnengalerie auf den Braker Wiesen.

Bei der routinemäßigen Inspektion würden außerdem die Brunnenköpfe gereinigt und die Steigrohre ausgetauscht, die noch aus PVC bestehen, gegen widerstandsfähigere aus Edelstahl. Bei einem Brunnen wurden darüber hinaus die Ventile getauscht. Wenn alles fertig ist, komme noch einmal die Kamera zur Kontrolle zum Einsatz. Bevor die Brunnen wieder in Betrieb gehen können, findet noch eine Beprobung des Wassers bezüglich Bakterien statt.

Weniger Wasser?

Darum sind derzeit nicht alle Brunnen in Betrieb. Sorgen machen brauchen sich die Lemgoer deshalb aber nicht, meint Hagemann. &bdquo;Der Wasserfluss ist uneingeschränkt.“ Die Arbeiten finden extra in der unkritischen Zeit im Frühjahr und Herbst statt. 55 bis 65 Kubikmeter Wasser pro Stunde würden in den Braker Wiesen gefördert - der zweitgrößte Brunnen in Lemgo. Mehr fördere nur ein Brunnen in Entrup mit 80 Kubikmetern Wasser pro Stunde.

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