Lemgo. Ein Auge zukneifen, mit dem anderen durchs Teleskop gucken und einen gefahrlosen Blick auf die Sonne werfen. Das war am Sonntag auf dem Hof des Weserrenaissance-Museum Schloss Brake möglich. Passend zur aktuellen Sonderausstellung „Alles außer irdisch. Sternstunden der Astronomie“ hatte das Museum in Kooperation mit der Volkssternwarte Ubbedissen zu diesem astronomischen Abenteuer eingeladen. Laut Pressemitteilung des Landesverbandes Lippe sind zahlreiche Besucher bei idealem Wetter gekommen.
Ein Teil des Teams der Volkssternwarte Ubbedissen hatte eine Reihe von Teleskopen und informativen Stellwänden mit vielen Bildern im Innenhof des Schlosses Brake positioniert und erklärte die vielen Voraussetzungen, damit eine Beobachtung überhaupt gefahrlos möglich ist.
Blick durchs Spezialteleskop
"Nicht eingehalten drohen erhebliche Augenschäden bis zur Erblindung", so Bente Kähler, Leitung der Sternwarte. Die Sonne leuchte aufgrund ihrer hohen Temperatur so hell. Mit den speziellen Filtertechniken konnten die Besucher auf der Sonnenoberfläche zahlreiche Flecken betrachten. Dort ist die Sonne nicht ganz so heiß wie an anderen Stellen. Die Flecken sind also ganz normal.
"Die Flecken verändern sich im Laufe von Stunden bis Wochen, je nach Größe. Alle elf Jahre hat die Sonne besonders viele dieser Flecken, so wie aktuell. Dazwischen gibt es auch längere Zeiträume ganz ohne Flecken", so Kähler. Diese scheinbar winzigen Punkte sind nicht selten so groß wie unsere Erde.
Ein anderes Spezialteleskop zeigte eine andere Atmosphärenschicht der Sonne, in der neben sehr detaillierten Strukturen auf der Oberfläche auch die am Rand sichtbaren Materie-Ausbrüche auftauchten. In weiteren Teleskopen konnte man den ebenfalls sichtbaren Mond inklusive seiner Krater genauer betrachten.
“Wir möchten mit derlei Aktionen die Lust auf das Thema Astronomie wecken”, sagt Museumsleiterin Silvia Herrmann.
Informationen zur Sonderausstellung
Wer in die unendlichen Weiten des Universums eintauchen und mehr über den Kosmos erfahren möchte, kann noch bis zum Sonntag, 25. Mai, die aktuelle Sonderausstellung “Alles außer irdisch. Sternstunden der Astronomie” besuchen.
Der Landesverband verspricht eine einzigartige Kombination aus kunsthistorischen Exponaten, faszinierenden Fotografien aus dem Weltall und interaktiven Mitmachstationen. “Besonders stolz sind wir unter anderem auf die Exponate, die wir vom Hessen Kassel Heritage bekommen haben”, verrät die Kuratorin Dr. Susanne Hilker. Dazu gehört auch ein Himmelsglobus mit Sternbildern, einen Proportionalzirkel und einen seltenen automatischen Himmelsglobus aus dem 16. Jahrhundert.
Bei dieser Ausstellung darf man nicht nur gucken, sondern auch mitmachen. Es gibt beispielsweise einen Meteorit zum Anfassen und ein Planeten-Memory. Außerdem kann man herausfinden, wie viel man auf dem Mond wiegt.
Die Ausstellung ist von dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr zu sehen. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt. Nähere Informationen gibt es online unter www.museum-schloss-brake.de.