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Lemgo setzt sich in Sachen Nachhaltigkeit Ziele bis 2035

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Im ganz großen Kreis ist Lemgos Nachhaltigkeitsstrategie geplant worden. Bis 2035 soll sich die Stadt verändern, dafür gibt es Leitlinien. - © Fotorechte: Stadt Lemgo
Im ganz großen Kreis ist Lemgos Nachhaltigkeitsstrategie geplant worden. Bis 2035 soll sich die Stadt verändern, dafür gibt es Leitlinien. (© Fotorechte: Stadt Lemgo)

Lemgo. Mehr als 750 Stunden Arbeit stecken in der Lemgoer Nachhaltigkeitsstrategie. Deren Leitbilder und Ziele hat der Rat mehrheitlich beschlossen. Auf 150 Seiten steht, wie sich Lemgo bis 2035 nachhaltig entwickeln könnte.

Die Ergebnisse haben unter anderem mehr als 50 Lemgoerinnen und Lemgoer erarbeitet, die in großer Runde überlegt, diskutiert und abgestimmt haben, wie eine nachhaltige Entwicklung in der Alten Hansestadt bis 2035 gelingen könnte – und das nicht nur ökologisch und ökonomisch, sondern auch sozial, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt.

Am Anfang der Nachhaltigkeitsstrategie stand die Vorarbeit der Verwaltung, die eine umfangreiche Bestandsaufnahme anfertigte. Unterstützt wurde sie dabei von der Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW. Diese analysierte den Bestand und begleitete den weiteren Prozess mit Beteiligten aus 26 Institutionen und der Zivilgesellschaft. „Diese Strategie ist mehr als ein Plan der Verwaltung – sie ist das Ergebnis vieler Perspektiven aus unserer Stadtgesellschaft. Sie ist als Dachstrategie angelegt, die Orientierung bietet und den Rahmen vorgibt. Eine nachhaltigeEntwicklung kann aber nur gemeinsam gelingen, deshalb wollen wir die Strategie auch gemeinsam mit allen Lemgoerinnen und Lemgoern umsetzen“, erklärt Bürgermeister Markus Baier.

Perspektive der Stadtgesellschaft

Die Nachhaltigkeitsstrategie fußt auf den acht strategischen Stadtzielen, die der Lemgoer Stadtrat 2011 beschlossenund zuletzt 2022 angepasst hatte, und auf dem 2022 erstmalig erstellten Nachhaltigkeitsbericht, der sich an den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen orientiert. Das Ergebnis waren zehn Handlungsfelder. Daraus wurde eine Auswahl getroffen. Die fünf Handlungsfelder sind laut Mitteilung „Lebenslanges Lernen & Kultur“, „Gute Arbeit &nachhaltiges Wirtschaften“, „Soziale Gerechtigkeit & zukunftsfähige Gesellschaft“, „Wohnen & nachhaltige Quartiere“ sowie „Ressourcenschutz & Klimafolgenanpassung“.

Im Handlungsfeld „Lebenslanges Lernen & Kultur“ ist das Ziel, gut ausgestattete Schulen mit ausreichend Personal bereitzustellen, die Ganztagsbetreuung auszubauen und Bildung für nachhaltige Entwicklung fest im Schulalltag zu verankern. Die Zahl der Schulabgängerinnen und -abgänger ohne Abschluss solldabei dauerhaft niedrig bleiben.

Beim Handlungsfeld „Gute Arbeit & nachhaltiges Wirtschaften“ geht es um Themen wie Infrastruktur und den Arbeitsmarkt, aber auch um kreative Ideen hierzu. Dazu sollen die Standortattraktivität untersucht, Leerstände in der Innenstadt besetzt und die Besetzung von Ausbildungsplätzen gestärkt werden.

Für das Handlungsfeld „Soziale Gerechtigkeit & zukunftsfähige Gesellschaft“ sollen in allen Ortsteilen und Quartieren Räumlichkeiten geschaffen werden, die für niedrigschwellige Angebote genutzt werden. Auch soll das etablierte Jugendforum fortgeführt und dafür ein Controlling eingeführt werden, damit dieJugendlichen regelmäßig Rückmeldung zu ihren eingebrachten Vorschlägen erhalten.

Das Reparieren und Tauschen fördern

Für „Ressourcenschutz & Klimafolgenanpassung“ soll das Restmüllaufkommen pro Lemgoer Kopf gesenkt werden, während das Reparieren und Tauschen durch neue Angebote aktiv gefördert wird. Zudem wird der Stadtwald bis 2035 zu einem klimaanpassungsfähigen Mischwald entwickelt – mit einem Fokus auf Biodiversität, Resilienz und Kohlenstoffbindung.

Zum Handlungsfeld „Wohnen & nachhaltige Quartiere“ gehört die Idee eines Beratungsnetzwerks, um den Generationenwechsel in der Bestandsbebauung und das Älterwerden im Dorf zu begleiten. Bei neuen Wohnquartieren sollen mindestens 20 Prozent der errichteten Wohneinheiten sozialgeförderter Wohnraum sein.

Die beiden strategischen Stadtziele „Haushalt“und „Klimaschutz und Energie“ und die drei verbliebenen Handlungsfelder sollen noch eingebunden werden.

„Die Strategie ist bewusst offen angelegt – sie soll sich weiterentwickeln, neue Perspektiven aufnehmen und auch in Zukunft als lebendiges Instrument für eine nachhaltige Stadtentwicklung dienen“, erklärt Anja Kern, zuständig fürStrategieentwicklung.

Die Nachhaltigkeitsstrategie ist auf www.lemgo.de zu finden.

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