Tot im Nest: Ein Storchenküken auf dem Braker Schloss in Lemgo hat es nicht geschafft

Lemgo. Am Montag gab es traurige Gewissheit. Eines der beiden Storchenkinder am Schloss Brake ist tot. Der Livestream, den der Landesverband mit Hilfe von Naturfilmer Robin Jähne geschaltet hatte, zeigte den jungen Vogel tot im Nest und wurde daraufhin abgeschaltet.Zwei Jahre lang war das Nest auf dem Dach vom Schloss Brake verwaist geblieben, bis sich in diesem Jahr im Frühjahr ein neues Storchenpaar eingefunden hatte. Zwei Küken schlüpften zu Pfingsten und deren Entwicklung konnten Interessierte dank Kamera live verfolgen. Montag dann die traurige Entdeckung: Ein Küken hat nicht überlebt.

Trockene Böden, wenig Nahrung Der Landesverband reagierte und wollte in Absprache mit Experten den Zustand des zweiten Jungstorches überprüfen und Futter im Nest hinterlegen, um ihn zu stärken. Dafür rückte die Feuerwehr mit langer Leiter an. Ein Blick ins Nest offenbarte dann, dass der zweite Jungstorch erstem Anschein nach bei guter Gesundheit ist, wie Pressesprecherin Peggy Pfaff vom Landesverband auf Nachfrage erklärt. &bdquo;Wir haben dann die Gelegenheit genutzt, das tote Tier aus dem Nest zu nehmen.“ Die Eltern seien zu diesem Zeitpunkt nicht vor Ort gewesen.

Das aber ist laut Experten auch normal, denn die Jungtiere sind mittlerweile groß genug, um alleine im Nest zu bleiben und die Eltern gefordert, reichlich Nahrung für den Nachwuchs zu besorgen. Und eben daran könnte es gehapert haben, wie Peggy Pfaff nach Absprache mit Experten vermutet. Klimawandel und in Folge trockene und harte Böden machten es den Vögeln immer schwerer, an Nahrung zu kommen. Dabei benötigen gerade die Jungtiere reichlich Energie fürs Wachstum: Etwa 1600 Gramm an Mäusen, Amphibien oder auch Regenwürmern müssen sie täglich verschlingen, um sich gut zu entwickeln, so der Nabu Lemgo .

Eintagsküken zufüttern Der besondere Dank des Landesverbandes gilt der Feuerwehr Lemgo, die den Einsatz am Schloss als Übung verbuchen konnte. Doch natürlich könne die Feuerwehr jetzt nicht regelmäßig anrücken. Der Landesverband wird daher auf Obstwiesen am Schloss tote Eintagsküken auslegen, in der Hoffnung, dass die Storcheneltern die Nahrung finden und damit das verbliebene Junge besser ernähren können. Per Kamera wollen Landesverband und Robin Jähne das Gedeihen des Jungstorches weiter verfolgen, der Livestream aber bleibt vorerst ausgeschaltet.

Jetzt heißt es Daumendrücken für den jungen Adebar, damit es für ihn ein gutes Ende nimmt - anders als bei seinen Artgenossen 2021. Damals hatte zum letzten Mal ein Storchenpaar im Nest auf dem Schloss gebrütet. Doch in der außergewöhnlich kalten und nassen Witterung waren alle drei Jungstörche gestorben . Die Eltern hatten das Nest dann aufgegeben. Im Frühjahr darauf hatte der Landesverband das unterliegende Rad samt Nest abgenommen und neu richten lassen. &bdquo;Da waren von den toten Vögeln keine Überreste mehr zu finden“, so Peggy Pfaff.

Liemer Turm: Zwei Störche startklar Störche beginnen normalerweise im April Eier zu legen, die sie dann einen Monat bebrüten. Vermutlich waren die Braker Störche relativ spät dran, zwei Monate etwa brauchen die Jungtiere, um flügge zu werden. Davon aber ist der verbleibende Storch im Braker Nest noch weit entfernt. Er beginne gerade erst, sich aufzustellen, so Peggy Pfaff. Anders als seine Artgenossen am Liemer Turmhof. Von dort gibt es gute Klappernachrichten zu verkünden: Zwei Jungvögel haben es dort geschafft und sind kurz davor, das Nest zu verlassen.

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