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Pflege wird teuerer: Friedhofsverein aus Laubke macht sich Sorgen

Lemgo. Friedhofspflege ist nicht günstig. Das Fachpersonal will bezahlt werden und nicht alles kann durch ehrenamtliche Arbeit aufgefangen werden. Das treibt auch den Friedhofsverein Laubke um. Auf der Mitgliederversammlung berichtete der Vereinsvorstand über die Arbeit im Jahr 2024 und gab auch einen Ausblick auf den Rest von 2025.

Das vergangene Jahr habe ganz im Zeichen des Erhalts der Friedhofspflege und der „behutsamen Weiterentwicklung“ des Laubker Friedhofes gestanden, teilt der Verein mit. So wurden die zu groß gewordenen Bäume zurückgeschnitten, die Bienenwiese erneuert, weitere Rasenurnengräber angelegt und die Vorbereitungen für die Erweiterung des Kolumbariums begonnen.

„Im vergangenen Jahr gab es auf unserem Friedhof 40 Beisetzungen, davon 36 als Aschebestattung und vier als Erdbestattung“, so Wilfried Waibel, Vorsitzender des Friedhofsvereins. „Damit zeigt sich wie bereits in den letzten Jahren ein deutlicher Trend zugunsten von Feuerbestattungen. Auch die pflegefreien beziehungsweise pflegearmen Grabstätten waren 2024 sehr gefragt.“

Einnahmen und Ausgaben

Die Grabanlage für Rasenurnengräber wurde durch eine weitere Reihe um acht Grabstätten erweitert. In den neuen Grabstätten liegt nun der Namensstein in einem Steinbeet. „Dieses Steinbeet dient den Angehörigen als Ablageort für eigene Trauergaben.“ Dadurch solle die Rasenfläche frei bleiben, so könne leichter gemäht werden. „Bei den vorhandenen Rasenurnengräbern stehen häufig Blumenschalen und andere Trauergaben, die wir vor dem Rasenmähen erst beiseite stellen müssen“, heißt es weiter. „Das kostet Zeit und unserem Verein auch Geld, so Waibel in seinem Bericht.“

Da auch die Nachfrage nach Beisetzungen im Kolumbarium weiterhin gut sei, wurde im Jahr 2024 mit der Erweiterung des Kolumbariums begonnen. Die Fertigstellung erfolgte im Frühjahr 2025. Auch im Bestattungsgarten konnten weitere sieben Grabstätten vergeben werden. Deshalb wurde für zukünftige Beisetzungen eine weitere Stele mit Namenssteinen aufgestellt. „Bleibt die Nachfrage so, dann werden wir noch in diesem Jahr eine weitere Stele mit Namenssteine hinzufügen“, so Rolf Gronemeier, stellvertretender Vorsitzender des Vereins. Insgesamt konnten Einnahmen von rund 55.000 Euro erzielt werden. Allein im vergangen Jahr haben der Verein neben der Friedhofspflege zusätzlich für Investitionen über 15.000 Euro ausgegeben.

Weniger Gärtner, höhere Kosten

Sorge mache die zukünftige Kostenentwicklung bei der Friedhofspflege. Deshalb habe der Verein gemeinsam mit dem Gartenbaubetrieb Rackelmann ein Konzept entwickelt, mit dem die Kostensteigerungen im Rahmen gehalten werden können und trotzdem ein gepflegter Friedhof in der Laubke garantiert wird. „Grund für die Kostensteigerungen in diesem Bereich sind neben der allgemeinen Lohnentwicklung auch die Tatsache, dass immer weniger Menschen als Friedhofsgärtner arbeiten oder sich ausbilden lassen wollen“, sagt Dirk Rackelmann.

Im Rahmen der Mitgliederversammlung standen auch die Vorstandswahlen an. Alle drei bisherigen Vorstandsmitglieder wurden einstimmig wiedergewählt. Vereinsvorsitzender ist Wilfried Waibel, stellvertretender Vorsitzender Rolf Gronemeier und Kassierer ist Dirk Rackelmann. Bereits vor der Wiederwahl habe Wilfried Waibel den Mitgliedern mitgeteilt, dass sich der Vorstand zukünftig durch Christa Kuhlenhölter und Jörg Kopsieker unterstützen lassen will.

Für 2025 und 2026 plane der Vorstand neben der Weiterentwicklung bestehender Grabarten auch einen neuen Rasenurnengarten anzulegen. „Im historischen Teil unseres Friedhofes fehlen Bäume. Hier wollen wir Bäume pflanzen und auch Bänke aufstellen, damit zukünftig die Besucher auch hier im Schatten von Bäumen eine gute Aufenthaltsqualität haben werden.“

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