Neuer Urnenhain auf dem evangelischen Friedhof Oerlinghausen

Oerlinghausen. Die Möglichkeiten einer Beisetzung haben in den vergangenen Jahrzehnten an Vielfalt zugenommen. Auf dem evangelischen Friedhof sind gerade zwei weitere Stelen für jeweils 20 Urnen aufgestellt worden. Insgesamt ist dort jetzt Platz für 160 Urnen. &bdquo;Diese Bestattungsform ist sehr nachgefragt“, bestätigt Pfarrer Uwe Sundermann. Die Kirchengemeinde hat nun aber noch ein weiteres Angebot geschaffen.

Am nordöstlichen Ende des Friedhofs, der auf dieser Seite an ein Naturschutzgebiet grenzt, sind 18 verschiedene einheimische Baumarten, wie Eiche, Buche, Hainbuche und Ahorn, gepflanzt worden.

In den kommenden Jahren sollen sie zu einem kleinen Wäldchen heranwachsen. Um jeden Baum herum können zehn Urnen bestattet werden, und es ist möglich, sich schon zu Lebzeiten seinen Baum und seinen Platz in diesem Hain auszusuchen.

&bdquo;Gerade jetzt im Frühjahr ist es bei diesem herrlichen Vogelgezwitscher ein besonders schöner Ort, der zugleich zentral für einen Besuch in der Stadt liegt“, heißt in einer Mitteilung der Kirchengemeinde. Eine erste Beisetzung hat im März bereits stattgefunden. &bdquo;Die Hochstammbäume werden eine große Krone bekommen“, beschreibt Uwe Sundermann, wie der Wald einmal aussehen wird.

Kranke Rotbuche musste gefällt werden Der nächste Waldfriedhof sei weiter entfernt. &bdquo;Deshalb ist es schön“, sagt Sundermann, &bdquo;dass es jetzt auch hier in Oerlinghausen eine solche Möglichkeit gibt.“ Die Namen der Verstorbenen sollen auf Schildern, die an einem Pfahl befestigt werden, verewigt werden. Jeweils fünf Namen werden auf einem Schild, der mit einem Sinnspruch versehen wird, stehen. Nahe der Kapelle hat es bereits eine Reihe von Bestattungen unter einer mächtigen Buche gegeben. Im unteren Friedhofsteil gibt es Reihenbestattungen.

An einer anderen Stelle musste kürzlich eine mächtige Rotbuche gefällt werden. Nach Recherchen von Hella Sander vom Heimatverein dürfte es sich um den ältesten Baum des im Jahr 1854 angelegten Friedhofs handeln. Bei seinen regelmäßigen Kontrollen habe ein Baumgutachter Pilzbefall insbesondere rund um die mächtige Wurzel festgestellt, berichtet Uwe Sundermann. Die Krone sei deutlich licht gewesen. Gutachter und Revierförster rieten schließlich zur Fällung, um einer möglichen Umsturzgefahr entgegenzuwirken.

Am 3. April rückten die Baumfäller an. Festgestellt wurde, dass die unteren Meter hohl und morsch waren. &bdquo;Es war also höchste Zeit“, sagt Pfarrer Sundermann, &bdquo;der Pilz hätte sich ansonsten weiter verbreitet.“ Die ausgehöhlte Stelle ist mit Erde gefüllt worden. Eventuell sollen hier Blumen gepflanzt werden.

Informationen zum Urnenhain gibt es im Gemeindebüro an der Hauptstraße 80 a oder per Telefon unter (05202) 15692 zu den Öffnungszeiten montags, mittwochs und freitags von 9 bis 12 Uhr.

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