Lemgo. Eines lässt sich vorwegnehmen: Der Hansetrail ist ein wahres Erfolgsmodell. Vor einigen Jahren hatten sich die Mountainbiker Johannes Herden und Dennis Helms zusammengetan mit dem Ziel, den Sport und die Gemeinschaft in Lemgo zu fördern. Bereits im vergangenen Jahr ist auf ihre Initiative hin der Pumptrack in Lemgo eröffnet worden, im April dann der Mountainbike-Trail im Stadtwald. Die beiden ziehen ein durchweg positives Zwischenfazit auf allen Ebenen. Nur wenige Hundert Meter vom Aussichtsturm im Stadtwald entfernt ist der Startpunkt des Hansetrails. Für Besucher ist er mit Auto gut erreichbar. Auch für diejenigen, die direkt mit dem Rad anreisen, sowohl aus Lemgo, Dörentrup oder Kalletal, ist er praktisch gelegen. Mit einem Fahrradhelm ausgestattet, geht es dann für Anfänger oder Profis die gut ein Kilometer lange Strecke durch den Torbogen hinab. Eingebaute Schlenker und Kurven erfordern die Aufmerksamkeit der Fahrer, naturgewachsene Wurzeln sorgen für zusätzliche Abwechslung und Herausforderungen. „Der Trail ist für alle Altersklassen wie auch für alle Trainingslevel geeignet, das war uns bei der Planung sehr wichtig“, erklärt Dennis Helms. „Es kommen sowohl Sechsjährige als auch Mountainbike-Fahrer mit 70 Jahren und fahren die Strecke.“ Mit 45 freiwilligen Helfern baute das Team in sechs Wochen den Trail - mit ganz wenigen Materialien, dafür aber mit umso mehr Kreativität. „Die Kosten waren gering. Das meiste Geld floss in die Anschaffung von Setzlingen, die rund um die Strecke gepflanzt wurden“, erklärt Johannes Herden. „Für die Errichtung der Strecke brauchte es vor allem Manpower.“ Hin und wieder muss die Strecke nachgearbeitet oder ausgebessert werden, und zwar immer dann, wenn bestimmte Wetterlagen oder intensive Nutzungen die Struktur zerstört haben. Im Sommer müsse zudem natürlich regelmäßig der Grünwuchs unter Kontrolle gehalten werden. Bereits kurz nach der Eröffnung sei der Trail schon sehr intensiv genutzt worden, erzählen Helms und Herden. „Wir haben zwar in Bad Driburg, in Oerlinghausen oder auch im Sauerland einige Strecken, aber eine solche Strecke, die für Anfänger nicht zu schwer und für Profis nicht zu langweilig ist, die gibt es selten“, ist Helm überzeugt. Auch in den sozialen Netzwerken seien Videos und Bilder hochgeladen worden, die Kommentare würden durchweg positiv ausfallen. Spaziergänger reagieren positiv „Auch die Spaziergänger reagieren, auf die Strecke angesprochen, sehr positiv“, berichtet Herden. „Sie freuen sich, dass die Mountainbiker nun eine eigene Strecke haben und sie sich nicht mehr so häufig in die Quere kommen.“ Bei gutem Wetter nach Feierabend sei auf dem Trail teilweise so viel los, dass sich ein Ausweichen auf andere Zeiten durchaus empfehle. Die Mountainbike-Abteilung des TV Lemgo profitiere ebenfalls von dem Trail. „Zwei Fahrtechnikkurse waren komplett ausgebucht und regelmäßige gemeinsame Ausfahrten zu dem Trail kommen ebenfalls immer gut an.“ Ohne Schutzhelm geht es aber für niemanden auf die Strecke, darauf werde konsequent geachtet. Und für den Fall, dass doch mal etwas passieren sollte, ist die Strecke in verschiedene Sektoren aufgeteilt, was den Rettungskräften die Ortung des Verletzten vereinfachen soll. Und was sagen die übrigen Nutzer? Henrik Begemann mag den Trail vor allen Dingen deswegen so gern, weil er nahezu direkt vor seiner Haustür liege. Michael Binder freut es, dass es endlich eine legale Mountainbike-Strecke im Wald gibt, auf der er seinem Sport nachgehen kann. Auch zu sehen, wie sich andere Fahrer an der Strecke erfreuen, mache ihn stolz. Mike Staasmeier lobt die verschiedenen Level, die sich fahren lassen. Der Trail komme bei allem Menschen gut an, das freue ihn sehr. Auf kurzer Distanz viel Spaß beim Fahren haben können, das lobt Johannes Herden. Moritz Brinkmann hebt die Vielseitigkeit der Strecke hervor. Neben dem Hansetrail sei auch der Pumptrack auf der Südalm ein voller Erfolg gewesen, sagen Helms und Herden. „Der ist eigentlich immer voll, teilweise sitzen die Eltern auf den Bänken und schauen den Kindern zu, diese Resonanz freut uns sehr.“