Neue Mountainbike-Strecke in Lemgo ist eröffnet

Lemgo. Endlich können nun auch im Lemgoer Stadtwald die Herzen der Mountainbike-Freunde höher schlagen: Nach der ersten Idee vor fünf Jahren haben zahlreiche Mountainbiker am Samstagnachmittag den ersten Trail in Lemgo befahren können. Das Urteil der Fahrer fällt durchweg positiv aus. Offiziell genutzt werden darf die Strecke aber erst in rund einer Woche, wenn auch die letzten Formalien erledigt sind.

Das Interesse an der ersten Mountainbike-Strecke in der Alten Hansestadt war riesig: Rund 50 Mountainbiker hatten sich auf den Weg zum Aussichtsturm begeben, von wo aus Bürgermeister Markus Baier die Truppe ein paar Hundert Meter durch den Wald zur Strecke führte. Von der Straße auf den Aussichtsturm zukommend, geht es vor diesem nämlich links den Weg in den Wald hinein, der direkt zum Streckenbeginn führt.

&bdquo;Heute darf die Strecke nur einmal Probe gefahren werden“, sagte der Bürgermeister. &bdquo;Ein Vertrag muss noch unterzeichnet werden und das wird voraussichtlich in der kommenden Woche geschehen, dann kann die Strecke ganz offiziell für alle freigegeben werden.“ Doch das rote Band durchschneiden und den Trail zur ersten Probefahrt freigeben, das wollten sich die Organisatoren an diesem Tag dann doch nicht nehmen lassen.

Für alle Radfahrer geeignet

600 Stunden ehrenamtliche Arbeit haben die vielen Helfer in den vergangenen sechs Wochen an die Errichtung des Trails gesteckt. In Eigenregie schufen sie aus dem Waldboden eine Strecke mit vielen abwechslungsreichen Elementen, die laut Hinweis aber &bdquo;leicht“ und somit für alle Radfahrer geeignet seien. &bdquo;Wichtig sind wie immer gute Reifen und eine funktionierende Bremse, aber grundsätzlich kann die Strecke mit jedem Mountainbike befahren werden und das auch von Anfängern“, betonte Dennis Helms. Gemeinsam mit Michael Binder und Johannes Herden aus der Mountainbike-Abteilung des TV Lemgo &bdquo;Hansetrails“ hatte er die Federführung des Projektes übernommen.

Rund 1,2 Kilometer ist die Strecke lang, die sich über 100 Höhenmeter erstreckt. Den tollen Ausblick über die Stadt können die Fahrer allerdings während der Fahrt kaum genießen, müssen sie sich doch auf die rasante und anspruchsvolle Abfahrt konzentrieren, die laut Helms zwei schwierige, weil steile Stellen beinhaltet. Je nach gefahrenem Tempo dauert die Abfahrt zwischen zwei und vier Minuten. Für eine zweite Runde gilt es dann den ganzen Berg wieder hinaufzufahren.

Knapp 5000 Euro habe das Projekt gekostet, erklärte Helms. &bdquo;2275 Euro davon sind in Elsbeeren-Setzlinge geflossen, die die Strecke wieder begrünen soll. Für den Rest haben wir Werkzeuge gekauft und die Helfer verpflegt.“ Nachdem sie im Sommer 2020 mit der Idee eines Mountainbike-Trails in Lemgo erstmals an die Stadt getreten waren, nahmen die meiste Zeit die Auskundschaftung einer geeigneten Lokalität und die Überwindung der dazugehörigen bürokratischen Hürden in Anspruch, sagte Helms. Der Aufwand aber habe sich gelohnt, sei um die Idee doch eine starke Abteilung im TV Lemgo gewachsen und ein Ort für diejenigen, die den sportlichen Nervenkitzel oder einfach die Bewegung in der Natur suchen, entstanden.

Boden muss noch fester werden

Neben Bürgermeister Markus Baier und vielen Interessierten, die nach der Abfahrt und anschließenden Auffahrt zum Startpunkt nur positives Feedback mitbrachten, haben auch der 24-jährige Max Brakhage und der 26-jährige Julian Bretten aus Kalletal die Strecke getestet. Beide sind erfahrende Mountainbiker und auch häufiger auf solchen Strecken unterwegs, sagten sie. &bdquo;Staubig“ fanden sie die Abfahrt, wie sie sagten, was aber vor allem an dem fehlenden Regen und nicht an der Strecke selbst liege. &bdquo;Wenn die Strecke jetzt regelmäßig genutzt wird, wird der Boden auch gleichzeitig fester, dann fährt er sich auch etwas besser“, meinten sie.

Der Streckenbau an sich sagte ihnen beiden sehr zu. Für sie hätten zwar noch ein paar mehr Sprünge dabei sein können, aber da die Strecke für alle Fahrer geeignet sein soll, sahen sie das Ergebnis als einen guten Mittelweg. &bdquo;So etwas hat uns in Lemgo gefehlt und wir freuen uns sehr, dass es nun umgesetzt wurde.“ Vor allem, weil die Nutzung dieser Strecke im Gegensatz zu wilden Fahrten durch das Gelände auch legal sei.

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