Deshalb wird im Stadtwald Lage derzeit Holz gefällt und gestapelt

Lage. Wer in diesen Tagen durch den Stadtwald von Lage läuft, sieht, wie gearbeitet wird. Entlang der Wege ist Holz gestapelt, das demnächst verkauft wird. Es sind Bäume, die vor Ort geschlagen wurden. Nicht immer gefällt den Spaziergängerinnen und Spaziergängern, was sie dort sehen, sagt Jan Altemöller von der Forstverwaltung Spiegelsberge, zuständige für den gut 42 Hektar großen Stadtwald. Dabei müssten die Bäume gefällt werden, um der Verkehrssicherungspflicht Genüge zu tun. &bdquo;Aber das ist für Laien oft nicht zu erkennen“, sagt Altemöller.

So sehen kranke und marode Bäume nicht immer marode und krank aus. Das gelte vor allem für Buchen, denen der Klimawandel zusetzt und die etwa 50 Prozent des Bestands im Stadtwald ausmachen, gefolgt von je 20 Prozent Eichen und Ahorn. Gut 10 Prozent sind Nadelhölzer, so Altemöller.

Mehr Verständnis

Er würde sich daher bisweilen etwas mehr Verständnis für die aus Sicht des Försters und der Stadt notwendigen Arbeiten erhoffen – zumal sie am Ende den Lagenserinnen und Lagensern zugutekommen. Vereinfacht gesagt: Beim Sitzen auf einer der Bänke oder beim Wandern auf den Wegen soll ihnen kein Ast auf den Kopf fallen, wie Altemöller und Ilka Beermann erläutern.

Beermann ist Leiterin des Fachteams Umweltplanung und damit auch für den Stadtwald zuständig. Derzeit arbeitet der städtische Bauhof daran, Regenwasser mittels kleiner Rinnen seitlich vom Waldweg in den Wald hineinzuleiten, damit abfließendes Wasser nicht die Häuser am Goetheweg erreicht, wenn es extrem regnet.

Bei dem vergleichsweise kleinen Wald handelt es sich im Grunde um ein reines Naherholungsgebiet, das als Wirtschaftswald keine Bedeutung hat. &bdquo;Am Ende versuchen wir, mit einer schwarzen Null rauszukommen“, sagt Altemöller. Das gestalte sich zunehmend schwierig, da die Preise für die Unterhaltung des Waldes steigen. Teile des Holzes werden über einen Vermarkter verkauft, Brennholz wird direkt an die Lagenser zu einem kleinen Preis weitergegeben.

Totholz verbleibt im Wald

Aber es verbleibt auch Totholz im Wald, um als Futter und Unterschlupf für kleine Tiere und Insekten zu dienen. Denn Wild kommt – abgesehen von Rehen – in dem Stadtwald eher selten vor. &bdquo;Dafür sind zu viele Menschen in dem Wald unterwegs“, sagt Altemöller. Eine Besonderheit ist übrigens die Obstwiese, die sich in dem Areal befindet. &bdquo;Etwa 170 Obstbäume stehen dort“, sagt Ilka Beermann. &bdquo; Die Stadt Lage veranstaltet im Herbst immer einen Apfeltag in Kooperation mit dem Lippischen Heimatbund. Hier kann man die Sortenvielfalt probieren, und es können die leckersten Äpfel erstanden werden“, sagt sie.

Ebenfalls eine Besonderheit ist die Mountainbike-Strecke, die in dem Wald angelegt wird und dazu führen soll, dass keine wilden Strecken mehr entstehen, wie Altemöller erklärt.

Zwei längere Wege führen durch den Stadtwald: zum einen der Stadtwald-Werre-Wanderweg und zum anderen der Historische Wanderweg mit einer Länge von 6,6 beziehungsweise 2,8 Kilometern. Dazu ziehen sich aber auch zahlreiche Trampelpfade durch den Wald, die im Laufe der Jahre von Spaziergängern &bdquo;angelegt“ worden sind. Das sei für den Wald natürlich nicht ideal, da die natürliche Verjüngung, auf die der Förster setzt, an diesen Stellen nicht funktioniere. &bdquo;Aber praktisch lässt sich das kaum verhindern“, sagt Altemöller.

Letztlich wolle die Stadt, dass die Menschen ihren Wald auch nutzen. &bdquo;Wir möchten natürlich eine Naturverbundenheit schaffen“, sagt Ilka Beermann.

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