Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Festival

Max Giesinger, Juli & „Gestört aber geil“: Der „Lippe Open Air“-Samstag in Bildern

Nadine Uphoff, Till Brand

Lemgo-Lieme. Pünktlich zum „Lippe Open Air“ an der Liemerheide hat der Sommer das Land erfasst. Bei Temperaturen um 27 Grad haben es sich knapp 5000 Besucher aus der ganzen Region und darüber hinaus am Samstagabend nicht nehmen lassen, zur Musik von Juli, Max Giesinger, „Gestört aber geil“ und vielen anderen abzufeiern. Vor allem bei Giesinger sang das Publikum lautstark mit. Die Stimmung war ausgelassen.

Weiße Bahnen verdeckten den Umbau auf der Hauptbühne. Mit einem lauten Knall fielen sie zu Boden und Luftschlangen schossen in den Himmel. Dann betrat Max Giesinger als Headliner die Stage und feuerte seinen ersten Hit „Irgendwann ist jetzt“ ab. Der Sänger und Songwriter war gut drauf, hatte den Tag noch im Liemer Freibad verbracht, plauderte locker mit dem Publikum und kam ihm im Bühnengraben ganz nah.

Lesen Sie hier: Wie eine Besucherin den Freibad-Besuch von Max Giesinger erlebt hat

Nach einigen Songs wechselte er sogar die Seite und spielte einige Akustik-Songs auf der Gitarre von einer kleinen Bühne vorm Technik-Zelt in der Mitte des Geländes. Ein Star ohne Berührungsängste. Giesinger fragte die Besucher, welches Lied er nun covern solle - und das Publikum wünschte sich „Nothing else matters“ von Metallica. Auch das Cover von „Ohne dich (schlaf’ ich heut Nacht nicht ein)“ kam bestens in Lemgo an. Der 80er-Hit schlug schon im Vorprogramm bei der Party-Band „Big Maggas“ ein, die gute Laune verbreitet hatten.

Ansonsten spielte Giesinger all seine Hits wie „Wenn sie tanzt“, „Die Reise“ und „Auf das, was da noch kommt“. Auch Lieder vom neuen Album, das im September erscheinen soll, hatte der Hamburger im Gepäck. Als Zugabe dann sein größter Song: „80 Millionen“, der vielen als Fußball-WM-Hit 2014 bekannt ist. Die Stimmung explodierte. Zum Abschluss gab es Gänsehaut-Stimmung dank eines Lichtermeers aus Handytaschenlampen mit der Ballade „Für immer“.

Fotostrecke: Lippe Open Air

Mit dem Schlussakkord Max Giesingers auf der Hauptbühne setzte eine regelrechte Massenwanderung zur „Electric Desert Stage“ am anderen Ende des Geländes ein. Denn dort sollte das deutsche DJ-Duo „Gestört aber geil“, bekannt für seinen aus Pop-Songs abgemischten Tech House, auflegen.

Dass aus dem Duo aufgrund von Krankheit eine Solo-Nummer wurde, tat der Party keinen Abbruch. Von „Wünsch dir was“ bis „Like a Prayer“ - auf dem feinen Sandboden mussten Fans und Freunde elektronischer Musik aufgrund der Enge fast schon um ihren persönlichen Tanzbereich kämpfen, um Füße und Beine bewegen zu können. Disco-Nebel, Lightshow und wummernde Bässe besorgten den Rest in der sich angenehm abkühlenden Nachtluft. Überhaupt: Die von Übersee-Containern eingefasste „Desert“ war optisch und stimmungstechnisch ein echter Gewinn, den das nicht nur jüngere Publikum dort lautstark abfeierte.

Währenddessen „Gestört aber geil“ in den neuen Tag hinein ravte, ging es auch auf der Hauptbühne noch sehenswert weiter. Nicht umsonst hatte Organisator Michael Nolting im Vorfeld von „Deutschlands bester Depeche-Mode-Coverband“ gesprochen - und offensichtlich nicht zu viel versprochen. Nicht wenige Fans der Synth-Popper fanden die durchaus rockigere Kopie stellenweise fast besser als das Original.

Im Vorfeld hatte die Pop-Rock-Band Juli den LOA-Fans eingeheizt. Vor allem die bekannten Hits „Geile Zeit“ und „Perfekte Welle“ aus den 00er-Jahren kamen bestens an. Bei den langsameren Stücken wie „Fahrrad“ oder „November“ging das Publikum nur wenig mit.

Vielleicht lag es auch daran, dass der Ton hier erst noch einiger Nachsteuerungen bedurfte und Sängerin Eva Briegel anfangs nicht so gut zu verstehen war. Die Umbaupausen hatten die Schwelentruper Musikfreunde als Walking Act wie schon im Vorjahr hörenswert überbrückt.

Copyright © Lippische Landes-Zeitung 2025
Inhalte von lz.de sind urheberrechtlich geschützt.
Weiterverwendung nur mit Genehmigung der Chefredaktion.