Schutz für die Stachelkugel: Stadt Lemgo will Igel-Lehrpfad im Auenpark errichten

Lemgo. Im Herbst sind Igel wieder vermehrt unterwegs auf der Suche nach Nahrung und einem Quartier, um durch den Winter zu kommen. Die Stadt Lemgo will für die kleinen, stacheligen Vierbeiner jetzt einen Lehrpfad anlegen. Dieser soll noch in diesem Jahr fertig sowie zwischen dem Erlentreff im Auenpark und den Bahnschienen am Braker Weg angelegt werden.

Die Idee dazu habe ein Mitarbeiter aus der Verwaltung gehabt, der in seiner Heimat im Igelschutz aktiv sei, sagt Klimaschutzbeauftragte Ronja Post auf LZ-Nachfrage. Der Lehrpfad soll das Lernen über Igel mit dem Aufenthalt in der Natur verbinden sowie Familien, Gruppen, Schulklassen und Vereinen so einen interessanten Ausflug ermöglichen.

Entwickelt hat den Lehrpfad der Verein Pro Igel aus Münster anlässlich seiner Aktivitäten rund um das Wildtier des Jahres 2024. Der Wanderpfad biete zahlreiche Informationen über den Igel in Text und Bild auf elf wetterfesten und UV-beständigen Tafeln, die durch das Jahr führen und Tipps zum Schutz der Tiere geben.

Igel leben schon lange auf der Erde Durch den Pfad führt Igel Erina. Interessierte erfahren zum Beispiel, dass Igel zu den ältesten Säugetierformen gehören. Ihre Vorfahren lebten schon vor etwa 65 Millionen Jahren. Erwachsene Tiere wiegen zwischen 800 und 1300 Gramm, sind zwischen 23 und 28 Zentimeter lang und haben bis zu 8000 Stachel.

Um ihr Gewicht zu erreichen, essen sie Insekten. Hauptsächlich stehen Käfer, Schmetterlingslarven, Regenwürmer und Ohrwürmer auf ihrem Speiseplan. Sie sind dämmerungs- und nachtaktiv, und zwar besonders im Frühjahr und Herbst - vor beziehungsweise nach ihrem Winterschlaf. Dann durchstreifen sie Gebiete von bis zu 100 Hektar Größe.

Jetzt im August und September kommen die meisten Igeljungen zur Welt. Die Mütter ziehen sie alleine groß. Dabei hat ein Igelwurf durchschnittlich fünf Junge. Nach etwa sechs Wochen verlassen die Kleinen ihre Geschwister und suchen sich eigene Lebensräume. Denn Igel sind Einzelgänger.

Laub besser liegen lassen

Für den Winter benötigen Igel einen Unterschlupf. Dabei können alle Bürger helfen, indem sie ihre Gärten nicht aufräumen: Laub und kleine Äste liegen lassen. Zur Veranschaulichung könnte sich Ronja Post vorstellen, eine Totholzhecke neben dem entsprechenden Schild anzulegen. Auch eine Tränke, die nicht nur Igeln, sondern auch Vögeln im Sommer helfen kann, könnte aufgestellt werden. &bdquo;Wie genau wir den Lehrpfad ausgestalten, haben wir noch nicht entschieden“, sagt die Klimaschutzmanagerin.

Ronja Post hofft, dass die Stadt das ein oder andere noch im Herbst umsetzen kann: &bdquo;Die Schilder werden jetzt bestellt. Sie kosten 500 Euro und haben eine Lieferzeit von drei bis vier Wochen. Spätestens im November sollten wir die Tafeln aufstellen können.“

Infokasten Print: Vortrag

Interessierte haben die Möglichkeit, sich einen Vortrag zum Thema &bdquo;Der Igel im heimischen Garten“ am Mittwoch, 1. Oktober, ab 17 Uhr im Innovation-Spin, Campusallee 19, anzuhören. Darin berichtet Matthias Stock über geeignete Habitate, Nahrungsquellen und mit welchen einfach Mitteln jeder selbst zum Schutz des Igels beitragen kann.

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