
Lemgo. Bestens bestückt präsentiert sich die Lemgoer Stadtbücherei. Dafür sorgt die Kulturinitiative "Frauen für Lemgo". Sie spendete und übergab jetzt reichlich Futter für die kleinen Leseratten.
An der Wand im jüngst umgestalteten Kinderbereich der Stadtbücherei steht es gut leserlich geschrieben: "Lesen macht aus halben Portionen ganze Persönlichkeiten." Eine Handvoll ganzer Persönlichkeiten ist es auch, die sich um den Rollwagen mit 64 Erstlesetiteln und Bilderbüchern drängelt und begeistert vor sich hinschmökert. Es sind Teda Wellmer, Helga Eitner, Friederike Richter, Felizitas Adam und Siglinde Hundertmark von der Kulturinitiative "Frauen für Lemgo".
Mehr als 600 Bücher konnten in den vergangenen vier Jahren von den Spenden der engagierten Lemgoerinnen für die Bücherei angeschafft werden. "Meine Enkel sind geradezu lesewütig. Wenn sie mich besuchen, ist unser erster Gang meist der zur Stadtbücherei", verrät Teda Wellmer und fügt mit einem Lächeln und dem neuen Bilderbuch von "Tommi Tatze" in der Hand hinzu: "Wir geben furchtbar gerne, wenn es darum geht, die Bücherei als Institution zu festigen und den Nachwuchs für Geschichten zu faszinieren."
Helga Eitner, mit sieben Enkelkindern in der fröhlichen Schmökerrunde als vorlesende Großmutter wohl am stärksten eingespannt, nickt bestätigend und blättert dabei schmunzelnd durch die literarische Neuanschaffung mit dem Titel "Wir sind immer für dich da". Sie strahlt: "Es macht einfach Spaß, hier etwas zu geben. Und ganz nebenbei hole ich mir so Anregungen für die kommenden Lektüren mit meinen Enkeln."
Mit dem Wunsch, zu geben, ist es nach Aussage von "Sechsfachoma" Teda Wellmer aber alleine nicht getan: "Die richtige Bücherauswahl ist entscheidend, und da haben wir jemanden, der Ahnung hat", weiß sie.
Dieser "jemand" ist Dipl.-Bibliothekarin Petra Beck: "Das Gute an den Büchern ist, dass wir sie zukünftig nicht mehr sehen, weil sie immer unterwegs sein werden. Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren sind unsere umsatzstärkste Gruppe. Das Meiste wird bis zum Umfallen gelesen und jeder der Schmöker locker bis zu 100 Mal ausgeliehen." Besonders stark sei die Nachfrage nach Erstlesebüchern, die stetig steige, seit die Lemgoer Grundschulen das Leseförderprogramm "Antolin" nutzen.