Leopoldshöhe. Der neue Anbau für die Felix-Fechenbach-Gesamtschule kommt – nur aus Sicht der Schulpraktiker zu spät. In der Zwischenzeit sollen Übergangslösungen her. Von einem Anbau an der Grundschule Nord ist die Verwaltung unterdessen abgerückt und bringt Container ins Gespräch.
Seit einiger Zeit beschäftigen sich Politik und Verwaltung mit der Entwicklungsplanung für die drei Schulen im Ort. Sie stellten einen Raumfehlbedarf von rund 2400 Quadratmetern fest, knapp 500 an der Grundschule Asemissen, der Rest an den beiden anderen Schulen.
Aus sieben Millionen wurden zehn Millionen Euro Baukosten
Im ersten von der Verwaltung erarbeiteten Vorschlag für einen Neubau an der Felix-Fechenbach-Gesamtschule rechnete man mit rund sieben Millionen Euro Baukosten. Im Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) der Gemeinde Leopoldshöhe ist von gut zehn Millionen Euro die Rede. Der Neubau soll 2024 fertig sein. Dann sollte der bislang in der Grundschule Nord untergebrachte fünfte Jahrgang der Gesamtschule in den Neubau umziehen. Für den Neubau läuft zurzeit die europaweite Ausschreibung für die Planungsleistungen.
Das dauert der Grundschule Nord zu lange. Sie braucht früher Platz – knapp 1000 Quadratmeter. In einer ersten Überlegung sprach die Gemeindeverwaltung von sogenannten Cluster-Anbauten an die bestehenden Klassentrakte. Der Bildungsausschuss erteilte der Verwaltung den Auftrag, die Planungen für den Anbau vorzubereiten. Von ihrer Anbau-Idee rückt die Verwaltung nun ab.
Anbau nur mit Einschränkungen realisierbar
In einer Mitteilung an die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses räumt sie ein, dass sich Anbauten bautechnisch nicht uneingeschränkt realisieren lassen. Sie lasse jetzt andere Erweiterungsmöglichkeiten einschließlich sogenannter Container-Lösungen prüfen. Außerdem habe auch die Schulleitung der Felix-Fechenbach-Gesamtschule für die Übergangszeit Raumbedarf angemeldet.
Die Sache an sich ist im Haupt- und Finanzausschuss unumstritten. Der Vertreter der Grünen, Jürgen Hachmeister, bemängelt, dass er zur Sitzung der Lenkungsgruppe für die Schulentwicklungsplanung nicht eingeladen worden sei. Bürgermeister Gerhard Schemmel sagt zu, die Einladungsmodalitäten zu prüfen. Thomas Jahn von den Sozialdemokraten stellt fest, die Vertreterin seiner Fraktion sei bei den Beratungen stets dabei gewesen.
Beschlüsse werden erst im Zuge des Haushalts gefasst
Frank Keminer (CDU) kritisiert die Beratungsfolge. Ginge es um Kosten, sei der Betriebsausschuss für das Kommunale Gebäude- und Immobilienmanagement einzubeziehen. Bürgermeister Schemmel verweist auf die in den politischen Gremien festgelegte Beratungsfolge. Die Verwaltung habe einen Zwischenstand geben wollen. Es sei noch alles im Fluss. Die weiteren Beratungen und Beschlussfassungen würden anlässlich der Beschlüsse zu den Wirtschaftsplänen und des Haushalts erfolgen.