Freiwillige Feuerwehr Leopoldshöhe mit zweiten Standort in Asemissen

Leopoldshöhe. Die Freiwillige Feuerwehr in Leopoldshöhe rückt seit Mitte Oktober von einem zweiten Standort aus. Bislang geschah das nur von der Wache am Schuckenteichweg aus. Weil aber nicht gewährleistet werden konnte, dass die Trupps zeitnah an Einsatzorten im südlichen Teil der Gemeinde ankommen, starten sie nun auch direkt aus Asemissen. Harald Schubert, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Leopoldshöhe, zieht ein erstes positives Fazit. Ob der Standort Asemissen eine Dauerlösung wird, ist dennoch unklar.

Greste und Asemissen sind zu weit weg Wie berichtet, hatte ein Sachverständiger in einem Gutachten zum Brandschutzbedarfsplan dargestellt, dass die Leopoldshöher die sogenannten Schutzziele des Plans nicht erfüllten. Das betraf im Falle eines Einsatzes die Zeiten und die Zahl der Feuerwehrleute. &bdquo;Es wurde festgestellt, dass Asemissen und Greste nicht in ausreichender Zeit zu erreichen sind", sagte Harald Schubert.

Der Gemeinderat beschloss daraufhin, dass die Feuerwehrleute einen zweiten Standort in Asemissen bekommen – erst einmal probeweise. Ein Unternehmer habe der Gemeindeverwaltung die Hälfte seiner Lagerhalle am Bahnhof Oerlinghausen in Asemissen vermietet, erklärte Bauamtsleiter Dirk Puchert-Blöbaum.

Heizmatten in der Kalthalle Auf 400 Quadratmetern stehen in dieser sogenannten Kalthalle nun Container mit Spinden für die Frauen und Männer, in denen sie sich umziehen können, sowie zwei Container mit Toiletten. Duschen gibt es nicht. Ein Löschfahrzeug und ein Bulli stehen in der Halle. Heizmatten auf dem Boden sorgen dafür, dass Technik und Flüssigkeiten des Löschfahrzeugs nicht einfrieren. Favorisiert hatte Dirk Puchert-Blöbaum eigentlich andere Standorte. Diese waren aber entweder nicht in Gemeindebesitz, nicht verfügbar oder nicht nutzbar. Schließlich habe der Unternehmer seine Halle angeboten. So ist es zum Standort am Bahnhof gekommen.

Den mögen die Feuerwehrleute zwar nicht sonderlich, aber für den Probebetrieb sei das in Ordnung, erklärt Standortbeauftragter Uwe Mäscher. Ein Problem, das durch den zweiten Standort eigentlich behoben werden sollte: Die Bahnschranken verursachen Wartezeiten. Vor allem wenn die Ehrenamtlichen in ihren Privatautos die Schranke umfahren, gebe es mitunter Hupkonzerte und Beschwerden anderer Verkehrsteilnehmer.

Umbau kostete 50.000 Euro Dennoch bleibt es während der Testphase erst einmal bei der Halle am Bahnhof. Den Umbau hat Tim Cornelsen vom Fachbereich Bauen, Planung und Ordnung der Verwaltung in Absprache mit der Feuerwehr geplant – eine nicht alltägliche Baustelle. Die Elektrik wurde teilweise komplett neu eingebaut und frostsichere Wasserleitungen eingesetzt. Zudem ist eine zweite Tür dazugekommen, eine Absaug- und eine Druckluftanlage und die Stromversorgung für die Fahrzeuge. Zusammen habe das alles rund 50.000 Euro gekostet. &bdquo;Das ist kein rausgeschmissenes Geld", betonte Dirk Puchert-Blöbaum. Denn vieles sei wiederzuverwenden, und die Container habe ein heimischer Unternehmer kostenlos zur Verfügung gestellt.

Harald Schubert und seine Kolleginnen und Kollegen von der Feuerwehr halten fest, wie es läuft. Vor allem welche Zeiten in Asemissen erreicht werden. Sechs Feuerwehrleute sollten im Falle eines Einsatzes den Standort Asemissen erreicht haben, um dann auszurücken. Nun passen insgesamt neun auf das Löschfahrzeug, weitere neun in den Bulli. Derzeit würden im Einsatzfall alle über den Pieper alarmiert, um überprüfen und dokumentieren zu können, wer wann vor Ort ist.

Bis Ende Oktober ist die Halle gemietet. Wie es dann weitergeht, ist noch nicht klar. Es gebe &bdquo;schon eine Verpflichtung, die Einsatzzeiten einzuhalten", sagt Puchert-Blöbaum. Letztendlich aber entscheide der Gemeinderat.

Einsatzkräfte müssen in acht Minuten vor Ort sein Seit 1998 ist die Aufstellung eines Brandschutzbedarfsplanes gesetzliche Pflicht für jede Stadt und Gemeindein Nordrhein-Westfalen. Die heute vorliegenden Brandschutzbedarfspläne sind aufwendiger anzufertigen, als noch vor 20 Jahren. Mit dem neuen Brandschutzgesetzvon 2016 müssen die Gemeinden die entsprechenden Pläne aufstellen, umsetzen und spätestens alle fünf Jahre fortschreiben. Diese beinhalten beispielsweise eine Risikoanalyse für das Gemeindegebiet. Aber auch Einsatzszenarien werden darin genaustens festgelegt. Was passiert, wenn ein Alarm eingeht? Wie ist die Aufgabenverteilung? Die sogenannte &bdquo;Alarmierungskette" zu definieren ist entscheidend, um so schnell wie möglich am Einsatzort zu sein. Dafür ist eine Ausrücke- und Anfahrtszeit von acht Minuten vorgesehen. Zur Anfertigung der Brandschutzbedarfspläne gibt es speziell für die Freiwilligen Feuerwehren in Kommunen eine Anleitung, die vom Verband der Feuerwehren in NRW (VdF) zur Verfügung gestellt wird.

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