Ulrich Meier zu Evenhausen: Erst die Wahl, dann die Hochzeit

Leopoldshöhe. Die Sonne scheint durch die tiefen Fenster der Deele. Ein großer Tisch mit acht Stühlen steht in der Mitte, im hinteren Bereich des Raumes eine Küchenzeile, auf der linken Seite ein Klavier und ein Standofen. &bdquo;Oben im Haus ist es viel zu warm, kaum auszuhalten", sagt Ulrich Meier zu Evenhausen, der ein hellblaues, kurzärmeliges Hemd trägt.

Doch die Deele birgt mindestens genauso viel Geschichte wie die privaten Räume des Bürgermeisterkandidaten. Dort, wo vor vielen Jahren 20 Rinder untergebracht waren, ist heute der Pausenraum für die Mitarbeiter. Direkt ins Auge fallen rote und goldene Kugeln, die nicht in das rustikale Bild passen.Um ein Geländer ranken sich Tannenzweige und eine Lichterkette.

&bdquo;Mit allen Mitarbeitern feiern wir hier Heiligabend", erklärt der Ur-Leopoldshöher. &bdquo;Wir sind ein Familienbetrieb, wir machen das hier alles ein bisschen anders, gemeinschaftlicher." Zu seinen Angestellten habe er eine enge Bindung, die weit über das Geschäftliche hinausgehe. Wer auf dem Hof in Evenhausen arbeite, sei eben ein Meierhofler.

Fester Tagesprogrammpunkt: Mitarbeiterfrühstück Sein Wecker klingelt morgens um 6.55 Uhr. Dienstags muss er früher raus, Pickert verteilen. Nach dem Aufstehen gibt es einen Kaffee, dann eine Runde mit Bella, dem kleinen Taschenhund von seiner Verlobten und ihm. Dann geht es auf den Hof, meist ins Büro.

Ein fester Tagesprogrammpunkt: Mitarbeiterfrühstück um 10.30 Uhr. Kommunikation ist wichtig, findet Meier zu Evenhausen. &bdquo;Meine Bürotür ist immer offen", macht er deutlich. Sein Team ist recht jung und so wolle er jeden Tag versuchen, möglichst viel von seinem Wissen weiterzugeben, um die nächste Generation &bdquo;auf den Platz zu bringen", wie der Landwirt sagt. Seine Söhne sollen den Hof schließlich einmal – oder schon recht bald – übernehmen.

Kurz gefragt Neben der Kommunalwahl steht imSeptember noch ein zweites großes Ereignis für Ulrich Meier zu Evenhausen an. Zwei Wochen nach der Wahl heiratet er. Das Zelt auf der Wiese vor dem Meierhof, wo derzeit noch Parteitreffen stattfinden, wird dann zum Festzelt umfunktioniert. &bdquo;Es ist kompliziert, in diesem Jahr eine Hochzeit zu feiern", stellt er fest. &bdquo;Wir müssen noch schauen, wie viele Gäste wir einladen können."

Den Meierhof, der sich auf die Geflügelhaltung spezialisiert, führt der Landwirt seit 31 Jahren. Die ersten Eiertouren haben seine Eltern 1963 im Ort gefahren. Bis heute ist das Eiermobil unterwegs. Wie jemand &bdquo;vom Fach" sein Frühstücksei isst? &bdquo;Gekocht, fünf Minuten", sagt Meier zu Evenhausen. &bdquo;Das Eigelb muss noch etwas weich sein in der Mitte, das Weiße fest." Und für Freunde des gebratenen Spiegeleis hat er auch noch einen Tipp. &bdquo;Deckel drauf, damit nichts mehr schwabbelt. Und wenn ich ganz verrückt bin, kommt sogar eine Scheibe Käse zum Überbacken drauf."

Meier zu Evenhausen ist Schlagerfan Die Smartwatch, die er am linken Handgelenk trägt, nutzt er hauptsächlich für zwei Dinge: &bdquo;Für meinen Puls und die Zeit, es ist schließlich eine Uhr", sagt er. Der Liberale beschreibt sich als eher vorsichtigen User. Wenn es um Tischtennis geht, geht er aber in die Vollen. Beim TuS Bexterhagen schlägt er den ein oder anderen Ball über die Platte. Sein Ausgleich zum Alltag – neben Helene Fischer und Andrea Berg. Meier zu Evenhausen ist Schlagerfan. &bdquo;Letztes Jahr waren wir bei einem Konzert von Andrea Berg, das war Wahnsinn", erinnert sich der 54-Jährige. Sein Lieblingslied? Flieger von Helene. Gefolgt von Perfect von Ed Sheeran. &bdquo;Das könnte ich mir auch als Hochzeitslied vorstellen", verrät er.

Die Unterstützung von der Familie, die sei ihm für die Kandidatur wichtig gewesen. Mit der Rückendeckung seines Vaters, einer starken Frau und den Kindern an seiner Seite habe er sich bestärkt gefühlt und viele positive Rückmeldungen bekommen. Dass sich &bdquo;ein Mann der Mitte" aufmache, um zum Gemeindeoberhaupt zu werden, sei gut angekommen. Seine Bürotür soll auch im Rathaus für Jedermann offen stehen. &bdquo;Im Rahmen meiner Möglichkeiten bin ich für jeden da", versichert Ulrich Meier zu Evenhausen.

Ulrich Meier zu Evenhausen persönlich Ulrich Meier zu Evenhausen ist verlobt und hat drei Kinder. Der Landwirt betreibt in Evenhausen den Meierhof, den er von seinen Eltern übernommen hat. Seine zwei Söhne sollen diesen irgendwann übernehmen – vielleicht schon im September, wenn er gewählt wird und ins Rathaus zieht. In der Politik ist er seit 2014 aktiv. Als sachkundiger Bürger sitzt er für die FDP im Kreistag.

Wird er Bürgermeister, will er in der Gemeinde zunächst die hohen Schulden abbauen, um sinnvolle Projekte überhaupt finanzieren zu können. Sein zweites Ziel ist der Klimaschutz. Egal ob Strom, Gas oder Windkraft, Meier zu Evenhausen will ausschöpfen, was in Leopoldshöhe möglich ist, um die Umwelt zu unterstützen. Ziel Nummer drei: Bildung und Familie. Dazu gehört auch die Digitalisierung.

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