Hunde attackieren Schafherde

Leopoldshöhe. Heimatvereinsvorsitzender Helmut Depping kann seinen Ärger kaum verhehlen. Bei zwei Vorfällen mit Hunden sind Schafe zu Schaden gekommen, eines wurde schwer verletzt. Die Tiere weiden seit April am Heimathof. Schäferin Pia Völker sorgt mit ihrer Herde dafür, dass das Gras auf der Obstwiese und der direkt angrenzenden Ausgleichsfläche kurz bleibt und damit auch der Artenreichtum auf den Flächen. Und nun das.

Der erste Angriff eines Hundes geschah bereits Mitte Oktober, sagt Helmut Depping. Zu dem Zeitpunkt standen sieben Lämmer auf der Ausgleichsfläche in einem mit einem sogenannten mobilen Zaun weiträumig eingefassten Bereich. Fest installierte Zäune sind auf diesen Flächen nicht erlaubt, Schäfer nutzen dafür dann diese mobilen Zaunsysteme aus geknoteten Seilen. Um die Herde beisammen zu halten, aber auch um sie vor unliebsamem Besuch zu schützen. Da Schafe Fluchttiere sind, rennen sie in für sie bedrohlichen Situationen weg. Der Heimatverein habe die Zugänge zur Ausgleichsfläche durch Barrieren verschlossen und entsprechende Hinweisschilder für Spaziergänger aufgestellt.

Zusätzlich sei der Bereich für die Schafherde mit Weidezaunstrom gesichert gewesen. Auch dazu wurde ein entsprechender Warnhinweis angebracht, erklärt Depping. Am Montagnachmittag, 12. Oktober, war noch alles in Ordnung. Am Dienstagnachmittag habe Pia Völker bei ihrem täglichen Kontrollbesuch aber festgestellt, dass wohl ein Hund in den Bereich eingedrungen war.

An sechs Stellen war der Zaun beschädigt, ein Hund muss wohl versucht haben, unter dem Zaun her- oder hindurchzukommen. Einmal hatte er es augenscheinlich geschafft, denn an einer Stelle war der Zaun zerstört. An einer anderen Stelle bemerkte die Schäferin zudem, dass der Zaun niedergetreten worden war. Helmut Depping und Pia Völker vermuten, dass das der Hundehalter gemacht hat, augenscheinlich, um seinen Hund von den Schafen wegzuholen.

Einen Monat später, am 13. November, kam es zu dem nächsten Angriff, dieses Mal mit noch schwerwiegenderen Folgen. Helmut Depping nennt es erneut eine &bdquo;äußerst aggressive Hundeattacke". Dabei soll ein Schaf von einem oder mehreren Hunden über die Weide gehetzt worden sein. Das Tier verfing sich schließlich in dem mobilen Weidezaun. &bdquo;Offenbar über Stunden musste das Schaf die permanenten Stromschläge des Weidezauns ertragen, bis es dann endlich von der Schäferin Pia Völker befreit werden konnte", sagt Helmut Depping.

Die Einfriedungen der Weide und die Hinweisschilder des Heimatvereins hätten die oder den Hundehalter aber nicht davon abgehalten, sich Lücken in der Hecke zu suchen und seinen Hund oder seine Hunde &bdquo;widerrechtlich auf die Schafweide zu bringen". Pia Völker hat ihre Schafherde nun erst einmal nach Detmold gebracht. Daraus ergeben sich nun weitere Anfahrtswege für die Bielefelderin zu ihrer Herde.

Es seien nicht nur die Tiere verschreckt und verletzt worden, sondern auch ein hoher Sachschaden entstanden. Der Zaun sei &bdquo;völlig und irreparabel zerstört", sagt Helmut Depping. Dabei bestehe auf dem gesamten Areal des Heimathofes, auch auf dem Fußweg, Leinenpflicht. Er wolle nicht alle Hundehalter dafür verantwortlich machen, setzt jetzt eher darauf, dass diejenigen, die sich an die Leinenpflicht halten, andere Hundehalter darauf aufmerksam machen. Auch die Bezirksbeamten schauen derzeit häufiger mal am Heimathof nach dem Rechten.

Die Leinenpflicht bestehe in Gebieten &bdquo;mit geschlossener Bebauung", sagt Christian Jatho vom Ordnungsamt der Gemeinde. Er hat auch schon Informationen von den Bezirksbeamten über den Vorfall bekommen, eine Anzeige sei aber nicht erstattet worden. Wenn ein Hundehalter die Leinenpflicht missachte, sei ein Bußgeld möglich. Bislang habe er es immer so gehandhabt, erst einmal mit dem Hundehalter das Gespräch zu suchen. Er hoffe immer auf Einsicht und wolle ihm oder ihr auch die Gelegenheit geben, das Verhalten zu ändern. Im Wiederholungsfall aber gebe ein Bußgeld. Je nach Fall und Schwere können das 200 bis 250 Euro sein.

Wer etwas zu den Hundeangriffen sagen kann, möge sich bei Christian Jatho, Tel. (05208) 991306, per Mail unter c.jatho@leopoldshöhe.de oder bei Helmut Depping, Tel. (0151) 28894928, melden.

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