Leopoldshöhe/Oerlinghausen. Buchhandlungen dürfen ab heute wieder öffnen, der Einzelhandel je nach Inzidenzwert unter 50 mit einem Kunden pro 10 bis 20 Quadratmetern Verkaufsfläche und als Terminshopping bei einer Inzidenz von 50 bis 100. Das sagen Kaufleute aus Westlippe dazu.
„Ich freue mich wahnsinnig“, sagt Ingrid Holthöfer vom Schuhgeschäft Schuh-Streuwiesen in Asemissen. In den vergangenen Monaten hat die 63-Jährige einen gut funktionierenden Lieferservice aufgebaut. „Den werde ich definitiv weiterhin anbieten“, betont sie, denn man wisse ja nie, wie sich die Corona-Infektionszahlen entwickeln.
Waren im Schaufenster mit Nummern präsentiert
Im Schaufenster hat Ingrid Holthöfer alle dort präsentierten Schuhe, Taschen, Börsen und Textilien jeweils mit einer Nummer versehen, nach denen die Kunden bestellen konnten. „Das hat sehr gut geklappt“, sagt Ingrid Holthöfer. Im Geschäft muss sie nun wieder komplett umstrukturieren. Vier Kunden dürfen sich gleichzeitig und mit den nötigen Abstands- und Hygienemaßnahmen im Laden aufhalten. Vor dem Geschäft möchte Ingrid Holthöfer ein paar Stühle aufstellen, „damit die mögliche Wartezeit bequem und angenehm ist“.
Sabine Röthig wird ihr Dekolädchen „Herzblut“ in Greste wieder zu den gewohnten Zeiten am Dienstag, Donnerstag und Freitag von 13 bis 18 Uhr öffnen. Aufgrund der Größe des Geschäftes mit mehr als 200 Quadratmetern ist hier der Einkauf mit vorheriger Terminvergabe möglich. „Wir werden eine Online-Plattform anbieten, auf der sich jeder Kunde registrieren lassen kann“, sagt Sabine Röthig.
Für jeden Kunden hat sie 20 bis 30 Minuten Zeit einkalkuliert, denn die Erfahrung zeige, dass die Verweildauer wegen des Maske-Tragens kürzer sei. Beim Einbuchen über die Internetseite hinterlegen die Kunden ihre Daten. „Wer kommt, kann sich ganz einfach über den QR-Code einloggen.“ Für alle, die auf dem Gebiet nicht so versiert seien, „übernehmen wir das Ein- und Ausbuchen“. Auch das Ausfüllen von Zetteln sei möglich.
Rund-um-die-Uhr-Service soll weiterlaufen
Beibehalten werden soll der bereits im ersten Lockdown angebotene Rund-um-die-Uhr-Service. Ware, die vorher bestellt worden ist, kann im Drive-in abgeholt werden. „Das bleibt weiter bestehen“, sagt Sabine Röthig. Nicht verhehlen kann sie, dass sie einige Corona-Regelungen „reichlich merkwürdig“ findet. „Warum“, fragt sie, „müssen sich die Kunden beispielsweise in großen Lebensmittelläden nicht ein- und ausloggen, bei uns aber schon?“. Dieser Unterschied „erschließt sich mir nicht“.
Das Herzblut-Café in Helpup darf zum Verweilen noch nicht öffnen. Einen To-Go-Mitnahmeservice bieten die Röthigs aus verschiedenen Gründen nicht an.