Die höchste Koch-Auszeichnung geht nach Westlippe

Leopoldshöhe/Oerlinghausen. Dampflokführer, das war der Kindheitstraum von Klaus Wilfried Meyer. Der familiäre Einfluss führte ihn jedoch zu gänzlich anderen beruflichen Perspektiven. Statt schwarzer Kleidung trug er jahrzehntelang weiße. Seine Fähigkeiten als Koch haben ihm viele nationale und internationale Erfolge eingebracht. Hinzugekommen ist jetzt eine der Höchsten Auszeichnungen, die zu vergeben sind.

Vom Verband der Köche Deutschlands (VKD) ist Küchenmeister Klaus Wilfried Meyer die Kulinarische Medaille am Bande als Anerkennung für die Verdienste um den Berufsstand verliehen worden. Damit gerechnet hatte der Ausgezeichnete nicht. &bdquo;Die Medaille kam aus heiterem Himmel", erzählt er in seinem Haus in Asemissen. &bdquo;Mehr Anerkennung kann man nicht bekommen."

Entsprechend emotional sei die Verleihung während einer Tagung des Landesverbandes NRW verlaufen. &bdquo;Ich hatte Tränen in den Augen." Laudator Jürgen Rabe lobte insbesondere das Talent, Erfahrung und Wissen an die jüngere Generation weiterzugeben. &bdquo;Deine Art, auch in den wildesten Situationen die Ruhe zu behalten, hat mich immer sehr beeindruckt."

Geboren im "Sternenkrug" Klaus Wilfried Meyers Eltern und auch schon die Groß- und Urgroßeltern haben den &bdquo;Sternenkrug" an der Detmolder Straße in Oerlinghausen betrieben. Bekannt für ihr leckeres und preiswertes Essen ist die Gaststätte gewesen, die seit dem Jahr 2003 nicht mehr existiert. &bdquo;Ich bin im ,Sternenkrug geboren worden", erzählt Meyer, der am 5. Juli seinen 76. Geburtstag feiert.

Im &bdquo;Waldhotel Forsthaus" in Bad Salzuflen ließ er sich Anfang der 1960er Jahre zum Koch ausbilden, arbeitete danach in Hotels in der Schweiz, in England und Belgien, ehe er über Berlin und Bielefeld 1972 für vier Jahre zurück in den elterlichen Betrieb nach Oerlinghausen wechselte und 1976 als Küchenchef in das damalige Bielefelder Hotel &bdquo;Habichtshöhe" ging.

22 Jahre lang hat Klaus Wilfried Meyer in der Folge die Zentralküche der Städtischen Kliniken Bielefeld-Mitte geleitet und dort schließlich bis zum Ruhestand im Jahr 2011 die Ernährungstherapie-Klinik für Strahlentherapie. Dass es ihn mit 18 Jahren weg vom vertrauten Zuhause in die weite Welt zog, habe auch daran gelegen, &bdquo;dass ich mich vor der Bundeswehr drücken wollte", erzählt Klaus Wilfried Meyer freimütig. &bdquo;In der Schweiz habe ich noch einmal ganz neu kochen gelernt."

Er hat die Stars der Welt bekocht Das Klientel dort sei ein anderes gewesen. &bdquo;Dort ist man eher bereit, für hochwertiges Essen mehr zu zahlen." Während der Saison gab es keinen freien Tag, &bdquo;aber wenn man im Rhythmus drin ist, ist das kein Problem", sagt der Vater zweier Töchter und Opa von vier Enkeltöchtern. Als bekennenden Fußballfan zog es ihn 1966, im Jahr der Weltmeisterschaft, nach London. Im &bdquo;Savoy", dem &bdquo;besten europäischen Hotel", kochte er für weltbekannte Schauspieler wie Sophia Loreen, Jean-Paul Belmondo, Sean Connery und die gesamte Familie von Charlie Chaplin. Im Hotel &bdquo;Kaiserhof" in Bielefeld besuchte ihn Sänger Karel Gott in der Küche.

In London lernte Meyer 1969 seine Frau Gillian kennen, mit der er in ein paar Tagen 50 Jahre verheiratet ist. Sie ist es, die (außer an Sonn- und Feiertagen) zu Hause die Küchenschürze umbindet und unter anderem das Lieblingsgericht ihres Mannes, rheinischen Sauerbraten, zubereitet.

2004 hat Klaus Wilfried Meyer die Goldmedaille mit Lorbeer am Bande des VKD erhalten. Vorstandsmitglied, Prüfungs-, Jury- und Fachausschussvorsitzender ist er gewesen und auch Generalsekretär im Weltbund der Köche. Die Liste der Auszeichnungen ist lang, die der ehrenamtlichen Tätigkeiten noch viel länger. Bei Kocholympiaden und anderen Wettbewerben war er vertreten, mit Ehrenmitgliedschaften sind sein Engagement und sein Können ausgezeichnet worden.

Eine beeindruckende Vita, die jetzt mit der höchsten Auszeichnung gekrönt worden ist.

Die höchste Koch-Auszeichnung geht nach Westlippe

Lebensretter aus Oerlinghausen in München geehrt

Doch noch eine Zugabe für Oerlinghauser Kult-Konzert

Landhaus Begatal in Dörentrup erhält Auszeichnung für gute Ausbildung

Ehrungen für Schützen in Oerlinghausen

Neue Amtszeit, alte Baustellen in Leopoldshöhe

„Dienstagsgruppe am Samstag“ jetzt neu in Leopoldshöhe

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €