Im Krisenfall ist Leopoldshöhe gut vorbereitet

Leopoldshöhe. Nach der Flutkatastrophe im vergangenen Jahr in Rheinland-Pfalz und NRW war es allerorten schon mal Thema. Angesichts des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und die Konsequenzen für die Energieversorgung auch in Deutschland rücken Krisenfall und Notlage einmal mehr ins Bewusstsein. Die Kommunen müssen sich auf eine mögliche Krise vorbereiten. Wie sich Leopoldshöhe dafür wappnet und schon gewappnet hat, erklärt Bürgermeister Martin Hoffmann.

Im Rathaus seien in den vergangenen Tagen wiederholt Fragen eingegangen, welche Vorbereitungen beispielsweise getroffen werden, sollte es zu einem Gasmangel oder einem Blackout im Winter kommen. Alle Kommunen seien vom Innenministerium bereits während der Sommerferien aufgefordert worden, &bdquo;für den Fall von Stromausfall mit mindestens bis zu 72 Stunden bei gleichzeitiger Gasmangellage die Aufrechterhaltung der Einsatzfähigkeit zu planen“, teilt Martin Hoffmann mit.

Für 72 Stunden vorgesorgt Im Rathaus kommt im Katastrophenfall der Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) zusammen. Dazu gehören unter anderen der Bürgermeister, Ordnungsamtsleiter Frank Sommer, Feuerwehrchef Harald Schubert, Vertreter des Bauhofes. Der SAE kommt im Feuerwehrhaus zusammen, wo eine externe Stromversorgung eingerichtet wurde, &bdquo;damit der Stab auch arbeiten kann“.

Das hatte Sommer bereits im vergangenen Jahr nach der Hochwasserkatastrophe erklärt. Schon damals war es möglich, bei der Feuerwehr &bdquo;den Menschen eine Notunterkunft und warme Mahlzeiten anzubieten“, hatte Harald Schubert gesagt und weiter: &bdquo;Wie ein Leuchtturm, als eine zentrale Anlaufstelle.“ Das Begegnungszentrum B-vier in Asemissen ist die Anlaufstelle im Leopoldshöher Süden. Für beide Standorte sind, wie berichtet, neue und deutlich leistungsstärkere Notstromaggregate angeschafft worden.

Leistungsstarke Aggregate An den beiden Anlaufstellen gebe es im Fall der Fälle auch Informationen, hier werden Einsätze koordiniert, Hilfen organisiert. Mit Lebensmittelvorräten könne die Gemeinde nicht dienen und habe auch keinen &bdquo;Einfluss auf die Versorgung mit Strom, Gas oder anderen Brennstoffen“. Wohl aber mit Jodtabletten. Die seien für den Fall eines atomaren Unglücks angeschafft worden, der Vorrat reiche für alle Leopoldshöher. Die Tabletten könnten sofort verteilt werden, sollte es zu einer atomaren Katastrophe kommen. Das Medikament helfe dabei, dass sich nicht radioaktives Jod in der Schilddrüse sammelt.

Gesichert sei die Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge der Gemeinde, es gebe eine entsprechende Kooperation mit einer Tankstelle. Bereits jetzt werde sofort aufgetankt, sobald der Tank halb leer sei. Mit einem Satellitentelefon kann die Gemeindeverwaltung den Kontakt zu Kreisverwaltung und anderen Behörden halten. Zur Not werden auch Botenfahrzeuge eingesetzt.

Versorgung ist gewährleistet Auch die Wasserversorgung der Gemeinde sei gewährleistet – wegen der günstigen Lage der Hochbehälter am Freesenberg. Die Pumpen könnten mit Notstrom versorgt werden, der Kraftstoff für diese Aggregate sei gesichert. Jeder könne mithelfen, sollte es zu einer Notlage kommen. Martin Hoffmann erinnert in diesem Zusammenhang noch einmal an eine Informationsbroschüre zum Thema Krisenfall, die online abrufbar ist und im Rathaus ausliegt. Einen Lebensmittelvorrat, Taschenlampen, Batterien sollte jeder zu Hause haben. Schon während der Coronapandemie habe sich aber auch gezeigt, wie gut die nachbarschaftliche Hilfe in der Gemeinde funktioniere. Hoffmann ist zuversichtlich, dass sich die Leopoldshöher auch in anderen Krisenlagen umeinander kümmern.

Bei einem runden Tisch mit Vertretern von Ordnungsamt, Wasser- und Abwasserwerk sowie Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen wurde abgestimmt, wie ein im Fall eines längeren Stromausfalls eine einfache medizinische Grundversorgung im B-vier ermöglicht werden könne. Apotheken und Pflegeeinrichtungen haben eigene Notfallpläne entwickelt.

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