Edeka-Neubau, Rewe-Erweiterung: Für Leopoldshöher könnte sich einiges ändern

Leopoldshöhe. Die Pläne der Edeka-Gruppe, für Edeka und Rossmann auf dem ehemaligen Kochsiek-Gelände an der Hauptstraße/Krentruper Straße (Einkaufszentrum Leopoldshöhe) zu bauen und in dem Neubau größere Verkaufsflächen anzubieten, waren bereits Thema in der Kommunalpolitik, als sie vorgestellt wurden. Nun ging es in der jüngsten Sitzung des Hochbau- und Planungsausschusses um eine Marktanalyse für die Gemeinde. Und damit auch um die Konsequenzen für die Nahversorgung der Leopoldshöher, sollten die Pläne realisiert werden. Corinna Küpper von der BBE Handelsberatung GmbH stellte die dafür in Auftrag gegebene Markt-, Standort- und Verträglichkeitsanalyse vor.

In der Gemeinde gibt es mit den Einkaufszentren in Asemissen und Leopoldshöhe zwei Versorgungsschwerpunkte, dazu noch kleinere Läden, Handwerksbetriebe, Dienstleister – &bdquo;vom Buchladen bis zur Fleischerei“, sagte Corinna Küpper. In ihrer Analyse berücksichtigte sie sowohl die bereits etwas älteren Pläne, den Rewe-Standort zu vergrößern, als auch die für den Neubau für Edeka/Rossmann – beides im Leopoldshöher Einkaufszentrum.

Das Einzelhandelskonzept der Gemeinde stamme aus dem Jahr 2011 und sei ja &bdquo;nun schon ein bisschen in die Jahre gekommen“. Schon während der Ausschusssitzung im Januar hatte Fachbereichsleiter Dirk Puchert-Blöbaum darauf hingewiesen, dass es fortgeschrieben werden müsse.

Unternehmen wollen erweitern Die Rewe-Erweiterung im Einkaufszentrum Leopoldshöhe auf eine Verkaufsfläche von rund 1800 bis 2000 Quadratmeter könne laut Corinna Küpper realisiert werden – und sei &bdquo;marktüblich und hier auch durchaus angemessen“. Mitberechnet hat sie für die Analyse, dass Leopoldshöhe wächst, wenn das Quartier Brunsheide bezogen wird. Alles in allem liege der nahversorgungsrelevante Umsatz aktuell bei knapp 50 Millionen Euro. Nach Rewe-Erweiterung und Brunsheide-Zuzug könne er auf 51,4 Millionen Euro steigen.

Entwicklungsstufe 2 nennt Corinna Küpper die Situation mit dem Neubau für Edeka/Rossmann. Dann sei ein Umsatz von 56,4 Millionen erreichbar – ein Umsatzplus von gut fünf Millionen allein im Bereich Nahrungs- und Genussmittel/Drogeriewaren. Dieser nahversorgungsrelevante Einzelhandel sorgt der Analyse von Corinna Küpper zu Folge für den Hauptanteil beim Handelsumsatz. Woanders einkaufen – für den Leopoldshöher kommt das in diesem Bereich eher nicht in Frage. Das zeigt die Kaufkraftbindung in Höhe von 82 Prozent, dargestellt in einer Grafik, die die Rewe-Erweiterung und den Brunsheide-Zuzug mitrechnet.

Der sogenannte Kaufkraftabfluss (hier sind es 18 Prozent und 9,4 Millionen Euro) definiert, was verloren geht, wenn die Leopoldshöher doch mal kurz hinter der Gemeindegrenze in Helpup, Ubbedissen oder Oldentrup einkaufen gehen. Oder in einer anderen Kommune, weil sie dort arbeiten. Umgekehrt profitiert auch die Gemeinde davon, dass Nicht-Leopoldshöher aus den gleichen Gründen in der Gemeinde einkaufen. Potenzial für noch mehr Kaufkraftbindung sieht Corinna Küpper mit der Entwicklungsstufe 2.

Längere Leerstände nicht zu erwarten Die Pläne für die Einkaufszentren mit neuen und modernen Filialen seien vor allem für die Einheimischen interessant, Umsätze durch auswärtige Kunden seien prozentual kaum steigerbar. Konsequenzen haben die Ausbau- und Erweiterungspläne für bestehende Standorte und damit auch an einzelnen Straßenzügen. Die stärksten Umsatzeinbußen – in Höhe von 40 Prozent – prognostiziert Corinna Küpper für den Edeka an der Herforder Straße. Ob und wie es für diesen Standort weitergeht, ist noch nicht klar. Eine Erweiterung der Verkaufsfläche ist hier nicht möglich.

Mit einem längeren Leerstand rechnet Küpper im Fall der Fälle aber nicht. Für das zentral gelegene Ladenlokal finde sich ihrer Einschätzung nach ein Interessent, wenn auch vermutlich aus einer anderen Branche. Die Konzentration auf den zentralen Versorgungsbereich zwischen Teutoburger Straße, Krentruper Straße und Bürgermeister-Brinkmann-Weg hält Küpper für sinnvoll – und ausbaufähig. Gewerbebetriebe wie Suttner ziehen weg, weitere verlassen den Standort. Küpper empfiehlt, auch noch den südlichen Bereich bei der Bauleitplanung mit hineinzunehmen.

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