Muss die Fettpottstraße in Greste gesperrt werden?

Leopoldshöhe. Die Fettpottstraße in Greste bleibt ein Dauerthema. Während der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Straßen, Plätze und Verkehr ging es erneut um eine mögliche Sperrung der Straße, die von Leopoldshöhe, Evenhausen und Asemissen aus gerne als schnellere Verbindung zum Industriegebiet Leopoldshöhe-Greste genutzt wird – auch von Lkw-Fahrern. Das hinterlässt Spuren bei Mensch, Straße und auch Objekten. Eine Empfehlung für die Politik gibt es gleichwohl.

Einige Anwohner sind genervt, in Sorge um das eigene Wohl und das von Kindern, weil auf der schmalen Straße auch noch zu schnell gefahren wird. Das hatte, wie mehrfach berichtet, eine Verkehrszählung mit Tempomessung betätigt.

Gefährliche Situationen

Nun diskutiert die Politik schon seit geraumer Zeit über die bestmögliche Lösung an der Straße, die als Verlängerung der Dorfstraße Evenhausen/Asemissen und Helpup verbindet. Und dort liegt eben auch das Industriegebiet Greste, das regulär über die Hövenstraße und Helpuper Straße, aber auch über die B66 und Bahnhofstraße in Helpup erreichbar ist.

Wer aus Leopoldshöhe kommt und in einem Betrieb in diesem Industriegebiet arbeitet, wählt eher den direkten und damit auch kürzesten Weg. Und so nutzen eben immer wieder Pendler, aber auch Lkw-Fahrer und Lieferanten diese Straße. Das ist nicht nur wegen der Geschwindigkeitsüberschreitungen ein Problem. Die Straße ist im nördlichen Bereich so schmal, dass zwei Fahrzeuge nicht problemlos aneinander vorbeifahren können. Immer wieder müssen die Bankette gerichtet werden, weil die Fahrer mit ihren Fahrzeugen auf die Seiten ausweichen.

Das Gelände ist dort teils abschüssig, der Boden am Wald eher feucht, der Fettpottbach führt dort lang. Um die Seiten zu befestigen oder dort einen Fuß-/Radweg zu bauen, fehlt es an Platz. Die Gemeinde müsste dafür Gelände kaufen. Dem müsste der Eigentümer zustimmen. Das alles hatte Michael Kriszan, Stabsstelle Mobilität und Klimaschutz, noch einmal zusammengefasst.

Bürgerantrag aus Greste

Die Politik muss sich mit dem Thema befassen, weil die Interessengemeinschaft Greste, nach eigenen Angaben &bdquo;die Bewohner des alten Dorfes Greste und Interessierte“, vor knapp zwei Jahren einen Bürgerantrag gestellt hatte. Demnach sollte die Fettpottstraße laut diesem Antrag zur Einbahnstraße umgewandelt oder eben für den Verkehr gesperrt werden.

Befürworter dieser Idee bestätigen die Argumente der IG Greste, halten auch die Alternativrouten über die Hövenstraße oder eben Asemissen/B66 für zumutbar. Fußgänger und Radfahrer wären in Greste sicherer unterwegs. Auch die Kosten für die Straßensanierung könnten gesenkt werden, wenn sie nicht mehr so stark (ab-)genutzt wird. Die Kommunalpolitiker hatten der Verwaltung mit auf den Weg gegeben, &bdquo;eine gutachterliche Empfehlung“ einzuholen, erklärte Michael Kriszan. Zugeschaltet war dafür während der Sitzung Lukas Ernst von dem Büro SHP, das bundesweit Projekte der Verkehrsplanung bearbeitet.

Mit Pollern sperren

Lukas Ernst erklärte, warum SHP zu der Empfehlung gekommen ist, die Straße nur für Fußgänger, Radfahrer und landwirtschaftliche Fahrzeuge freizuhalten – und für alle anderen mit Pollern zu sperren. Die Sperrung führe dazu, dass &bdquo;der Verkehr über ein klassifiziertes Netz fahren würde“, sagte Ernst. Sprich, über gut ausgebaute Straßen, die auch dafür ausgelegt seien. In Greste würde es dann sicherer und ruhiger, die Sanierungskosten würden zwangsläufig sinken. Landwirte, die den Wirtschaftsweg weiter nutzen müssten, erhielten Schlüssel für die Poller.

Diese Handlungsempfehlung sei &bdquo;kein Vorschlag der Verwaltung“, erklärte Kriszan, für die Sitzung gab es auch keinen Beschlussvorschlag. Die Politik solle die Empfehlung noch einmal beraten – und wird das nun auch so machen. Entscheidung vertagt.

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