Aus für den Leopoldshöher Hinnaksteich in Asemissen

Leopoldshöhe. Vor mehr als 100 Jahren ist der Hinnaksteich im Naherholungsgebiet Krähenholz entstanden und zu einem beliebten Ziel von Spaziergängern, Joggern und Radlern geworden. Schon lange wird über die Zukunft des aufgestauten Gewässers in Asemissen diskutiert. Jetzt steht sein Ende bevor. Nachdem der Kreis Lippe zu einem Rückbau riet, hat sich der Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz der Empfehlung angeschlossen.

Den idyllisch gelegenen Teich inmitten der Waldfläche wissen viele Menschen zu schätzen. Er habe &bdquo;eine besondere Erholungsfunktion für die lokale Bevölkerung“ stellte auch die Gemeindeverwaltung fest. Nun ist das Gewässer nicht auf natürliche Weise entstanden. Es wird vom Pansbach gespeist, der an dieser Stelle aufgestaut worden ist, in den Sommermonaten aber nur wenig Wasser führt. Die Blätter von den zahlreichen Laubbäumen ringsum tragen außerdem dazu bei, dass der Hinnaksteich zunehmend verschlammt.

Teich verschlammt Die Gemeindeverwaltung stellte fest: &bdquo;Ein Überangebot an Nährstoffen im Gewässer führt zu verstärktem Algenwachstum und letztlich zur Verschlammung, was Faulgase und zum Teil giftige Abbauprodukte wie Schwefelwasserstoff freisetzt. Diese chemischen Prozesse setzen Gerüche frei, die mittlerweile deutlich wahrnehmbar sind und die Erholungsfunktion des Krähenholzes einschränken.“

In der Vergangenheit hatten wiederholt Freiwillige das Laub, die Äste und den Müll herausgeholt. Beim jüngsten &bdquo;Dorfgespräch“ hatten mehrere Anwohner bei der Ortsbesichtigung betont, wie sehr sie den Teich mögen. Auch der Naturschutzbund-Gruppe Leopoldshöhe &bdquo;liegt der Erhalt des Hinnaksteiches am Herzen“, heißt es in einem Antrag. &bdquo;Da das Staurecht für das Waldgewässer in absehbarer Zeit abläuft, bitten wir die Gemeindeverwaltung, Kontakt zum Kreis Lippe aufzunehmen. Es geht darum, rechtzeitig gemeinsam darauf hinzuwirken und nach Möglichkeiten zu suchen, wie der Fortbestand des Hinnaksteiches als historisches Gewässer und besonderer Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren, speziell auch von Stillgewässerarten, gesichert werden kann.“

Eigentümerin gegen Stauung Grundsätzlich befindet sich zwar das Staurecht im Besitz der Gemeinde Leopoldshöhe, nicht aber die Fläche des Teiches. Die Grundstückseigentümerin sprach sich in einem Schreiben vom Oktober dafür aus, den Pansbach nicht mehr länger zu stauen und der Natur freien Raum zu geben.

Anfang November haben Vertreter der Verwaltung, der Ratsfraktionen sowie der Unteren Wasserbehörde und der Unteren Naturschutzbehörde das Thema beraten. Das Ergebnis: Die Fachbehörden des Kreises Lippe befürwortet einen Rückbau des Hinnaksteiches und den Bachlauf neu zu modellieren. Damit sollen die Vorgaben der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie berücksichtigt und eine ökologische Durchgängigkeit des Fließgewässers hergestellt werden. Die Kosten betragen schätzungsweise 25.000 Euro. Eine finanzielle Förderung mit Hilfe des Projektes &bdquo;Wasser im Fluss“ kann beantragt werden, so dass die Gemeinde nur 20 Prozent der Kosten tragen müsste.

Außerdem teilte der Kreis mit, dass der Teich aus naturschutzrechtlicher Sicht keine herausragende Bedeutung habe. Da der Pansbach im Sommer kaum oder gar kein Wasser mehr führt, sei eine kontinuierliche Versorgung des Gewässers mit sauerstoffreichem Frischwasser nicht gewährleistet. Mehrfach sei schon Fischsterben beobachtet worden.

Die Ausschussmitglieder sprachen sich mit einer Gegenstimme für den Rückbau aus. Auch im Hauptausschuss und in der nächsten Ratssitzung im Dezember wird noch einmal darüber beraten. Das Staurecht der Gemeinde endet Mitte 2026.

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