Weshalb in Leopoldshöhe erwachsene Sternsinger unterwegs sind

Oerlinghausen/Leopoldshöhe . Im Leben von Monika Kuphal gibt es zu Jahresbeginn eine Konstante. Immer samstags vor dem Dreikönigstag am 6. Januar ist sie seit dem Jahr 1973 als Sternsingerin unterwegs und gehört mittlerweile zu einer von zwei Erwachsenengruppen der katholischen Kirchengemeinde St. Michael.

&bdquo;Früher bin ich mit meinen Geschwistern gelaufen“, erzählt die 55-Jährige. Der Stern, den sie trägt, gehört von Anfang an dazu. Begleitet wird die Asemisserin schon lange von ihrem Sohn Björn Kuphal (26) und dessen Cousin Hannes Glatthor (24). &bdquo;Seit wir dreieinhalb Jahre alt sind, sind wir dabei“, erzählen die beiden. Dass sie nicht irgendwann einmal beschlossen haben, den von Björns Oma (85) genähten Umhang, dem der Enkel eine &bdquo;Top-Qualität“ bescheinigt, bei Seite zu legen, hat mehrere triftige Gründe.

Die selbst gebackenen Berliner der Oma nach dem Heilige-Drei-Könige-Gang gehören dazu, aber auch die Freude und Dankbarkeit der Menschen, die bereits explizit auf Caspar, Melchior und Balthasar warten. &bdquo;Viele sind mit uns alt geworden und wir mit ihnen“, beschreibt Monika Kuphal die über die Jahrzehnte gewachsenen Bindungen. &bdquo;Sie freuen sich, weil sie uns kennen.“

Wahrscheinlich sei die Überraschung, dass junge Männer dabei sind, deshalb auch nicht groß, &bdquo;obwohl das ganz und gar nicht selbstverständlich ist“. Zur Wahrheit gehöre aber: &bdquo;Wenn sie nicht gehen, dann würde es keiner machen.“ Oder kurz gesagt: &bdquo;Fachkräftemangel auch im Königshaus.“ Längst können nicht mehr alle Bezirke besetzt werden.

An 60 Häusern und Wohnungen macht die Asemisser Gruppe, die stets in der Grester Siedlung an der Goethestraße unterwegs ist, während ihrer Drei-Stunden-Tour halt.

Auch kleine Spenden zöhlen Viele Bürger seien sehr großzügig, weil sie um den guten Zweck wüssten. Aber die 50 Cent des kleinen Jungen, die er, als er die Heiligen Drei Könige sieht, spontan aus seiner Jackentasche zieht und in die Spendendose steckt, sei ebenso viel, vielleicht sogar noch mehr wert, als ein Geldschein, betont Monika Kuphal.

In Oerlinghausen und Leopoldshöhe sind neun Sternsingergruppen bis zum 11. Januar unterwegs. Am 12. Januar nehmen die Sternsinger um 9.30 Uhr am Gottesdienst in St. Michael teil. Nach dem Gottesdienst ist die ganze Gemeinde zum gemeinsamen Treff im Pfarrheim eingeladen. Dort kann auch der Film vom Kindermissionswerk &bdquo;Willi und die Kinderrechte“ geschaut werden, in dem über die Reise von Reporter Willi Weitzel zu den Sternsinger-Partnern in Kenia und Kolumbien berichtet wird. Ab dem 12. Januar liegen Segensaufkleber für alle, die nicht besucht werden konnten, in den Kirchen aus oder können gegen Spende im Pfarrbüro abgeholt werden. Die Spenden werden komplett an das Kindermissionswerk &bdquo;Die Sternsinger“ in Aachen weitergeleitet.

Kanzler empfängt Singer Am Dienstag, 7. Januar, empfängt Bundeskanzler Olaf Scholz Sternsinger aus allen deutschen Bistümern in Berlin. &bdquo;Erhebt eure Stimme! Sternsingen für Kinderrechte“ lautet das Motto der 67. Aktion Dreikönigssingen. Dabei machen die Sternsinger deutlich, wie elementar es für Mädchen und Jungen weltweit ist, dass ihre Kinderrechte gewahrt werden.

Seit dem Start der Aktion 1959 kamen beim Dreikönigssingen insgesamt rund 1,36 Milliarden Euro zusammen, mit denen Projekte für benachteiligte und notleidende Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa gefördert wurden. Mit den Mitteln aus der deutschlandweiten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder werden Projekte in den Bereichen Bildung, Ernährung, Gesundheit, Kinderschutz, Nothilfe, pastorale Aufgaben und soziale Integration unterstützt. Bundesweite Träger sind das Kindermissionswerk &bdquo;Die Sternsinger“ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ).

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